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Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3

Titel: Reiterferien auf Ponyhof Muehlental - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Bosse
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den Sinn, auf die Reiter Rücksicht zu nehmen und das Tempo zu drosseln.
    In einer riesigen Staubwolke knatterten die drei Mofas mit heulenden Motoren vorbei.
    Anna und Luisa spürten, wie die Ponys jeden Muskel an spannten. Sie begannen unruhig zu tänzeln und legten ihre Ohren an. Die Mädchen tätschelten Fee und Zorro, doch ihre beruhigenden Worte wurden vom Motorenlärm verschluckt.

    Luisa krampfte die Hände um den Zügel, als Fee Anstalten machte zu steigen, doch die Stute überlegte es sich im letzten Moment anders und begnügte sich damit, laut zu wiehern. „Diese Idioten!“, brüllte Anna und hob drohend die Faust. Ihre Kiefer mahlten vor Zorn. „Die pack ich mir!“ Sie war drauf und dran Zorro die Fersen in die Flanken zu drücken und hinterherzugaloppieren.
    „Bist du verrückt?“, zischte Luisa.
    „Mach bloß keinen Unsinn!“
    Als die Mofafahrer in sicherer Entfernung waren, wagten sie sich wieder auf den Feldweg.
    „Hast du erkannt, wer das war?“, fragte Luisa. Dicke Schweißperlen glänzten auf ihrer Stirn.
    Anna schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung, wer da unter den Helmen steckte. Ich konnte keinen erkennen.“
    „Hätte ja sein können, dass du die Mofas schon mal gesehen hast“, meinte Luisa. „Blödmänner, die. Hoffentlich begegnen die uns nicht öfter. Sollen wir jetzt nicht lieber umdrehen?“
    Anna war dagegen. Die Ponys würden schneller zur Ruhe kommen, wenn sie Auslauf hatten.
    Zorro und Fee war die Unruhe deutlich anzumerken. Immer wieder hoben sie die Köpfe und drehten die Ohren nach hinten, die Augen weit geöffnet.
    Erst als die Mädchen sie in den Wald lenkten, wo außer den Zweigen, die unter den Hufen knackten, und dem Gezwitscher der Vögel nichts zu hören war, entspannten sich die Ponys und stapften in trauter Zweisamkeit über den Waldweg.
    Als die beiden Freundinnen zum Mühlenhof zurückkamen, stand ein weißer Lieferwagen vor der Tür. Der Schreiner war gekommen, um die Möbel der Tierarztpraxis einzubauen. Rasch versorgten die Mädchen Zorro und Fee und brachten sie auf die Weide. Es war doch zu interessant zuzusehen, wie sich die leeren Räume im Erdgeschoss in ein Behandlungszimmer, ein Wartezimmer, einen kleinen Operationsraum und in ein Labor verwandelten. Hier würden der Schreiner und der Elektriker ein paar Tage zu tun haben.

Was die Mädchen, solang sie nur konnten, verdrängt hatten, holte sie doch eines Tages ein. Die Schule begann.
    Anna war froh, dass Luisa in dieselbe Klasse ging. Das erleichterte ihr den Start und sie wusste, dass es Luisa genauso ging, auch wenn diese das besser überspielte. Die Klassenlehrerin, Frau Schäfer, war noch recht jung und ein wenig mollig und wirkte sehr warmherzig. Sie stellte Anna und Luisa der Klasse vor. „Am besten, ihr setzt euch gleich hierher, in die erste Reihe.“
    Die neuen Klassenkameraden waren freundlich und neugierig. Deutlich spürten Anna und Luisa ihre Blicke, auch wenn sie im Rücken keine Augen hatten.
    „Ich komme mir fast so vor wie im Zoo“, flüsterte Luisa.
    Anna wusste genau, was Luisa damit meinte. Ihr war auch aufgefallen, dass viele Mitschüler sich offenbar nicht trauten sie direkt anzusprechen. Sie hielten sich auf Distanz und beobachteten sie aus dem Augenwinkel heraus.
    In der großen Pause passierte ihnen etwas Sonderbares. Ein älteres Mädchen – vielleicht war sie im siebten Schuljahr – baute sich vor ihnen auf. Anna hasste es, wenn jemand sie ganz offensichtlich mit Blicken musterte. Aber genau das tat dieses Mädchen. Dann fragte sie: „Seid ihr die Neuen aus dem Mühlental?“
    „Ja.“ Anna bemühte sich freundlich zu bleiben. „Ich bin Anna und das hier ist Luisa.“
    „So, so“, erwiderte das Mädchen nur und drehte auf dem Absatz um.
    „Blöde Pute!“, zischte Luisa und schnippte mit den Fingern in die Luft. „Abhaken.“
    Anna beneidete Luisa darum, dass sie mit solchen Vorfällen so locker umgehen konnte. Sie selbst spürte, wie ihre Stimmung in den folgenden Tagen sank. Sie hatte sich sogar nur widerstrebend von Luisa zu einem Ausritt überreden lassen. Nach ihrer Tour hatten sie die Ponys gerade versorgt, als Isabel mit einem Grüppchen Mädchen über den Hof kam, die heute zu ihrer ersten Reitstunde erschienen waren. Soeben hatten sie auf Sätteln, die Isabel auf Böcken in den Hof gestellt hatte, Trockenübungen gemacht. Anna hatte beobachtet, wie Isabel mithilfe ihrer führenden Hände versucht hatte, den Mädchen eine entspannte Sitzhaltung zu

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