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Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer

Titel: Reiterhof Birkenhain 05 - Strumnacht am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Idee war gut und Conny und Luisa übernahmen sie. Mit dem Unterschied, dass sie auf ihre Karten die Wörter »zu Hufen« ganz hinschrieben.
    Luisa fiel dann noch eine andere Unklarheit auf.
    »Man kann doch nicht einfach an einen Vornamen schreiben.«
    Sie warf einen nachdenklichen Blick auf ihre Karte. »Dahinter muss ein Nachname.«
    Conny und Jule sahen sich an.
    »Wie heißt Rocky denn weiter?« Conny grübelte. »Quatsch, Luisa. Pferde haben doch keine Nachnamen.«
    Nach langem Hin und Her - die zurückgekehrten Drillinge schalteten sich auch ein - wurden die Adressen schließlich ergänzt. Zusammen gingen die Mädchen ein
    Stück die Deichstraße hinunter und warfen die Karten in den Briefkasten vor Hauke Hansens Pension.
    Die Postbotin von Großmoorstedt schüttelte den Kopf, als sie am Dienstag Karten von der Nordsee mit merkwürdigen Anschriften in die Reitschule Birkenhain brachte.
    Eine Adresse lautete: »zu Hufen Rocky Jensen«, eine andere: »zu Hufen Flecken-Paula Jensen«.
    Die Pferdenarren hier auf dem Hof hatte sie ja schon immer für etwas verrückt gehalten. Wenn diese Karten nicht Beweis genug waren! Pferde mit Nachnamen, so was...

7. Kapitel
    Wal in Not

    »Drei Tage habe ich gesagt. Drei Tage!« Antje Harms hielt den Telefonhörer etwas vom Ohr weg. Warum musste Jasmins Mutter sie so anblaffen?
    »Wenn ich mich nicht irre, ist heute Dienstag«, tönte es laut durch die Leitung. »Also sind drei Tage vorbei. Sonntag, Montag, Dienstag. Heute Abend hole ich Jasmin ab.«
    Die, die abgeholt werden sollte, stand zusammen mit Anna und Rahel vor Frau Harms am Telefon. Vor lauter Aufregung hüpfte Jasmin von einem Fuß auf den anderen.
    Anna zog einen viermal geknickten Prospekt aus der Reithose, entfaltete ihn und wedelte damit Frau Harms vor der Nase herum.
    »Nordsee-Kutterfahrt mit MS Armin Beier« stand auf dem zerknitterten Glanzpapier. »Wir fischen mit original Krabbennetz. Die Krabben werden an Bord gekocht und gegessen. Mittwochs Kindergruppen.«
    Beruhigend nickte Frau Harms den Mädchen zu. »Sonntag zählt nicht«, sagte sie sachlich ins Telefon. »Drei Tage sind erst Mittwoch vorbei. Außerdem - morgen steht eine Kutterfahrt auf dem Programm. Jasmin freut sich so darauf.«
    Am anderen Ende ein spitzer Schrei.
    »Eine Schiffsfahrt? Auf der Nordsee? Nordsee ist Mordsee, kennen Sie den Spruch nicht? Außerdem wird meine Kleine seekrank.«
    Anna wurde es zu bunt.
    Bevor Frau Harms es richtig mitbekam, hielt Anna den Hörer in der Hand. Jetzt regelte sie die Sache auf ihre Weise.
    »Mensch, das ist brutal gut auf der Nordsee. Stellen Sie sich nicht so an ...«
    Um es kurz zu machen - mit vereinten Kräften scha fften sie es, für Jasmin einen weiteren Tag herauszuschlagen. Die Kutterfahrt war gerettet.
    Zugegeben, das blonde Mädchen war nach wie vor ängstlich. Und nicht gerade das, was man sich unter einem fröhlichen Bootspassagier vorstellte. Aber Jasmin wollte unbedingt dabei sein. Immerhin ein Anfang. Beim Reiten hielt sie auch tapfer durch, obwohl sie dabei manchmal ziemlich blass aussah. Gut, Astrid musste immer noch Jasmins Pflegepferd Felix von der Weide holen. Auch die Hufe auskratzen. Und abends Kamillentee kochen. So schnell wird aus einem verschreckten Menschen nun mal kein mutiger Tiger. Aber Tatsache war, dass es Jasmin seit Samstag nicht ein einziges Mal übel geworden war.
    Dafür aber Jule.
    Für sie hieß es Dienstagnacht: raus aus dem Bett, rein ins Bett, raus aus dem Bett. Zwei Stunden lang. Jule hatte nämlich sämtliche Bonbonketten aus dem Mirabellenbaum auf einmal gegessen.
    Die anderen Mädchen taten wegen Jules verdorbenen Magens auch kein Auge zu. Rike tauschte ihr Bett mit dem Bonbon-Opfer, damit es unten liegen konnte. Das heißt - wenn Jule überhaupt zum Liegen kam.
    Luisa nutzte die schlaflose Nacht auf ihre Weise.
    Sie setzte sich ans Fenster und malte um fünf Uhr die Wiesen im Sonnenaufgang. Mit weichem Bleistiftstrich bannte sie Oie und Kalle auf den Block, wie sie verliebt die Stuten Stella und Stiena beknabberten. Und Ankum, der über den Zaun mit Santana flirtete.
    Henning Harms fand die Darstellung beeindruckend. »In unserem neuen Reiterhof-Prospekt drucken wir dein Bild ab«, versprach er. Auch Luisas »Nächtliche Idylle«. Der Stallbesitzer bestellte zusätzlich noch ein Bild von dem Schiffsausflug, der für Mittwoch geplant war.
    Im Moment gab es auf dem Reiterhof nur ein Gesprächsthema (außer den Pferden): die Krabbenkutterfahrt. Ausgerechnet

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