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Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden

Titel: Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrgot Berger
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das von Hamburg aus sind?«, fragte sie aus der Ecke der Box. Luisa schüttelte den Kopf und rückte zwei Leckerli heraus. Rocky biss ein einziges Mal in die harten Würfel, danach ruhten seine dunklen Augen erwartungsvoll auf Luisa.
    »Tu nicht so, als ob du sie schon heruntergeschluckt hättest, du Schlingel«, drohte Luisa im Spaß. »Mehr gibt es nicht. Du kannst also ruhig weiterkauen.« »Mindestens hundert Kilometer«, sagte Conny und richtete sich auf. »Das schafft sie nie.«
    Rocky wartete noch eine halbe Minute, dann gab er einen Seufzer von sich, zerbiss die beiden Leckerli und kaute sie zu Ende. Diese Menschen! Irgendetwas machte er wohl falsch, weil sie ihn immer wieder durchschauten.
    »Hast du das schon für dein Buch aufgeschrieben«, fragte Luisa lachend, »wie der Traber versucht uns auszutricksen?«
    Conny winkte ab. »Längst«, antwortete sie. »Bei dem verrückten Kerl kommt jeden Tag etwas Neues dazu.« Die beiden sprachen von Connys Idee ein Buch über die Sprache der Pferde zu schreiben. Conny notierte jeden Tag alles, was sie zu »hören« glaubte. Und ihr Lieblingspferd Rocky war besonders gesprächig ...
    »Dass Jules Eltern nicht einsehen wollen, wie irre gut das ist, bei den Pferden zu sein«, sagte Luisa und wiegte bedauernd den Kopf. »Zum Beispiel jetzt: Wir haben doch echt Angst um Jule. Aber trotzdem hat uns dein Traber schon wieder zum Lachen gebracht.«
    Conny verließ Rockys Box und legte der zierlichen Luisa den Arm um die Schultern.
    »Ja, Erwachsene sind schwer zu begreifen«, entgegnete sie tiefsinnig.
    ’ Schreib lieber ein Buch über Reitlehrer«, mischte sich Herr Jensen ein, der mal wieder unbemerkt näher gekommen war, »und nimm unbedingt mit hinein, dass sie von minderjährigen Mädchen in den Wahnsinn getrieben werden.«
    Der Stallbesitzer warf einen Blick durch die offene Stalltür nach draußen. Der Regen hatte aufgehört und Kai Jensens düstere Miene hellte sich etwas auf. Kraftvoll kämpfte sich die Sonne durch die Wolken. Hier in Hamburg, in der Nähe der Küste, wechselte das Wetter schneller als im Binnenland. Die Nordsee war nicht weit. Eine steife Brise, die vom Meer über die Elbe kam, fegte den Himmel über der Stadt sauber.
    »Heute Nachmittag reiten wir ins Gelände und suchen Jule«, verkündete Herr Jensen. »Axel Rakete kommt auch.« Axel Rakete, Jurastudent und Assistent von Kai Jensen, half ab und zu beim Reitunterricht aus.
    Herr Jensen machte eine kurze Pause. »Er nimmt die... die Killerbienen mit.«
    Den Ausdruck benutzte er nur ausnahmsweise. Aber im Moment war ihm alles recht, was die Stimmung verbesserte. Den Namen Killerbienen hatten seine 16- und 17-Jährigen weg, seit sie sich angewöhnt hatten stundenlang die Köpfe zusammenzustecken. Ihr Tuscheln klang keinen Deut anders als das Summen angriffslustiger Bienen.
    »Na, toll . . . die Killerbienen«, wiederholte Conny gedehnt.
    Eine Hammerbesetzung! »Wenn Jule die sieht, kriegt sie gleich einen Nervenzusammenbruch. Warum mischen die sich denn ein?« jetzt wurde Herr Jensen unwirsch. »Also, das geht zu weit, Conny«, pfiff er sie an. »Ihr solltet euch freuen, dass alle helfen wollen. Auch die, mit denen ihr nicht gerade befreundet seid.«
    Conny fühlte hinter sich, dass Rocky den Kopf zurückzog, den er an ihren Rücken gelehnt hatte. Dann hörte sie ihn durch das Stroh nach hinten gehen. Wenn der Traber verduftete, hatte er seine Gründe. Rocky hörte aus der Stimme des Chefs, wann dieser gereizt war. Und einem gereizten Boss musste Rocky aus dem Weg gehen, denn der Traber heckte jeden Tag etwas aus, was Herr Jensen ihm übel nahm.
    »Schon gut«, lenkte sie ein. »Hauptsache ist ja wirklich, dass wir Jule und Sally schnell finden.«
    Kai Jensen lächelte dünn. Diese Mädchen! Jede Clique war auf die andere eifersüchtig.
    »Außerdem«, fuhr er fort, »haben die Erwachsenen einen Suchtrupp organisiert. Mit Fritz Voß und Steffi Keck. Und wenn ihr es ganz genau wissen wollt. . .« -er sah die Mädchen warnend an - »die Gerlach-Zwillin-ge und Imke Zavelstein sind auch schon seit einer halben Stunde im Gelände. Mit ihren Pferden.«
    Conny und Luisa schluckten, aber sie sagten vorsichtshalber nichts.
    Dass die »Nervis« ihre erklärte Lieblingsfeindin Jule suchten, das war schon ein starkes Stück. Aber war es nicht auch ein Zeichen dafür, dass bei den drei Mädchen noch nicht Hopfen und Malz verloren war? Conny gestand sich insgeheim ein, dass sie ebenfalls sofort auf die Suche

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