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Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden

Titel: Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrgot Berger
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das andere Fjordpferd. Luisa durfte ihre Lieblingsstute Flecken-Paula nehmen. Herr Jensen sattelte sich den Friesen Ankum.
    Voller Zuversicht ritten sie los. Doch völlig niedergeschlagen kehrten sie knapp drei Stunden später auf den Hof zurück. Keine Spur von Jule und Sally. Nicht die geringste. Die beiden waren wie vom Erdboden verschluckt.
    Beim Absatteln hatte niemand Lust zu reden. Bedrückende Stille machte sich im Stall breit.
    »Denkt daran, heute Abend nach einem Foto von Jule zu suchen«, sagte Kai Jensen, um überhaupt etwas zu sagen. »Für die Polizei. Wenn das in der Zeitung zu sehen ist, wird Jule bestimmt von irgendwem erkannt.« Er wuchtete den Sattel von Ankums Rücken und brachte ihn in die Sattelkammer.
    »Ich habe von Jule auch nur Fotos im Kostüm«, bedauerte Conny. Bastian nickte wehmütig. Er auch.
    Luisa blieb plötzlich mit dem Zaumzeug von FleckenPaula mitten in der Stallgasse stehen. Mit den Fingern tippte sie sich gegen das Kinn, als ob sie scharf nachdachte. Und das tat sie auch.
    »Was haltet ihr davon«, fragte sie nach einiger Zeit zögernd, »wenn ich Jule und Sally zeichne?«
    Kai Jensen sah sie überrascht an.
    »Na ja«, meinte er gedehnt, »sicher - warum nicht?«
    Er bezweifelte, dass ein zehnjähriges Mädchen so gut zeichnen konnte, dass man ein Gesicht erkannte ... »Mensch, Luisa! Spitzenmäßig.«
    Conny stürzte sich auf ihre Freundin und rieb ihr beide Backen, wie sie das auch bei Rocky gern machte. Sie hatte keine Bedenken wegen Luisas Zeichenkünsten, denn sie kannte ihre große Begabung. »Herr Jensen, Luisa kann das wirklich. Sie werden staunen.«
    Luisas Gesicht glühte. Nicht nur wegen Connys Kompliment oder wegen ihrer Rubbelaktion, sondern auch vor Freude etwas vorantreiben zu können!
    »Ja, und von der Zeichnung machen wir ein richtig starkes Suchplakat.« Auch Bastian war Feuer und Flamme. »Das fotokopieren wir hundertmal und hängen es an jeden Baum und Laternenmast.«
    Luisa hatte gleich noch einen Einfall. »Ihr müsst bei mir schlafen, dann können wir die ganze Nacht weitermachen. Ist doch Samstag. Meine Oma erlaubt das, das weiß ich.«
    Kai Jensen fand die Idee großartig. »Ihr seid zu gebrauchen, Kinder«, sagte er anerkennend.
    Bastian warf ihm einen schrägen Seitenblick zu. Mit 14 lässt man sich nicht gern als Kind bezeichnen. Aber heute nahm er es dem Chef nicht übel.
    Luisas Oma war wirklich einmalig.
    Als die drei Freunde ihre Räder vor ihrem verwinkelten Großmoorstedter Haus am Buchengrund 39 abstellten, duftete es aus der Küche schon nach frischem Apfelkuchen. Hilla Steffen, Luisas Oma, schob die Scheibengardine am Küchenfenster zur Seite, winkte den Reitern zu und verschwand im Flur, um die Haustür zu öffnen.
    Sie war bestens vorbereitet auf den Überfall der Reiter. Luisa hatte sie noch vom Stall aus vorgewarnt. »Können wir denn wirklich alle hier schlafen?«, erkundigte sich Bastian, während er seine langen Reitstiefel auszog und sie vor die Tür stellte. Er klärte alle offenen Fragen immer gern zu Beginn.
    Hilla Steffen schmunzelte. »Kein Problem«, sagte sie, »du kannst Luisas Zimmer haben und Luisa und Conny dürfen ausnahmsweise im Elternbett schlafen.«
    Luisas Eltern waren häufig beruflich unterwegs, so wie in diesen Tagen auch. Luisa fand ihre häufigen Dienstreisen ganz praktisch. Man sah ja deutlich am Beispiel v °n Jule, was dabei herauskam, wenn Eltern einem Mädchen ständig mit Stallverboten in den Ohren lagen. Ihre Oma Hilla war dagegen voller Verständnis für Pferde. Kein Wunder, schließlich war sie früher selbst geritten.
    »Mensch, Oma, super«, sagte Luisa überrascht, als sie von der Diele in die Essecke hinüberging. »An was du alles denkst.. .«
    Sie meinte die gute Vorbereitung. Auf dem runden Kirschbaumtisch lagen schon Zeichenblock, verschiedene Stifte, Radiergummi und ein aufgeschlagenes Fotoalbum bereit, über das sich alle sofort beugten.
    »Hier ist sie zwar auch als Spanierin und da oben als Robin Hood«, stellte Luisa fest, »aber wie sie guckt - das ist typisch Jule.«
    Oma Hilla setzte die Platte mit dem Kuchen ab, griff Conny über die Schultern und blätterte die Albumseiten zurück.
    »Und das braune Pferd da unten, das ist doch Sally, oder?«, fragte sie. »Steht jedenfalls darunter.«
    Die drei Reiter ließen sich auf die Stühle fallen.
    Luisa studierte die Fotos, griff gleich zu einem weichen Bleistift und machte eine Skizze, begleitet von den Bemerkungen der anderen

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