Reisefieber (Beachrats: Teil 3) (German Edition)
und ein anderer Mann kam zu uns und half dem Mann, der noch immer auf dem Boden lag, auf die Beine. Ich schätze, es war sein Freund oder Partner oder was auch immer. Ich schenkte ihnen keine Beachtung mehr, sondern umarmte Alex. Wir zogen uns unsere Shirts wieder und machten uns auf den Weg Richtung Ausgang, um zur Parade gehen. Unser Gastgeber entschuldigte sich mehrere Male und war unglaublich freundlich. Er bat uns, am Abend und am Dienstag wieder zu kommen und wir sagten, dass wir darüber nachdenken würden.
»Bist du okay, Kumpel?«, fragte Brian zärtlich, als wir zu Cheries Büro gingen.
Er nahm meine Hand.
»Ja, mir geht es gut, Kumpel«, sagte ich und lächelte.
Ich drückte seine Hand sanft.
»Ich fühle mich so viel sicherer. Unsere Brüder passen auf uns auf, oder?«
»Ja, das machen sie, Kumpel. Mach dir darum keine Sorgen.«
Kapitel 3: Alex
Wenn Kevin mich nicht zurück gehalten hätte, hätte ich diesem Typen, der Justin angemacht hatte, wahrscheinlich wirklich ein paar Zähne ausgetreten. Oder noch mehr. Ich hatte rot gesehen und wollte ihn zu Brei verarbeiten. Niemand kommt meinen Brüdern dumm. Absolut niemand!
Das ironische war jedoch, dass es ein schwuler Kerl war, den ich da in die Eier getreten hatte und nicht irgendein homophober Idiot. Ich rechnete damit, dass wir früher oder später auf so jemanden treffen würden.
Von dem Zwischenfall ließen wir uns die Laune aber nicht verderben. Wir sprachen auch nicht weiter darüber. Auch Justin machte nicht den Eindruck, als würde es ihn sonderlich beschäftigen. Wir genossen die Paraden am Nachmittag, die wirklich cool waren. Ich dachte, man sieht sich einfach nur die Wagen an, aber ich wusste nicht, dass die Leute auf den Wagen auch mit diesen Ketten und anderem Kram warfen. Ich trug David sogar eine Zeit lang auf meinen Schultern und wir gingen direkt an die Wagen, um danach fast schon zu betteln. Wir hatten so viel von dem Scheiß, dass ich keine Ahnung hatte, was wir damit machen sollten. Und es war erst unser erster Tag dort! Ich dachte mir aber, dass ich ein paar davon an den Rückspiegel in meinem Wagen hängen könnte. Aber sonst?
Am Abend sahen wir uns dann die Endymion Parade an und das war das Beste überhaupt. Die hatten diese riesigen zweistöckigen Floats mit jeder Menge Menschen darauf, die diese Ketten und anderen Kram um sich warfen. Ich war schon an vielen Orten und habe vieles gesehen, aber die Endymion Parade war eines von den Dingen, die am meisten Spaß gemacht hatten.
Die Parade war allerdings ziemlich früh vorbei, etwa gegen 20:30 Uhr. Kevin schlug vor, dass wir ins French Quarter zurück gehen und das hielten wir alle für eine gute Idee. Zuerst gingen wir zu diesem einen alten Geschäft und kauften uns diese Muffaletto Sandwiches. Diese Dinger waren so unglaublich gut.
In einem Sandwich-Shop in Newport Beach verkauften sie Sandwiches mit dem gleichen Namen und ich hatte mir mal eines davon bestellt. Das Sandwich konnte nicht einmal ansatzweise mit dem aus New Orleans mithalten. Seit dem habe ich ein Motto: Wenn ein Laden ein Sandwich erfindet, kaufe es nur da und lass die Finger von billigen Kopien!
Nachdem wir gegessen hatten, fuhren Kevins Eltern, Doc und meine Eltern nach Hause zurück. Also waren nur noch die neun Jüngeren unterwegs. Will war der älteste und Brian der jüngste von uns. Wir kamen irgendwie wieder auf der Bourbon Street an.
»Diese Paraden waren genial«, sagte ich.
Wir trugen Kopfkissenbezüge voll mit den Ketten und anderem Kram mit uns herum.
»Wollt ihr den ganzen Scheiß behalten oder wollen wir nachsehen, ob wir noch einmal auf den Balkon kommen, wo wir heute Morgen waren?«, fragte Will. »Dort könnt ihr den Leuten dann die Sachen zuwerfen.«
»Meinst du, die wollen uns dort haben?«, fragte Kevin.
»Sie haben gesagt, dass wir wieder kommen sollen. Ich glaube, wir haben einen ziemlich guten Eindruck hinterlassen, vor allem als Alex Justin verteidigt hat. Wir können ja hingehen. Wenn sie uns da nicht wollen, können wir auf der Straße feiern.«
Also gingen wir zu diesem Eckhaus zurück. Auf dem Balkon waren am Abend komplett andere Leute als am Vormittag. Nur der Typ, der uns eingeladen hatte, war noch da. Er erkannte uns sofort wieder und lud uns nach oben ein. An der Haustür stand noch immer der Cop mit dem Schlüssel.
Sobald wir oben auf dem Balkon waren, holte ich meine Kamera raus und fotografierte alles, was mir vor die Linse kam. Ich bekam auch ein paar gute
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