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Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Titel: Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Beecher, unter 76°20’ kam, entdeckte das freie Meer. Das freie Meer! Darauf stand Hatteras’ Hoffnung.
    »Was Stewart gefunden hat, will ich auch finden, sagte er zu dem Doctor, und dann kann ich mit Segeln dem Pol zu fahren.
    – Aber, versetzte der Doctor, fürchten Sie nicht Ihre Mannschaft? … – Meine Mannschaft!« sagte Hatteras barsch.
    Dann fuhr er leise fort:
    »Die armen Leute«, zum großen Staunen des Doctor.
    Es war dies die erste Spur eines Gefühls der Art, welche er im Herzen des Kapitäns wahrnahm.
    »Doch nein! fuhr dieser mit Energie fort, sie müssen mir folgen! Sie werden mir folgen!«
    Indessen hatte der Forward auch nichts vom Zusammenstoßen mit Eisströmen, die in Zwischenräumen von einander trieben, zu fürchten, so kam er doch wenig nordwärts voran, weil widrige Winde oft zum Haltmachen nöthigten. Er fuhr mit Mühe an den Caps Spencer und Innis vorüber, und am 10., Dienstags, kam er endlich, zu großer Freude Clifton’s über den 75. Breitegrad hinaus.
    Der Forward befand sich an der nämlichen Stelle, wo die amerikanischen Schiffe Rescue und Advance unter dem Kapitän Haven so fürchterliche Gefahren zu bestehen hatten. Der Doctor Kane gehörte zu dieser Expedition; gegen Ende Septembers 1850 wurden diese, von einer Eisdecke umgeben, mit unwiderstehlicher Gewalt in den Lancaster-Sund zurückgetrieben.
    Shandon erzählte die Katastrophe dem James Wall in Gegenwart einiger Bootsleute von der Brigg.
    »Advance und Rescue, sagte er, wurden dermaßen von den Eisblöcken erschüttert, emporgehoben, hin-und hergeworfen, daß man die Feuer auf dem Schiff mußte ausgehen lassen; und doch sank die Temperatur bis zu achtzehn Grad unter Null! Während des ganzen Winters wurden die unglücklichen Mannschaften zwischen der Eisdecke festgehalten, stets bereit, ihr Schiff zu verlassen, und drei Wochen lang wechselten sie nicht einmal die Kleider! In dieser fürchterlichen Lage wurden sie, nachdem sie tausend Meilen weit getrieben, von ihrer Fahrt ab bis in’s Bassins-Meer zurückverschlagen!«
    Man denke, welche Wirkung diese Erzählungen auf die moralische Haltung einer bereits übel gesinnten Mannschaft haben mußte.
    Während dieser Unterhaltung sprach Johnson mit dem Doctor von einem Ereigniß, welches in dieser Gegend vorgefallen war; der Doctor gab ihm auf seine Bitte genau den Moment an, wo sich die Brigg unter 75°30’ befand.
    »Hier ist’s! Eben hier! rief Johnson. Das ist die unheilvolle Stelle!«
    Und bei diesen Worten traten dem wackeren Rüstmeister die Thränen in die Augen.
    »Sie wollen vom Tod des Lieutenant Bellot erzählen, sagte zu ihm der Doctor.
    – Ja, Herr Clawbonny, von dem tapferen Officier, der so viel Herz und Muth hatte!
    – Und hier also, sagten Sie, fand die Katastrophe statt?
    – Gerade hier, an dieser Stelle der Küste von Nord-Devon! O! es ist bei alledem ein großes Verhängniß, und das Unglück wäre nicht passirt, wenn der Kapitän Pullen früher an sein Bord zurückgekommen wäre!
    – Was meinen Sie damit, Johnson?
    – Hören Sie, Herr Clawbonny, und Sie werden sehen, an welchen Fäden oft das Dasein hängt. Sie wissen, daß der Lieutenant Bellot im Jahre 1850 eine erste Fahrt zur Aufsuchung Franklin’s mitmachte?
    – Ja, Johnson, auf dem Prinz Albert.
    – Als er nach Frankreich zurückkam, erhielt er im Jahre 1853 die Erlaubniß, auf dem Phönix, an dessen Bord ich mich als Matrose befand, unter dem Kapitän Inglefield, in See zu gehen. Wir brachten nebst dem Breadalbane Vorräthe nach der Insel Beechey.
    – Dieselben, die wir leider nicht mehr vorfanden!
    – Die nämlichen, Herr Clawbonny. Wir trafen zu Anfang August auf der Insel Beechey ein; am 10. desselben Monats verließ der Kapitän Inglefield den Phönix, um den Kapitän Pullen, der seit einem Monat von seinem Schiff, dem Nordstern, getrennt war, aufzusuchen. Nach seiner Rückkehr hatte er im Sinne, die Depeschen der Admiralität dem Sir Edward Belcher, welcher im Canal Wellington überwinterte, zu übersenden. Nun kam kurz nach der Abfahrt unseres Kapitäns der Kapitän Pullen an Bord seines Schiffes zurück. Daß er nicht vor Abfahrt des Kapitäns Inglefield zurückkam! Da der Lieutenant Bellot besorgte, die Abwesenheit unseres Kapitäns möge sich hinausziehen, und da er wußte, daß die Depeschen der Admiralität pressirten, so erbot er sich, sie selbst zu überbringen. Er ließ das Commando der beiden Schiffe dem Kapitän Pullen, und reiste am 12. August mit einem Schlitten und

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