Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reisestipendien

Reisestipendien

Titel: Reisestipendien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
Vom Netzwerk:
ihr denn bei dem Kapitän Paxton?
    – O, nur ein paar Minuten mit ihm plaudern, ehe er weiterfährt. Es ist doch immer ein Vergnügen, einander nach langem Getrenntsein einmal wiederzusehen, nicht wahr, Kamerad?
     

    Ville-des-Noiseaux. – Das Zollamt und der Hasen.
     
    – Ganz gewiß.
    – So werd’ ich also hinaufkommen.
    – Der Kapitän Paxton ist aber augenblicklich nicht an Bord.
    – Dann werd’ ich ihn erwarten…
    – Das wäre vergeblich; er wird erst sehr spät am Abend wiederkommen.
    – Da wäre also keine Aussicht, ihn noch heute zu sprechen?
    – Nein… leider gar keine.
    – Doch morgen… bevor der ›Alert‹ ausläuft…
    – Vielleicht… wenn ihr zeitig genug kommt.
    – Natürlich; mir liegt ja ebensoviel daran, den Kapitän Paxton zu sprechen, wie gewiß umgekehrt auch ihm, wenn er erfährt, wer ich bin.
    – Ja ja, daran zweifle ich gar nicht, antwortete Corty ironisch.
    – So meldet ihm Ned Butlar, Kamerad; Ned Butlar vom ›Northumberland‹ sei dagewesen, ihn zu begrüßen.
    – Das soll geschehen.
    – Also… auf morgen?…
    – Ja, auf morgen!«
    Ned Butlar stieß sein Boot von der Schiffswand ab und ließ sich wieder nach dem Kai hinüberrudern
    Sobald er eine Strecke entfernt war, begab sich Corty nach der Kabine Harry Markels und setzte diesen von dem Zwischenfall in Kenntnis.
    »Es ist gar nicht zu bezweifeln, daß dieser Seemann den Kapitän Paxton persönlich kennt, murmelte Markel.
    – Und daß er morgen früh wiederkommt, fügte Corty hinzu.
    – Das steht ihm frei… wir werden aber nicht mehr hier sein.
    – Der ›Alert‹ soll doch erst um neun Uhr abfahren, Harry…
    – Der ›Alert‹ fährt ab, wann es ihm beliebt, erwiderte Harry Markel. Aber kein Wort von dieser Geschichte gegenüber den Passagieren!
    – Natürlich nicht, Harry! Ich muß jedoch gestehen, ich gäbe gern meinen Anteil an der zu erwartenden Beute hin, wenn wir aus dieser Gegend weg wären, wo es für uns niemals geheuer ist.
    – Noch vierzehn Tage Geduld und Vorsicht, Corty, mehr braucht es ja nicht!«
    Als Horatio Patterson mit seinen Begleitern an Bord zurückkehrte, war es schon zehn Uhr abends. John Howard hatte von der alten Kate und deren Mann Abschied genommen, und es versteht sich, daß es dabei zu den zärtlichsten Umarmungen kam und die herzlichsten Wünsche für das Wohlergehen der Familie Howard ausgesprochen wurden.
    Nach dem sehr anstrengenden Tage fühlten alle ein recht dringendes Bedürfnis, sich auf ihrem Lager auszustrecken, und sie waren schon dabei, ihre Kabinen aufzusuchen, als John Howard noch fragte, ob nicht ein Matrose namens Ned Butlar aufs Schiff gekommen sei, der seine alte Bekanntschaft mit dem Kapitän Paxton zu erneuern gewünscht hätte.
    »Jawohl, bestätigte Corty, der Kapitän war aber gerade auf der Insel im Hafenamte.
    – Dann wird jener Butlar gewiß morgen, vor der Abfahrt des ›Alert‹ wiederkommen.
    – Das hab’ ich mit ihm verabredet,« antwortete Corty.
    Eine Viertelstunde später ertönte in der Hauptkabine schon das lauteste Schnarchen, das eine Gesellschaft übermüdeter Schläfer je hatte hören lassen und das hier noch von dem Bariton Horatio Pattersons übertönt wurde.
    Die Passagiere vernahmen also nichts von dem Geräusch, das früh drei Uhr begann, als der »Alert« sich anschickte, den Hafen von Portsmouth zu verlassen.
    Erst sechs Stunden später erschienen, als das Schiff schon fünf bis sechs Meilen von Dominica entfernt war, Magnus Anders und Tony Renault als die ersten auf dem Verdeck.
    »Wie… schon abgefahren? riefen sie.
    – Abgefahren, ohne daß wir dabei geholfen haben? setzte Tony Renault hinzu.
    – Ja, ich befürchtete einen Umschlag des Wetters, erklärte Harry Markel, und da wollte ich den Landwind noch benutzen…
    – Nun ja, sagte John Howard, doch der wackere Butlar, dem offenbar so viel daran gelegen war, Sie zu sehen, Herr Kapitän!
    – Ach ja… Butlar… ich erinnere mich seiner, wir sind eine Zeitlang miteinander gefahren, antwortete Harry Markel, doch ich konnte nicht länger warten.
    – Der arme Mann, sagte John Howard, das wird ihm recht schmerzlich sein! Ich weiß übrigens nicht, ob er Sie wiedererkannt hätte. Er beschrieb Sie als dick und kurz, mit rötlichem Barte…
    – Den Alten wird sein Gedächtnis im Stiche gelassen haben, begnügte sich Harry Markel zu bemerken.
    – Ein wahres Glück, daß wir davongegangen sind, raunte Corty dem Bootsmanne ins Ohr.
    – Das will ich meinen. antwortete John

Weitere Kostenlose Bücher