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Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bosse
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keine Mühle entdecken können.“

    Anna parierte Fee und lachte. „Die gibt es auch schon seit ewigen Zeiten nicht mehr. Ist längst abgerissen worden. Nur der Mühlteich ist noch da.“
    Luisa war verdutzt. „Du meinst doch nicht etwa den kleinen Tümpel nicht weit von hier?“
    „Doch, genau den meine ich“, erwiderte Anna.
    Luisa meinte, dass es sich dann aber nur um eine sehr kleine Mühle gehandelt haben könnte. „Wie ein Playmobil-Modell oder so.“
    „Damals war der Teich natürlich noch viel größer, weil es eine größere Staumauer gab. Jetzt ist da ja nur noch dieses Mini-Stauwehr“, erklärte Anna sachlich. „Aber mach den Mühlteich mal nicht schlecht. Im Winter kann man da prima drauf Schlittschuh laufen.“
    Alles war wunderbar und die Mädchen fühlten sich von Leichtigkeit erfüllt. Was Anna besonders mochte, war, dass sie mit Luisa schweigen konnte. Es war ihr überhaupt nicht unangenehm, wenn sie manches Mal lange Zeit nebeneinanderher ritten, ohne ein Wort zu sagen. Sie genossen es einfach, mit ihren Ponys unterwegs zu sein, die mächtigen Leiber zu spüren und sich in deren Rhythmus zu finden. Sie genossen die Natur, die Geräusche, die Gerüche. Das Zirpen der Grillen und das Rascheln des Getreides, wenn der Wind sacht darüber hinwegstrich. Den Duft von Kamille und frisch geschnittenem Gras.
    „Ich finde es echt toll, wie entspannt du auf dem Pferderücken sitzt“, sagte Luisa eines Tages, als sie am Mühlbach entlangritten. „So, als ginge irgendwie alles ganz wie von selbst.“
    Anna blinzelte unter dem Schirm ihrer Reitkappe hervor und lächelte. Die Sonne stand hoch und warf einen Schatten auf ihr Gesicht. Nur die Nasenspitze leuchtete wie ein heller Punkt. „Reitkunst ist eine Verständigung mit dem Pferd auf höherer Ebene“, sagte sie.

    Luisa warf ihr einen verdutzten Blick zu. „Willst du mich auf den Arm nehmen oder bist du unter die Pferdeflüsterer gegangen?“
    Jetzt lachte Anna. „Keine Sorge. Das ist nur einer der Lieblingssprüche von meiner Mum. Der ist von irgend so einem berühmten Reitlehrer.“
    „Und was soll das heißen?“, wollte Luisa wissen.
    Anna überlegte einen Augenblick und horchte auf das Rascheln des Grases, wenn die Hufe hindurchstrichen. „Ich kann dir das nicht so supergut erklären, aber es soll wohl heißen, dass ein entspannter Sitz das A und O beim Reiten ist, weiß du? Also, wenn man verkrampft, um sich auf dem Pferderücken zu halten, oder sich bei den Hilfen furchtbar anstrengen muss, dann überträgt sich das auf das Pferd.“
    Luisa dachte einen Moment über Annas Worte nach. „Ist ja irgendwie logisch. Ein Pferd ist schließlich keine Maschine“, sagte sie dann.
    Anna nickte. „Genau, und deshalb hat meine Mutter sich auch sehr viel mit der Alexander-Technik beschäftigt und von diesen Übungen lässt sie einiges in ihre Reitstunden einfließen.“
    „Davon habe ich schon gehört“, erwiderte Luisa begeistert. „Da geht es um Körpergefühl und Haltung und so, nicht wahr?“
    Anna nickte noch einmal. „Ich musste jede Menge von solchen Übungen machen“, sagte sie lachend. „Ich war sozusagen Mamas Versuchskaninchen. Erst fand ich das blöd. Ich wollte doch einfach nur Reiten lernen und nicht auf irgendwelchen Stühlen sitzen und meiner Haltung nachspüren. Aber jetzt bin ich echt froh. Es hat mir sehr geholfen.“
    „Es geht also darum, dass man ein Gespür oder so entwickelt, hab ich recht?“, hakte Luisa nach.
    „Richtig“, antwortete Anna. „Die Wahrnehmung schulen nennt man das. Das läuft nach dem Prinzip, dass man zunächst sich selbst kontrollieren können muss, bevor man sein Pferd kontrollieren kann.“
    „Hm“, machte Luisa. „Das leuchtet irgendwie ein. Meinst du, Isabel kann mir die Übungen mal zeigen? Ich meine, ich kann ja längst nicht so gut reiten wie du.“
    „Klar“, sagte Anna und horchte plötzlich auf. „Hörst du das auch?“ Sie parierte Zorro und spitzte die Ohren.
    Auch Fee war jetzt stehen geblieben. „Klingt wie Motorengeräusche. Zweitakter, wenn du mich fragst. Vielleicht ein Moped oder ein Mofa.“
    „Ich befürchte, das sind sogar mehrere, und da kommen sie auch schon angeschossen!“, rief Anna und dirigierte ihr Pony schnell in eine Nische am Wegesrand, in der für hungrige Wanderer zwei Holzbänke und ein Tisch aufgestellt waren.
    Zum Glück folgten Fee und Luisa ihr ohne zu zögern, denn den drei Mofafahrern, die da den Feldweg entlangsausten, kam es offenbar nicht in

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