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Reispudding mit Zimt (German Edition)

Reispudding mit Zimt (German Edition)

Titel: Reispudding mit Zimt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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zeichnet sich die Katastrophe deutlich ab, und wegen Chris tut es mir weh, zuzusehen müssen, wie er sich verrennt.

    Diesen Gedanken unterbreite ich einige Tage später Gladys. Diesmal hat Len den Fernseher ausgestellt und hört mit, was ich alles berichte.
    „Wenn das mit dem Alpha-Dings-da, was du erzählst, wirklich stimmt“, sagt er, „dann müsste eigentlich Einer auftauchen, der noch alpha-mäßiger drauf ist, als dein Chef und ihm sagt, wo es lang geht.“
    „Und wer soll das sein“, mokiert sich Gladys, „etwa du?“
    Len sitzt tief in seinem gemütlichen Sessel, die „News of the World“ vor der Nase, die Füße mit den dicken Filzpuschen auf einem Hocker abgelegt.
    „Nee. Jemand, der halt noch mehr Ahnung vom Kochen und Lokalführen hat als er.“
    Ich grinse: „Das ist Gladys. Eigentlich müsste Gladys zu ihm hin marschieren und ihm die Leviten lesen.“
    „Lustig“, sagt Gladys, „als ob der auf mich hören würde, wenn er schon dich so abkanzelt, wenn du nur 'pieps' sagst.“
    „Man müsste ihm Ron Grimstone auf den Hals hetzten“, sagt Len, „Der würde ihm schnell zeigen, wo's lang geht.“
    „Ha! Das wär's überhaupt“, erwidert Gladys, „Stell dir vor, wie das wäre!“
    Ron Grimstone ist nicht nur der berühmteste englische Sternekoch (mit ganzen vier Sternen und einem Imperium von berühmten Restaurants), sondern Ron Grimstone gestaltet auch eine überaus beliebte Fernsehsendung, in der er herunter gekommene Gaststätten besucht, die Missstände darin analysiert, sie behebt und die Betriebe wieder auf die Beine stellt. Zum Schluss liegen sich Ron und seine „Patienten“, (sprich: das Personal und die Manager der Gaststätten), immer zu Tränen gerührt in den Armen und die Aufgepäppelten zerfließen vor Dankbarkeit.
    Natürlich ist die Idee, ihn herbeizurufen völlig verrückt. Wir müssen unsere Probleme irgendwie anders lösen.
    „Und warum macht ihr es nicht?“, fragt Len jetzt richtig ärgerlich. „Dafür gibt es doch solche Leute wie Ron. Anscheinend ist der Betrieb doch sowieso so gut wie verloren. Auf einen Versuch käme es doch an.“
    Gladys schüttelt ihren Kopf. „Du kommst aber auch auf Ideen, Len Smith. Lies du mal lieber weiter deine Zeitung.“
    Aber nun hatte Len mir doch tatsächlich einen Floh ins Ohr gesetzt. Ich denke nach. Ein Alpha-Tier, auf das sogar der stolze und unnahbare Adrian hören würde. Wenn irgendjemand auf der ganzen Welt, könnte das nur Ron Grimstone sein. Vielleicht ist die Idee gar nicht so schlecht. Wild und verwegen schon, aber vielleicht doch eine Lösung, wer weiß?
    Als ich zum Seaview die Promenade entlang gehe, um meinen Dienst für den Tag wieder aufzunehmen, muss ich immer wieder an Lens Idee denken. Was würde Chris wohl von der Idee halten? Ach, was gäbe ich darum, es mit ihm zu besprechen! Aber das geht ja nicht.
    Als Gregory und ich Seite an Seite Gemüse schnippeln, frage ich ihn ganz beiläufig: „Kennst du eigentlich die Sendungen von Ron Grimstone?“
    Gregorys Gesicht leuchtet begeistert auf. „Und ob! Ist der nicht toll? Ich sag dir was: wegen dem bin ich erst so richtig auf die Idee gekommen Koch zu werden. Der Mann ist mein absolutes Idol. Genauso wie der, möchte ich auch eines Tages werden.“
    Dann sage ich ganz behutsam: „Der möbelt die ganzen herunter gekommenen Gaststätten wieder ganz schön auf, nicht?“
    „Ja, das ist der Wahnsinn. Hast du neulich die Sendung gesehen, wo er dieses kleine italienische Lokal in London besucht hat? Oh Mann! Die Küche war in einem Zustand! Aber er hat es den Leuten ordentlich gesagt, nicht? Jetzt läuft der Laden da.“
    Rons Spezialität ist, dass er die Betreiber der herunter gekommenen Gaststätten ganz schön zusammen staucht. Er ist schonungslos ehrlich und konsequent. Aber gleichzeitig merkt man ihm immer an, dass es ihm nicht darum geht, die Leute klein zu machen, sondern dass die erfolgreiche Gastronomie und gutes Kochen ihm leidenschaftlich am Herzen liegen.
    Jetzt hält Gregory beim Zwiebelhacken inne. „Weißt du was?“, sagt er, „Der müsste mal zu uns kommen. Der wäre der Einzige, auf den Mr. Grantley wirklich hören würde. Und stell dir vor, wie toll das wäre, wenn der Laden hier wieder so richtig in Schwung käme, wenn wir hier wieder so richtig Kohle machen würden!“
    Genau das denke ich auch.
    „Ja, aber“, gebe ich zu bedenken, „kannst du dir vorstellen, dass unser Chef wirklich zulassen würde, dass er hier her käme?“
    Gregory

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