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Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden

Titel: Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrgot Berger
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mir Leid, Herr Jensen, es ging nicht anders.«
    Blitzschnell warf Jule den Hörer auf die Gabel.
    So bekam sie nicht mit, wie Kai Jensen am anderen Ende der Leitung total ausflippte. Er saß auf der Bettkante und schlug mit der Faust auf die Matratze.
    »Na warte, komm du zurück«, schimpfte er.
    Aber es klang kein bisschen wie eine Drohung, sondern wie ein Seufzer der Erleichterung. Was, zum Teufel, geht in Jules Kopf vor, fragte er sich. Offenbar stand sie in einer einsamen Telefonzelle. Mit seinem Pferd Sally davor, das unbedingt hineinwollte.
    Wenn er es nicht selbst gerade miterlebt hätte - er würde es nicht glauben, dass Mädchen auf solche krummen Ideen kommen konnten ...
    Kai Jensen stand auf und hängte sich einen Pullover über die Schultern. Er schlug sein Telefonbuch auf, das seit gestern ständig griffbereit auf dem Tisch lag. Jetzt mussten erst mal einige Leute informiert werden. Egal, wie spät es war.

Kapitel 9
    60-mal Jule

    Im Haus von Oma Steffen sprangen alle wie '    auf Kommando aus den Betten, als mitten in der Nacht das Telefon klingelte.
    »Jule, das ist Jule«, rief Luisa aufgeregt, fegte die Bettdecke zur Seite und war als Erste am Apparat im Flur. Die anderen folgten auf Zehenspitzen, um kein Wort zu verpassen. Mucksmäuschenstill lehnten Conny, Bastian und Frau Steffen an der Wand und spitzten die Ohren. Es war zwar nur Herr Jensen - aber als Luisa auflegte, strahlten ihre Augen so, als hätte sie mit Jule selber gesprochen.
    »Jule hat im Stall angerufen«, verkündete Luisa. Dann fielen sich alle in die Arme und lachten ausgelassen, als ob Jule schon wieder da wäre.
    »Ich mache uns schnell einen Kakao«, sagte Frau Steffen, 'damit wir auf die gute Nachricht anstoßen können.« Sie warf sich einen Bademantel über und ging in die Küche.
    »Wann kommt sie zurück?«, wollte Bastian von Luisa wissen.
    »Erst, wenn ihre Eltern sie wieder jeden Tag zu Sally lassen.«
    »Ob sie das tun .. .«, bezweifelte Conny.
    »Ich schätze, wir müssen mal ein ernstes Wort mit den Ahrends reden«, sagte Bastian, und das hörte sich sehr erwachsen an.
    Nach dem Anruf und dem Kakao schliefen alle felsenfest. Aber nicht lange, denn um sieben rasselte der Wecker. Sie wollten früh im Stall sein und vorher mussten sie noch Fotokopien machen. Bei Jules Eltern. Bastian war eingefallen, dass Peter Ahrend einen Schwarzweißkopierer besaß, auf dem man Jules Such-plakat fotokopieren konnte. Sonst müssten sie bis zum nächsten Tag warten, denn heute war Sonntag.
    Als sie am Schwaibenweg 25 anrückten, standen Ahrends auf der Treppe vor ihrem weißen Haus und schnürten ihre hohen Wanderstiefel zu. Es war noch nicht einmal acht Uhr, doch Ahrends wollten zeitig los, um Julia zu suchen. Natürlich hatte Herr Jensen sie in der Nacht als Erste von dem Anruf ihrer Tochter unterrichtet.
    »Wir wollen Suchplakate aufhängen«, sagte Bastian, streifte das Gummiband von dem zusammengerollten Bild und zeigte Luisas Zeichnung. »Dürfen wir die bei Ihnen kopieren? Sonntags sind ja alle Geschäfte zu.« »Das ist aber ein schönes Bild«, sagte Brigitte Ahrend überrascht und bog den aufgerollten Rand zurück. »Du bist ja eine richtige Künstlerin, Luisa.«
    Luisa wurde rot. »Na ja . . .«, wehrte sie bescheiden ab.
    »Doch, doch.« Frau Ahrend blickte nachdenklich auf das Plakat. »Kann ich es behalten, wenn ihr eure Kopien habt? Dann besorge ich morgen davon einen Stapel Farbkopien und schicke sie nach Wismar. Da wohnt Julias Lieblingstante. Carien soll die Plakate überall verteilen.« Sie seufzte. »Vielleicht reitet Julia ja zu ihr - bis an die Ostsee ...«
    Auf die Idee waren die Ahrends also auch schon gekommen!
    »Ein Stapel Farbkopien! Wissen Sie, was eine Farbkopie kostet?«, rutschte es Conny heraus. Sofort ärgerte sie sich darüber. Unmöglich, jetzt an Geld zu denken. Auf einmal sah Jules Mutter richtig elend aus.
    »Ist doch egal, was das kostet«, sagte sie leise, »wenn Julia nur wiederkommt.«
    »Ja, natürlich«, beeilte sich Conny zu sagen. »Entschuldigung.«
    Sie war froh, dass jetzt niemand mehr auf sie achtete, denn sie waren im Büro von Peter Ahrend angelangt und er kümmerte sich um das Kopiergerät. Keiner hatte daran gedacht, die Stiefel auszuziehen. Selbst Jules Eltern trugen noch ihre Wanderschuhe.
    Sicher das erste Mal in diesem Haus, dass jemand Schuhe anbehalten darf, dachte Conny. Aber diesmal hütete sie sich eine weitere Taktlosigkeit loszulassen.
    »Wir haben in Julias Zimmer

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