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Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer

Titel: Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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nachkommt.«
    Kichernd schauten Conny und Luisa zu Jule hinüber. Luisa hielt sich die Hand vor den Mund.
    Jule drehte sich um und räumte in ihrer Reisetasche herum.
    Bestimmt glühte ihr Kopf jetzt wie eine Herdplatte. Sie wusste genau, an wen die beiden dachten. Bastian. Der 14-jährige Junge mit der blonden Stoppelfrisur ritt ebenfalls in der Hamburger Reitschule. Zugegeben, sie fand ihn gut. Aber sie gingen nicht richtig miteinander. Außerdem - Luisa und Conny wussten genau, dass er nicht kommen konnte. Wie jeden Sommer war Bastian nach Österreich gefahren. In Kitzbühel besaß sein Onkel eine Reiterpension. In diesen Ferien wäre Bastian natürlich viel lieber mit den anderen an die Nordsee gereist. Aber auf dem Hof des Onkels war eine Pferdepflegerin krank geworden und er wurde dringend gebraucht. Jule beschloss ein anderes Thema anzuschneiden.
    »In dem freien Bett kann doch eine von euch schlafen«, schlug sie den Drillingen vor. »Das wäre total cool.« Zustimmendes Geheul war die Antwort.
    »Oh ja!«
    »Und die anderen beiden?«
    »Wer soll entscheiden, wer darf?«
    Die Drillinge riefen gleichzeitig laut durcheinander.
    Ein Fall für »Ronja, das Gesetz«. Sie schaffte es immer wieder, verzwickte Situationen zu entwirren. Prüfend blickte Ronja sich im Zimmer mit den beiden Etagenbetten um und rieb sich ihr Kinn.
    »Klarer Fall«, verkündete sie nach kurzem Grübeln. Mit würdevoll zurückgelegtem Kopf fuhr sie fort: »Im Namen des Reiterhofs Harms verkünde ich folgende Entscheidung ...«
    Ihre Stimme nahm wieder einen normalen Klang an. »Wir holen einfach ein Etagenbett aus unserem Zimmer herüber. Dann ist Platz für sechs. Gegen dieses Urteil kann kein Einspruch eingelegt werden.«
    »Das ist ja interessant.« Henning Harms war unbemerkt von den Mädchen im Türrahmen erschienen, begleitet von Kai Jensen.
    »Dürfen wir, Papi? Sag ja!«
    Sofort stürmten Ronja, Rike und Rita auf ihren Vater zu. Sie wussten genau, dass er es ungern sah, wenn sie in den Gästezimmern schliefen. Die Betten waren schließlich zum Vermieten gedacht. Außerdem bestand die Gefahr, dass es Streit gab, wenn mehr als vier Mädchen zusammen wohnten. Das ging auch Henning Harms durch den Kopf. Andererseits ...
    »... Ihre drei Reitermädchen sind ja vernünftig«, stellte Herr Harms fest. »Stimmt's, Herr Jensen?«
    »Stimmt«, sagte Herr Jensen. »Mal abgesehen von der undurchsichtigen Sache mit Jules Knie.«
    Dieser Kai Jensen! Er vergaß aber auch nichts! Hoffentlich hatte Henning Harms den leisen Vorwurf nicht bemerkt.
    Aber der nickte ohne Misstrauen.
    »Meinetwegen könnt ihr zusammenziehen.«
    Lebhaft plaudernd entfernten sich die Männer. Die Bettenfrage schien längst vergessen. Jetzt ging es um Strohpreise. Stallbesitzer unter sich.
    Die Drillinge verschwanden auch. Sie wollten das Bettgestell abbauen. Bevor ihr Vater es sich anders überlegte. Die Reisetaschen von Jule, Conny und Luisa standen noch an demselben Fleck wie bei der Ankunft und versperrten den Weg durchs Zimmer.
    Klar, vernünftig wäre es gewesen, die Sachen in die Schränke einzuordnen und die Taschen wegzustellen. Aber wer konnte jetzt ans Auspacken denken? Nicht einmal Luisa. Erst mal musste doch die Umgebung erkundet werden. Luisa öffnete das Fenster zur Deichseite und lehnte sich hinaus.
    »Achtung, jetzt kommen wieder zwei Autos«, berichtete sie den anderen. »Mal sehen, was das für Typen sind.« Conny und Jule stiegen über das Gepäck hinweg und hockten sich neben ihre Freundin auf die Fensterbank. Ein echter Königsplatz, wie sich herausstellte. Mit kostenloser Theatervorführung auf dem Parkplatz.
    Kaum stoppte das erste Auto vor dem Haus, wurde auch schon die hintere Wagentür aufgerissen. Ein Mädchen stürmte mit wehenden Haaren über den Hof Richtung Stall. Eine Frau im eleganten Leinenkleid folgte, wahrscheinlich die Mutter. In der Hand schwenkte sie eine Haarbürste.
    »Nun warte doch, Anna«, rief die Leinenfrau ihrer Tochter nach. »Wie du wieder aussiehst!«
    Heftig atmend schaffte sie es irgendwie, Anna einzuholen. Mit einer Hand hielt sie das zappelnde Kind fest, mit der anderen bürstete sie energisch das zerzauste Haar.
    »Das ziept, Mama«, quiekte Anna, während sie von einem Bein auf das andere hüpfte. »Ich muss zu den Pferden. Lass doch die blöden Haare. Ich setze ja die Reitkappe auf.«
    »Schade - sie sind weg.« Jule beugte sich weit vor, aber die beiden Gestalten verschwanden endgültig aus ihrem Blickfeld.
    »Ah,

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