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Reispudding mit Zimt (German Edition)

Reispudding mit Zimt (German Edition)

Titel: Reispudding mit Zimt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisa Ellen
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Chris dich da heraus geboxt hat, sonst...“,
    „Ja. Sonst...“, erwidere ich tonlos. Dann fahre ich aber fort: „Und gerade deswegen, weil Chris mich so gerettet hat und mir so lieb und teuer geworden ist, kann ich ihn und seine Familie doch nicht einfach im Stich lassen.“
    „Ja, aber der schlechte Zustand des Lokals betrifft doch eher seinen Vater, nicht ihn.“
    „Vielleicht. Ich weiß nicht, in wieweit er noch finanziell von seinem Vater abhängt. Aber sag doch selbst, findest du es nicht auch jammerschade, wenn so ein schönes Restaurant in solch einer Lage einfach den Bach hinunter geht?“
    „Schon“, sagt Gladys ungerührt, „aber nach deinen Schilderungen ist Adrian auch selbst Schuld. Hört er denn wenigstens auf dich, wenn du Verbesserungsvorschläge machst?“
    „Nein. Da ist er wohl zu Stolz.“
    „Siehst du. Und immerhin bist du offiziell die Postenchefin. Da steht dir normalerweise auch ein gewisses Mitspracherecht zu.“
    Da fällt mir etwas ein. „In einem Punkt gibt er mir eine Chance. Ich soll heute für die Gäste einen Reispudding machen.“
    „Einen Reispudding! Das ist doch mal ein ungewöhnliches Dessert im 'Seaview'“, lacht Gladys.
    „Nicht wenn es sich um deinen Reispudding handelt, Gladys. Der ist eine Wucht.“
    „Na, deinen Mut möchte ich gerne haben. Kocht Reispudding im 'Seaview!'“ Gladys schüttelt amüsiert ihren Kopf, während sie die fertige Bluse akkurat zusammenlegt und nach dem nächsten Stück greift. „Also gut. Hol einen Notizblock und ich diktiere dir eben das Rezept. Und vergiss nicht, mir nachher zu erzählen, wie es gelaufen ist. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.“

    Am Nachmittag schiebe ich drei Puddingförmchen in den Ofen der Küche des 'Seaview'. Die restliche Masse stelle ich für den Abend beiseite, damit ich die Desserts frisch gebacken servieren kann. Gregory hat mir die ganze Zeit über die Schulter geguckt und geunkt: „Das ist zu einfach, Anna, das isst kein Mensch. Das kann doch gar nicht schmecken.“
    Doch nach einer kurzen Weile breitet sich ein verführerischer Duft nach Vanille und Zimt in der Küche aus. Als Adrian zur Arbeit erscheint, ist der Geruch umwerfend.
    Er schnuppert die Luft und sagt: „Was ist das?“
    „Meine Reispuddings“, sage ich selbstbewusst.
    „Reispuddings!“, er speit das Wort verächtlich aus. „Anna Mauritz rettet die Welt mit Reispudding. Ha!“
    Mürrisch macht er sich an seine Arbeit.
    Doch als die Puddings nach etwa einer halben Stunde fertig sind, und ich sie behutsam aus dem Ofen ziehe, sieht er doch neugierig auf.
    Ich stürze die Puddings aus ihren Förmchen und drehe sie dann wieder vorsichtig um, so dass die herrlich Zimt-Karamell-Kruste zu oberst ist. Dann nehme ich die Zimtdose und garniere die Teller im Handumdrehen mit einem Hauch des Puders. Das hat keine zwei Minuten gedauert. Nichts mit Drapieren. Nichts mit Firlefanz.
    Ich stelle die Teller auf den Personaltisch, lege neben jeden eine Serviette und einen Löffel und sage: „Voilà! Guten Appetit.“
    Widerwillig bewegt sich Adrian Richtung Tisch. Ganz anders dagegen Gregory. Der lässt sich nicht zweimal bitten und hat blitzschnell den Löffel in seinen Pudding geschoben.
    Ich gebe zu, ein wenig nervös bin ich schon. Ist der Pudding mir wirklich gelungen? Was wenn nicht? Den Hohn, dem Adrian mich ausliefern wird, wage ich mir nicht auszumalen.
    Vorsichtig nippe ich am warmen Pudding und koste. Dann blicke ich zu Gregory hinüber.
    Der hat schon die Hälfte seiner Portion vertilgt und blinzelt mir verschmitzt zu. Denn der Pudding ist, in aller Bescheidenheit – sagenhaft. Ich habe Gladys' Rezept noch ein kleines bisschen verfeinert und einen Hauch von Koriander und Muskat untergerührt. Es ist sensationell. Erst sticht man mit dem Löffel durch die verführerische, krümelige Kruste aus karemellisierten Zucker und Zimt, dann sackt der Löffel tief in in die schneeweiße Reiskrem. Die zergeht warm und zart-würzig auf der Zunge.
    Adrian schaufelt seine Portion wortlos in sich hinein. Dann wischt er seinen Mund mit der Serviette ab, steht auf und geht wieder an seine Arbeit.
    Ich fühle mich wie auf die Folter gespannt. Am Liebsten möchte ich zu ihm hingegehen, ihn mit beiden Händen an den Armen fassen, ihn schütteln und fragen: „Na? Na? Hatte ich nicht Recht? Schmeckt das nicht fantastisch?“
    Stattdessen decke ich leise den Tisch ab und stelle die Teller in den Geschirrspüler.
    Nach etwa einer gefühlten Stunde sagt

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