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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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niemand in der UnfallChirurgie des St. Martin landete, jule kam dann auf die Idee mit der Menschenkette, »jeder steht auf einem bestimmten Platz«, sagte sie. »Und wir geben die Ballen von Hand zu Hand weiter. Das geht doch viel schneller.«
    Das klappte dann auch besser. Schweigend und verbissen arbeiteten sie an ihren Einsatzplätzen.
    Auf der Treppenmitte stand Theresa. Am Fuß der Treppe warteten Luisa und Merle. Jule nahm selbstverständlich die Position vor Sallys Box ein. Sophie und Frau Keck hatten ihren Einsatz am Ende der Stallgasse. Die beiden Killerbienen nahmen die Ballen auf dem Hof in Empfang. Ilona schnitt die Bänder auf. Olivia zerpflückte jeden Ballen mit der Forke und schichtete lockere Heuhaufen auf dem Pflaster auf.
    Die Pferde auf der Weide interessierten sich nicht für den Heurummel auf dem Hof.
    Nur King Louis hielt es nicht länger auf der Wiese. Uber den Sand-Auslauf trabte er zurück, um sich den Aufruhr anzusehen. Missbilligend rammte er immer wieder seine Brust gegen das Gatter. Er wollte heraus und mitmischen. Oder hatte er nur vor, sich die Backen mit den duftenden Halmen voll zu stopfen? Noch hielt der Verschluss den Attacken des Herdenchefs stand. Aber wie lange noch?
    »Bleib schön drin, Alter«, sagte Ilona und drohte King Louis zum Spaß mit der Forke. »Das hier ist ein Notfall. Da muss sich auch ein Leitpferd anständig benehmen.«
    King Louis grunzte ärgerlich.
    Solche Behandlung war er nicht gewohnt. Er ließ sich nicht gern dumm von der Seite ansprechen. Für ihn war nur der Chef eine Respektsperson. Und natürlich Bastian. Vielleicht noch Fritz Voss. Die anderen hatten ihm gar nichts zu sagen. Ihm, King Louis, passte auf Birkenhain einiges schon lange nicht mehr. Wo, zum Teufel, steckte Kai Jensen, der mit ihm sonst morgens über die Weide wanderte, um die Zäune zu kontrollieren? Nein, King Louis' Welt war nicht mehr in Ordnung. Exakt seit
    dem Tag, an dem der Chef unter dem Dachfenster auf dem Boden gelegen hatte.
    »Nicht so schnell«, rief Olivia ins Dunkel der Stallgasse. »Wir kommen mit dem Aufschneiden nicht nach.« »Dann stapeln wir die nächsten Ballen an der Wand«, sagte Steffi Keck. Und: »Hoffentlich hält der Verschluss.«
    Damit meinte sie das Gatter.
    Denn zu King Louis hatten sich nun Kalle und Oie gesellt. Mit vereinten Kräften drückten die drei Pferde gegen die Metallstäbe. Insgesamt war es 1 300 Kilo beste Muskelmasse, die den Bügel zum Aufspringen zwingen wollte. Die Fjordies besaßen Bärenkräfte. Außerdem waren die Ponys richtige Kämpfer. Das Wort »aufgeben« kannten sie nicht...
    Dann hatten sie es geschafft. Das Tor flog auf. Ohne zu zögern, stürzten sich die Pferde auf den größten Heuhaufen.
    Olivia und Ilona sprangen zur Seite. Das war gut so. Denn Kalle und King Louis ließen keinen Zweifel daran, dass sie alles umgemangelt hätten, was sich zwischen sie und das Heu gestellt hätte. Oie wäre möglicherweise bereit gewesen Rücksicht zu nehmen.
    Aber sicher konnte man nicht sein.
    »Heutransport stoppen«, rief Sophie Jule zu. »Die Pferde sind los. Weitersagen.«
    Hastig liefen die Helfer zusammen, um die Pferde von dem feuchten Heu wegzutreiben.
    »Weiß jemand, ob sie das fressen dürfen?«, fragte Conny in die Runde, während sie versuchte King Louis am Halfter zu erwischen. »Gesund ist das bestimmt nicht, so warm, wie das Heu ist. Das fehlte noch, dass die drei auch eine Kolik bekommen.«

9. Kapitel
    Das gibt’s doch nicht!

    In diesem Augenblick, dem ungünstigsten des gesamten Morgens, kam die Reitabteilung aus dem Gelände zurück. Man musste über keine außergewöhnliche Menschenkenntnis verfügen, um in Axel Raketes Gesicht tiefes, lähmendes Entsetzen zu erkennen.
    »Vom Reitweg sah es tatsächlich so aus«, sagte Axel, »als ob hier oben die Hölle tobt.« Seine Stimme bebte. In einiger Entfernung von dem Chaos hielt er Ankum an. »Der Hof meterhoch voll Heu und mittendrin drei ausgerissene Pferde. Ich dachte schon, ich träume ... « Jule, Sophie und Conny zerrten mit aller Gewalt an den Halftern, um die Pferde von dem Heuparadies wegzuziehen.
    Axel sprang aus dem Sattel. »Hoffentlich kann mir einer von euch erklären, dass ich nicht träume.«
    Energisch hielt er Ankum zurück, der sich liebend gern der unverhofften Fressorgie angeschlossen hätte. Axels
    Ärger war nicht zu übersehen. »Frisches Heu vertragen Pferde nicht, das müsst ihr doch wissen. Los, bringt sie sofort weg von hier.«
    »Oh Mann, was

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