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Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team

Titel: Reiterhof Birkenhain 04 - Ein starkes Team Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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kraulte Paulas Nasenrücken. »Übrigens - mein Mathelehrer hat lang und breit vor meiner Klasse erzählt, wie er Paulas Box ausgestreut hat. Ich glaube, der Stall hat ihm mächtig imponiert. - Ach du Schreck!«
    Die letzte Bemerkung galt den beiden Gestalten, die den Sandweg zwischen den Weiden heraufkamen. Beim Näherkommen erkannte man Steffi Keck, die Sally neben sich am Zügel führte. Frau Keck winkte mit einem Hufeisen. »Oh nein«, seufzte Jule. »Mäuschen hat schon wieder ihr Eisen verloren.«
    Sie wischte sich die nassen Hände an der Reithose ab und brachte erst Cherie in die Box zurück, dann Turbo. Conny behielt Rocky draußen, um ihn ausgiebig zu putzen.
    Als Steffi Keck mit Sally auf dem Hof ankam, hielt die Stute Jule sofort das rechte Vorderbein hin. Conny sagte: »Da soll noch einer behaupten, man könne die Sprache der Pferde nicht verstehen. Sally sagt doch ganz klar:
    Guck mal, mein Fuß.«
    Jule lachte und tätschelte ihrem Mäuschen den Hals. »Tut mir Leid, Jule«, sagte Frau Keck bedauernd. »Aber du weißt ja, wie schnell sie das Eisen vorne verliert. Axel sagt, du sollst gleich den Schmied anrufen. Er soll es nur wieder unternageln, es ist ja noch neu.«
    Jule nickte und ging in den Stall, um Eberhard Kubelik über dessen Handy anzurufen. Glücklicherweise beschlug Kubi gerade die Pferde auf einem Hof in der Nähe. Er versprach, noch am Vormittag vorbeizukommen.
    Jule wusste nicht genau, was es war, das sie nach dem Telefonat auf den Dachboden zog. Eigentlich hatte sie dort gar nichts verloren. Vielleicht war es ihr siebter Sinn für Gefahr, der sie die Treppen hochschickte. Oder Kai Jensens eindringliche Mahnung wegen des Heus, die sich in ihrem Kopf festgesetzt hatte. Man mochte sich gar nicht ausdenken, was passiert wäre, wenn Jule nicht...
    Das Erste, was sie sah, als sie die Feuerschutztür zum Heuboden öffnete, war, dass der Boden bis unter den Spitzgiebel voll gepackt war mit Heu. Da war kein einziger Quadratzentimeter mehr frei.
    Das Zweite, was Jule registrierte, war ein fremder Geruch.
    Sie schnupperte. Tabak! Angst kroch in ihr hoch. Kein Zweifel, es roch deutlich nach Tabak.
    Wann um alles in der Welt hatte Harrys Helfer das Heu gebracht? Und warum wusste niemand davon? Es konnte nur ganz früh gewesen sein, rechnete Jule sich schnell aus, als Axel im Gelände war. Sicher hatte der Mann kein gutes Gewissen bei der Lieferung gehabt. Darum die Heimlichkeit. Denn dass mit diesem Heu etwas nicht stimmte, war klar.
    »Die Situation ist da«, sagte Jule laut.
    Das war einer der Lieblingssprüche ihres Vaters. Der Satz war klasse. Er klang so wichtig und merkwürdig schaurig. Ein großer Politiker soll ihn erfunden haben, sagte ihr Vater.
    »Cooo-nnny«, brüllte Jule aus Leibeskräften. »Lu-i-sa. Bas-ti-an. Schnell.«
    Jule schrie gern und oft. Meistens allerdings unbegründet. Weil sie sich über die Nervis aufregte zum Beispiel. Oder über die Killerbienen. Aber die anderen Jugendlichen hörten genau heraus, wann es ernst war. Wie jetzt. Im Nu polterten die drei Gerufenen die Bodentreppe herauf.
    »Da«, sagte Jule und wies auf die dunkle Heuhöhle. »Die Situation ist da.«
    Bastian hielt die Nase in die Luft und schnupperte. »Riecht komisch. Wie ... Tabak? Tatsächlich!«
    »Wir müssen Herrn Jensen anrufen«, stellte Luisa fest. »Spinnst du?« Conny schüttelte den Kopf. »Der dreht doch durch, weil er nicht wegkann aus dem St. Martin.«
    Unschlüssig standen die vier vor dem unheimlichen Heugebirge, das einen drohenden Eindruck machte. »Doch, ich ruf ihn an.«
    Luisa drehte sich auf dem Absatz um und sprang die Stufen hinunter. Mit einem unguten Gefühl schloss Jule die graue Eisentür und folgte Luisa mit den anderen ins Büro.
    Mehmet Kütük nahm ab und hielt seinem Zimmernachbarn den Hörer ans Ohr.
    Luisa kam sofort zur Sache.
    »Was, es riecht wie Tabak? Ich könnte schreien«, schrie Herr Jensen in den Hörer. »Ich könnte den ganzen Tag schreien. Ihr fackelt mir noch den Stall ab. Wie fühlt das Heu sich von innen an . .. heiß? . . . Bastian soll nachfühlen.«
    Bastian stürzte nach oben. Als er zurückkam, wiegte er bedenklich den Kopf. Luisa hielt ihm den Hörer hin. Sie legte keinen großen Wert darauf, Herrn Jensen schlechte Nachrichten zu überbringen.
    Bastian holte tief Luft. »Ziemlich heiß, Herr Jensen, ehrlich. Was sollen wir tun? . . . Das geht nicht . . . weil der Boden total dicht bepackt ist. . . Nein, kein bisschen Platz mehr. Axel? Der ist

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