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Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen

Titel: Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Blatt Papier hoch. »Und hier kommt nun schon das zweite Fax für dich aus Dülmen ...«
    Kai Jensen zog einen Strohballen zum Sitzen heran und sagte: »Nun aber los!«
    Und Jule erzählte. Alles. Fast alles.
    Von den Dülmener Wildpferden, vom Wildnisparadies, von den Ponys im Morgennebel. Dass ganz viele von ihnen aussahen wie Zwillingsschwestem von Sallys Fohlen. Und dass der Förster meinte, man könnte den Vater mit einem Bluttest herausfinden. Jule schwärmte von der Springstunde bei Anna, vom Lagerfeuer - überhaupt von dem ganzen Ponyhof. Nur die Sache mit Bastians Fotos und ihrer Flucht nach Warendorf behielt sie für sich. Wem nutzte es, wenn Herr Jensen davon erfuhr? Niemandem.
    »Was steht denn in dem neuen Fax?«, wollte Jule zum Schluss wissen.
    »Dass praktisch nur zwei Hengstbesitzer übrig bleiben. Die Wildpferde von Familie Holtkötter haben ein Mehlmaul, sind also hell an den Nüstern.«
    »Bleiben also nur Plambeck und Kleinheisterkamp«, sagte Jule.
    Es sah so aus, als ob man dem Fohlenvater jetzt ganz dicht aufs Fell rückte.
    »Ehrlich - ich hätte nicht gedacht, dass ihr so nahe an das Geheimnis herankommt. Aber dieser Bluttest...« Jensen wuchtete das Stroh wieder auf die anderen Ballen hinauf. »Dafür kann ich kein Geld ausgeben. Es ist schon teuer genug, ein Fohlen großzuziehen. Drei Jahre dauert es mindestens, bis Sallys Tochter angeritten werden kann. Oder sogar vier. Du weißt, ich verdiene mein Geld mit Reitstunden und nicht mit Fohlenaufzucht.« Drei Jahre Kosten für Futter, Box, Tierarzt, Schmied. Ziemlich viel Geld. Jule wusste das. Der Gedanke war ihr schon öfter gekommen. Sie hatte ihn aber immer gleich wieder verdrängt...
    »Sie verkaufen das Fohlen doch nicht?«, fragte Jule jetzt ängstlich.
    Jensen schüttelte den Kopf. »Hab ich nicht vor. Ein Dül-mener-Mix ist sicher prima für eine Reitschule.«
    Sally, die die ganze Zeit mit gespitzten Ohren gelauscht hatte, als ob sie jedes Wort verstand, stupste Herrn Jensen zufrieden an.
    »Aber nur dieses eine Fohlen, Sally«, sagte er und drohte ihr lachend mit dem Zeigefinger. »Das reicht. Glaub bloß nicht, dass du jetzt jedes Jahr auf Hengstweiden ausbüxen kannst.«
    Kai Jensen wollte zwar kein Geld für die Blutproben ausgeben. Aber er hatte nichts dagegen, dass Dr. Teichmüller die Sache in die Hand nahm. Voraussetzung: Es fand sich jemand, der die Tests bezahlte.
    Aber das Geld war Hürde Nummer zwei. Zunächst mussten die Pferde weiter eingekreist werden.
    Mit Feuereifer stürzte sich Jule Ahrend in die Nachforschungen. Vater Ahrend bemerkte abends spitz, seine Tochter sollte mal bei der Suche nach einem gemeinsamen Nenner in der Bruchrechnung so viel Einsatz zeigen. Väter!!! Was verstanden die von wirklich wichtigen Aufgaben?
    Jedenfalls bekam Jule noch am selben Abend heraus, dass die Familien Kleinheisterkamp und Plambeck verwandt waren. Vier Dülmener Hengste besaßen sie zusammen, in einem Offenstall bei Hamburg.
    Zwei der Hengste hatten ein Mehlmaul, zwei eine dunkle Nase. Das erfuhr Jule am Telefon von Jürgen Plam-beck. Der fand die Sache mit dem geheimnisvollen Fohlen höchst spannend. Herr Plambeck sagte, Jule sei jederzeit willkommen.
    Sie wollte hin. Nein, sie musste hin. Schnell. Jule fieberte dem Moment entgegen, wenn sie vor dem Vater von Mäuschen 2 stehen würde. Fehlte nur jemand, der sie hinbrachte. Wenn man querfeldein lief - diese Abkürzung hatte Sally bestimmt genommen -, war es zwar nicht weit. Aber Jule konnte ja schlecht über Zäune springen.
    Es war wie verhext. Kein Mensch hatte Zeit, sie hinzufahren.
    Am Ende fiel ihr nur noch Dr. Theo Teichmüller ein. Obwohl Jule zu 99 Prozent mit einer Absage rechnete, weil der Tierarzt in Arbeit fast erstickte, fragte sie ihn doch. Und sie hatte Glück - Dienstag musste Theo zu einem Patienten nicht weit vom Dülmener Stall.
    Der Tierarzt holte Jule am Dienstag von der Schule ab. Theo wurde ganz nervös, weil Jule ständig auf ihrem Sitz hin und her rutschte. Sie fuhren erst nach Trittau, dann Richtung Bergedorf. Irgendwo dazwischen fanden sie den großen Offenstall von Familie Plambeck. Jule zitterte vor Aufregung, als sie an der Weide hielten. Vom Auto aus entdeckte man kein Pferd auf der Koppel. Jule und Dr. Teichmüller gingen am Zaun entlang und landeten auf einem kleinen Innenhof. Sie kamen an einer niedrigen Scheune vorbei, und als sie um die Ecke bogen, sahen sie sich völlig überraschend den Wildpferden gegenüber. Anscheinend waren die vier

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