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Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer

Titel: Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Jule ausgelassen, als ob sie ein Zirkusprogramm ansagen müsste. »Hier sehen Sie eine absolute Neuheit. Das war noch nie da! Die erste Matratze der Welt, die laufen kann.«
    »Sei nicht albern«, tönte es dumpf unter dem zwei Meter langen Latexteil hervor. »Das Ding ist schwer, geh aus dem Weg. Ich sehe nichts.«
    Jule half Ronja dann beim Hochtragen. Vorübergehend hatte die Matratze deshalb vier Beine.
    Als Jule mit etwas Verzögerung im Stall eintraf, suchten Conny und Luisa schon nach ihren Pferden. Aber in allen Boxen herrschte gähnende Leere. Nur die Namenstafeln an drei Türen mit den Kreideaufschriften »Ankum«, »Oie« und »Kalle« deuteten darauf hin, dass die Hamburger Pferde hier ihren Platz hatten.
    Ankums Box war die größte. Er war ja auch ein mächtiger Kerl. Daneben lagen die Ferienboxen von Oie und Kalle. In Schnuppernähe wohnten die Fjordpferde-Stu-ten vom Reiterhof Harms - Stella und Stiena.
    Antje Harms erschien auf der Stallgasse. »Kommt ihr gleich bitte zur Pferde-Einteilung? An der Wiese.« Schon war sie weg.
    »Halt, Frau Harms! Eine Sekunde!« Jule rannte hinter der Stallbesitzerin her.
    »Ja?« Antje Harms wartete.
    Verlegen kratzte sich Jule am Hinterkopf.
    »Also . . . vorhin, das mit der Mutter von der Jasmin ... tut mir Leid. Das ist mir so herausgerutscht mit den Brechbohnen. Aber die sah so ... so zickig aus.« Antje Harms unterdrückte ein Lächeln. Insgeheim gab sie Jule Recht. Aber sie konnte dem Mädchen ja schlecht erzählen, was sie in ihrer Reiterpension täglich so erlebte mit ängstlichen Eltern.
    »Ja, manche Mütter sind nicht einfach«, sagte sie darum nur ausweichend. »Mach dir keine Sorgen wegen deiner Brechbohnen - schon vergessen.«
    »Danke!« Jule atmete auf. »Noch was! Wissen Sie, wo unsere Pferde stecken?«
    »Ich schätze, die stehen draußen«, meinte Frau Harms, »bei dem schönen Wetter. Also bis gleich.«
    Antje Harms hatte richtig getippt. Als Jule mit ihren Freundinnen zur großen Wiese hinüberging, entdeckte Conny die vertrauten Vierbeiner sofort.
    »Ich sehe sie! Da, auf dem abgetrennten Stück Weide.« Mit der Herde des Reiterhofs Harms konnte man die Neuankömmlinge nicht zusammenstellen. Drei unbekannte Pferde - das hätte unnötige Beißereien gegeben. Darum hatte Henning Harms ein Stück Wiese abgeteilt. Kalle und Oie hatten eine Blitzfreundschaft mit Stella und Stiena geschlossen. Uber die Abtrennung hinweg kraulten die vier Fjordpferde sich gegenseitig das Fell. »Das tun Pferde doch erst, wenn sie sich gut kennen«, wunderte sich Luisa. »Das war ja wohl Liebe auf den ersten Blick. Und seht mal, dahinten...«
    Ein Stück weiter Richtung Deich beknabberten sich Ankum und die zierliche Stute Santana, die zum Reiterhof Harms gehörte.
    »Unser Ankum mit seinem Friesencharme«, lachte Jule. »Der wickelt doch jede Stute um den Finger. Ich meine natürlich um den Huf.«
    Zufrieden gingen die Mädchen zur Pferdeeinteilung.
    Mittlerweile schienen alle Reiterinnen in Westerdeich eingetroffen zu sein. Jedenfalls wuselten 30 Mädchen zwischen zehn und 15 Jahren über das Gelände. Einige kannten sich von früher, wie Sophie, Sarah und Sandra aus dem 3-S-Zimmer. Aber die meisten waren das erste Mal da.
    Nachdem alle Ecken des Hofs erkundet worden waren, sammelten sich die Mädchen am schönsten Platz des Reiterhofs - am Gatter. In Trauben hingen sie über dem Tor und sahen den Pferden zu. Die ängstliche Jasmin stand auch dabei, als Conny und die anderen dazustießen.
    Anna, das unternehmungslustige Mädchen, das von seiner Mutter mit der Haarbürste verfolgt worden war, saß oben auf dem Gatter. Das Kämmen war völlig überflüssig gewesen. Ihr Haar stand, vom Seewind zerzaust, schon wieder vom Kopf ab. Anna war total aufgedreht. »Oh Mann, ich bin so gespannt, welches mein Pflegepferd wird«, sagte sie und hopste auf der Stange auf und nieder. »Vielleicht der weiße Shetty dahinten? Oder hier, das Fuchspony! Das ist auch brutal gut. Hoffentlich dürfen wir die Pferde selbst von der Weide holen.« Erschrocken sah Jasmin sie an. »Du meinst, wir müssen sie alleine führen?«
    »Na klar. Ist doch brutal gut.«
    »Das kann ich nicht.« Jasmin war ganz blass geworden. »Dann muss ich brechen.«
    Anna hörte einen Moment auf zu hopsen und starrte Jasmin mit offenem Mund an. Es gab tatsächlich jemand, der sich nicht halb totfreute, wenn er allein ein Pferd führen durfte? Sah fast so aus.
    »Quatsch«, sagte Anna entschieden. »Die tun doch nichts,

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