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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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mindestens noch eine Stunde weg . . . Nein, keine Ahnung, wer mit abgeladen hat.«
    Kai Jensen wollte, dass die Jugendlichen die neuen Ballen locker stapelten. Aber dafür war wirklich kein freier Raum mehr auf dem Boden.
    »Welcher Idiot hat abgeladen und nicht gemerkt, dass das Heu nass ist?«, wollte Herr Jensen wutschnaubend wissen.
    Wer schon! Bestimmt einige von den Erwachsenen, die heute ungewöhnlich früh auf dem Reiterhof waren. Was man von deren Sinn für Stallarbeit halten musste, das wusste man ja allmählich. Die erkannten keine feuchten Heuballen, selbst wenn ihnen beim Stapeln das Wasser die Arme herunterlief.
    Man konnte durchs Telefon förmlich sehen, wie Jensens Kopf sich rot färbte und glühte.
    »Schäffe, Blutdruck«, war das Nächste, was Bastian hörte. Mehmet Kütük hatte den Hörer übernommen. »Moment«, sagte er. »Hole Schwester Heike.«
    Bastian bekam undeutlich mit, wie im Hintergrund die Tür des Krankenzimmers geöffnet wurde. Herr Kütük rief etwas in den Gang hinaus. Dann gab es ein aufgeregtes Murmeln hinter dem Hörer, der schließlich von Schwester Heike aufgehoben wurde. »190 zu 110«, sagte sie ins Telefon. »Er braucht sofort Ruhe und Tabletten. Was habt ihr ihm bloß erzählt?«
    »Dass sein Heuboden gleich brennt«, antwortete Bastian wahrheitsgemäß.
    »Macht den Mann nicht fertig«, warnte die Stationsschwester. »Ich lege jetzt auf.«
    »Nein, nein«, protestierte Kai Jensen im Hintergrund. »Behandeln Sie mich nicht wie einen Geisteskranken. Ich muss die Kinder noch mal sprechen.«
    Durch die Telefonleitung bekamen die Jugendlichen mit, dass im St. Martin in Zimmer 3112 ein zäher Kampf um den Hörer ausgetragen wurde. Mehmet Kütük schien sich auch daran zu beteiligen. Der Türke gewann schließlich und Herr Jensen kam noch einmal zu Wort. »Hört genau zu. Ihr besorgt euch sofort eine Heusonde von der Feuerwehr. Wer ist dran? Luisa?« Herr Jensen redete wieder normal. »Hör zu, Luisa. Wir müssen jetzt alle einen klaren Kopf bewahren. Ich muss euch ja nicht erzählen, was es bedeutet, wenn das Heu brennt.« Nein, das musste er nicht.
    »Ruft Benno an, der hat eine Heusonde. Das ist ein Thermometer. Damit misst man die Temperatur im Heu.«
    Benno gehörte zur Feuerwehr von Großmoorstedt. Sein Friese Brinkum stand auf dem Reiterhof Birkenhain. »Benno muss unbedingt Bescheid wissen«, drängte Herr Jensen. »Vielleicht stellt die Feuerwehr Brandwachen auf, wenn sie genug Leute hat. Ruft sofort an, wenn sich etwas Neues tut... «
    Jetzt setzte sich die Stationsschwester durch.
    »Der Mann braucht seine Tabletten«, sagte sie energisch in die Sprechmuschel. »Ihr könnt euch ja später wieder melden.«
    Peng, aufgelegt.
    Bastian sprang auf. »Ich hole die Sonde.«
    Schon war er aus der Tür. Das Feuerwehr-Gebäude lag zwischen dem Stall und der Gesamtschule von Großmoorstedt. Bastian fuhr jeden Morgen daran vorbei, er würde also nicht lange suchen müssen.
    ». . . und wir bringen die Pferde auf die Weide«, sagte
    Conny. »Dann sind sie weit weg, falls doch etwas passiert.«
    »Paula auch?«, fragte Luisa. »Und Fuchsi?«
    »Nein, die lassen wir drinnen. Die dürfen nicht auf die Weide. Aber im Notfall sind die beiden ja schnell herausgeholt.«
    Sie verließen das Büro. Von draußen hörte man schwere Hammerschläge. Eberhard Kubelik, genannt Kubi, nagelte das Eisen unter Sallys Huf.
    Dann kam der Schmied noch mit auf den Boden und sah sich die Bescherung mit dem Heu an. Vergeblich suchte er nach einem Spalt oder einem Gang, durch den man auf die andere Seite des Lagerraums gelangen konnte. Die Ballen lagen dicht an dicht. Und selbst oben war kaum eine Handbreit unter dem Dachfirst frei.
    »So viel Schwachsinn auf einem Haufen habe ich selten gesehen«, schimpfte Kubi. »Wie kann man einen Boden nur so voll packen. Wenn das Harry erfährt. Der hat so einen guten Ruf als Strohbauer. Und dann kommt ein einziges Mal eine schlampige Aushilfe und macht alles kaputt.«
    Er fasste an verschiedenen Stellen zwischen die hohen Stapel.
    »Heiß«, sagte er. »Viel zu heiß. Guckt mal - jetzt dampft das sogar.«
    Tatsächlich erkannte man über der obersten Schicht einen leichten Dunst, der aussah wie Dampfschwaden über einer Badewanne.
    »Ihr müsst die Ballen aufschneiden«, sagte Kubi. »Unbedingt. Und das Heu auflockern. Da muss Luft ran.« »Ja, das ist klar, aber wir wissen nicht, wohin mit dem Heu«, gab Jule zu bedenken. »Hier ist doch alles voll.« Bastian

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