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Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer

Titel: Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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    »Könnt ihr schweigen?«, fragte Conny. »Großes FriesenEhrenwort?«
    Und dann erzählte sie ...
    Dass Frau Mühlberg ständig im Stall anrief. Wie sie sie vertrösteten und die Anrufe verschwiegen. Dass nichts bis zur Stall-Leitung, sprich Kai Jensen, durchgesickert sei. Und dass die Frau auf Ankum aufmerksam geworden sei, weil der Friese im Werbe-Fernsehen auftrat. Als mittelalterliches Pferd.
    »Für die Räuberwaffel der Firma Prosper«, schloss Conny und zeigte auf Rikes Waffel. »Von der du gerade das letzte Stück vertilgst.«
    Eine Möwe landete neben Rike, tippelte eilig heran und - zack!, schnappte sie ihr den Waffelrest aus der Hand. Mit großen Flügelschlägen segelte sie über die Straße davon.
    »Cool«, stellte Rike begeistert fest, ohne auf die Silbermöwe zu achten. »Dann bin ich ja auf einem Filmstar geritten.«
    Jeder einzelne Drilling schwor beim Leben seines Lieblingspferdes nichts zu verraten. Nach dieser geheimen Übereinkunft schmeckte das Picknick noch besser. Nach einer Stunde waren sie so satt, dass sie sich nur noch faul nebeneinander ausstrecken konnten. Mehr, als träge zur Reitanlage hinüberzublinzeln, war nicht drin. »Wir wollten doch Ansichtskarten schreiben«, erinnerte Luisa müde. »Ich habe sie extra mitgebracht.«
    Conny gähnte herzhaft.
    »Später, Quälgeist.«
    »Das gibt es doch nicht!« Schlagartig war Luisa hellwach. »Guckt mal, da drüben. Wir haben Besuch.«
    Fünf Mädchenköpfe kamen hoch.
    Am Weidezaun parkte ein graues Auto, das einzige weit und breit. Durch das offene Fenster an der Fahrerseite wurde ein Fernglas gehalten und auf den Reitplatz gerichtet. Vom Deich aus erkannte man außerdem Jackenärmel im Autofenster und das Vorderteil eines weißen Kostüms.
    »Jasmins Mutter.«
    Das vielstimmige Stöhnen kam wie aus einem Mund. Ronja, das Gesetz, regte sich besonders auf.
    »Die sollte doch drei Tage nicht kommen. Das hat sie meiner Mutter versprochen.«
    »Sie spioniert ihr nach.« Rita schüttelte den Kopf. »Wenn Jasmin das sieht, muss sie garantiert brechen.« In einer plötzlichen Eingebung sprang Luisa auf. Heute war sie zu allen Schandtaten bereit.
    Mit dem Unterarm schob sie das Geschirr auf der Tischdecke nach hinten und zog die Decke geschickt darunter hervor. Sie stülpte sich das steife, blaue Lack-Ungetüm über den Kopf, hob die Ecken an, um nicht zu stolpern, und lief zum Spionage-Auto.
    »Hu, hu«, hörten die anderen ihre Freundin düster rufen. Wie ein blau lackiertes Gespenst hüpfte Luisa um das Auto herum.
    »Verschwinden Sie oder Ihr Airbag explodiert«, zeterte Luisa mit kreischender Stimme. »Ich bin der blaue Rächer der Ferienkinder. Hu, hu.«
    Der Überfall hatte Erfolg.
    Sichtlich genervt - das sah man bis zum Deich - startete Jasmins Mutter den Wagen und rauschte ab.
    Mit der Geisterdecke unterm Arm kam Luisa lachend zurück.
    »Eine Profivorstellung«, fand Rita. »Dafür hast du einen Wunsch frei.«
    »Ihr müsst abräumen«, wünschte sich Luisa. »Ich bin so faul.«
    »Geritzt«, sagte Rita.
    Die Drillinge packten alles zusammen.
    »Wir bringen die Sachen ins Haus, ihr könnt ja noch eure Karten schreiben«, schlug Ronja vor, »dann gehen sie heute noch mit der Post weg.«
    Das Angebot nahmen die Hamburger sofort an. Sie waren froh, wenn sie sich nicht unnötig bewegen mussten. Nach dem Teufelsritt am Strand meldete sich heftiger Muskelkater.
    Nebeneinander legten sie sich auf den grasbewachsenen Deich und schrieben den Freundinnen auf dem Reiterhof Birkenhain, was sie in Westerdeich erlebten.
    »An wen sollen wir die Karten denn schicken?«, fragte Conny die beiden anderen, als sie fertig war. »An Axel Rakete?«
    Jule schüttelte den Kopf.
    »Dreimal an Axel? Nö, lasst uns doch einfach an unsere Lieblingspferde schreiben.«
    »Und was für eine Adresse? An Rocky, Reiterhof Birkenhain? Oder was?«
    Conny drehte sich auf die Seite, um einen Blick auf Jules Karte an Sally zu erhaschen.
    Dort stand: »Reiterhof Birkenhain, z. H. Sally, Birkenweg 1,22359 Hamburg-Großmoorstedt.«
    »Was heißt das, z. H. Sally?«, fragte Conny.
    »Das schreibt man so. Weiß ich von meinem Vater«, sagte Jule wichtigtuerisch. »Z. H. heißt zw Händen.«
    »Zu Händen, du spinnst wohl.« Leseratte Luisa war pingelig, wenn Wörter nicht passten. Sogar an einem Glückstag wie diesem. »Sally hat doch keine Hände.« Jule überlegte einen Moment.
    »Stimmt«, sagte sie, »aber ich meine ja auch eine andere Abkürzung -zu Hufen.«
    Die

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