Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3
jetzt, dieses Excalidingsbums?“, fragte Luisa.
Robert schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Na, das Schwert, das König Artus von der Herrin vom See bekommen hat. Der Sage nach war es unbesiegbar.“
Luisa winkte grinsend ab. „Schön und gut, aber der Name wäre viel zu kompliziert. Dann doch lieber Moritz.“
„Pah!“, machte Robert. „Ihr habt echt keinen Sinn für bedeutungsvolle Namen.“
Anna tippte ihrem Bruder an die Stirn. „Und du hast einen Vogel. Moritz ist ein Pony, auf dem Anfänger reiten sollen. Der ist kein Pferd, auf dem irgendwelche Mittelalterfuzzis zu Kreuzzügen aufbrechen.“
„Die Artussage handelt aber nun wirklich lange vor dem Mittelalter“, belehrte Robert seine kleine Schwester. Jetzt reichte es Anna. „Hau ab und geh Holz hacken!“, fauchte sie. „Von mir aus kannst du deine unbesiegbare Gitarre Exklavibur nennen.“
„Excalibur!“, rief Robert und machte sich mit großen Schritten davon.
Luisa verdrehte die Augen. „Jungs in dem Alter sind wirklich plemplem!“
„Genau wie die beiden da!“ Anna zeigte auf die Weide hinaus, wo die beiden Wallache immer noch mit aufgestelltem Schweif und geblähten Nüstern in wildem Galopp über die Weide jagten.
Moritz entwickelte sich zum Liebling auf dem Ponyhof. Die Mädchen, die fast jeden Tag kamen, um ihre Pflegeponys zu betreuen, zankten sich sogar darum, wer seine Pflegerin werden durfte. Eines Tages kurz vor den Ferien ging es so weit, dass ein Mädchen einem anderen eine Kardätsche an den Kopf warf.
Isabel sprach ein Machtwort. Sie entschied, dass keines der Mädchen die Pflege übernehmen sollte, sondern Manuel, ein stiller Junge aus dem Nachbarort, der bereits bei den Fortgeschrittenen ritt.
„Damit hast du aber jetzt den Unmut der Zankziegen auf dich gezogen“, stellte Rolf belustigt fest. Er fand Isabels Entscheidung absolut richtig. Die Pferdepflege war eine verantwortungsvolle Aufgabe. Da war für solche Streitereien kein Platz!
„Komisch“, sagte Luisa, „um die Rose zankt sich keiner.“ Sie beobachtete zusammen mit Anna, wie die Kinder einer der Anfängergruppen gerade die Ponys von der Weide holten und sie am Anbindebalken festmachten.
Anna blinzelte in die Ferne, wo die Haflingerstute friedlich neben Mücke, die heute einen freien Tag hatte, graste. Dort hinten wuchsen das saftigste Gras und die würzigsten Wiesenkräuter. Sie musste an die beiden Mädchen denken, die sich um Moritz gestritten hatten. „Tja, manche wollen mit den Ponys einfach nur angeben. Schade, denn gerade die alten Pferde brauchen viel Zuneigung.“
„Stimmt“, erwiderte Luisa und legte die Stirn in Falten. „Was hältst du davon, wenn ich Roses Pflegerin werde?“
Anna sah ihre Freundin von der Seite an und machte innerlich einen Luftsprung. Endlich würde Luisa wieder mehr Zeit mit ihr im Stall verbringen!
Am Abend saß Luisa mit Annas Familie beim Essen zusammen. Ihre Mutter war zu einer Fortbildung unterwegs, von der sie erst am nächsten Tag zurückkehren würde. Die Praxis blieb deshalb für zwei Tage geschlossen.
Luisa erzählte Isabel von ihrem Vorhaben. „Was hältst du davon?“
Isabel stellte ihre Teetasse ab und faltete die Hände. „Um die Rose willst du dich kümmern? Das ist eine sehr gute Idee. Es ist schön, dass auf ihrem Schild dann auch endlich eine Pflegerin steht.“
Plötzlich fiel Robert das Butterbrot aus der Hand und er musste heftig husten.
„Redet ihr von der alten Haflingerstute?“, japste er.
Anna verdrehte die Augen. Das war mal wieder typisch für ihren Bruder, dass er die Namen der Pferde nicht auf die Reihe kriegte.
Isabel nickte. „Ja, wieso fragst du?“
Robert hatte sich inzwischen wieder gefasst. „Das hatte ich fast vergessen! Ich hab da was in so einem Forum im Internet gefunden, das müsst ihr euch unbedingt ansehen.“
Er schob den Stuhl zurück und wollte gerade aufstehen, als Rolf ihn zurückhielt. „Das hat doch nun wirklich bis nach dem Essen Zeit.“
„Aber es ist wichtig!“, protestierte Robert.
„Das ist es gleich auch noch“, erwiderte sein Vater in einem Ton, der keine Widerrede duldete. Er konnte es nicht leiden, bei den Mahlzeiten gestört zu werden.
„Was hast du denn nun gefunden in diesem Forum?“, fragte Anna neugierig.
Robert räumte das dreckige Geschirr in die Spülmaschine. „Am besten guckt ihr euch das selber auf meinem Rechner an. Mama, du auch. Unbedingt.“
Kurz darauf schauten Anna und Luisa Robert neugierig über die
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