Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not

Titel: Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
Vom Netzwerk:
»Kaum. Wegen geschundener Tiere greift so schnell niemand ein, so traurig das klingt.«
    Conny regte sich auf und konnte sich gar nicht beruhigen, bis Jule sie schüttelte und sagte: »Sei doch mal still. Ich hab's ... « Jule hatte sich gerade an die letzte Autobahnfahrt mit ihren Eltern erinnert, vor zwei Wochen zu ihrer Tante nach Wismar. Sie waren in eine Verkehrskontrolle geraten. Wagen für Wagen hatte die Polizei angehalten und überprüft. Zwei uralte Autos durften nicht weiterfahren, weil sie fast auseinander fielen. »Was ist, wenn die Polizei die Reifen von Josephs Transporter kontrolliert? Die sind sicher grottenschlecht bei dieser Klapperkiste«, sagte Jule zu Herrn Jensen. »Dann muss die Polizei doch etwas unternehmen.«
    Etwas Ähnliches war Herrn Jensen auch durch den Kopf gegangen. »Stimmt«, sagte er. »Nur wenn die Lastwagen nicht verkehrssicher sind, kann man solche Transporte stoppen.«
    Jensen streckte die Hand aus. »Zeig noch mal das Foto, Bastian.« Er betrachtete es und nickte dann. »Passt genau auf . . . « Haarklein erzählte Kai Jensen, wie Tierschützer in Niedersachsen es kürzlich geschafft hatten, einen Pferdetransporter stillzulegen. Einen, der ähnlich verrostet aussah wie der in Bargteheide.
    » ... das ist eure einzige Chance, die Pferde zu retten«, schloss er. »Aber ehrlich gesagt, ich weiß nicht, wie ihr es schaffen könntet. Die Zeit ist einfach zu kurz. Leider, leider. Nun aber ab nach Hause mit euch!«
    Einen Moment sah Kai Jensen den roten Fahrradrücklichtern nach, die sich in die Dunkelheit entfernten. Alle Achtung, wie seine Reitschüler sich für die Pferde stark machten. Viel Hoffnung hatte Jensen aber nicht, dass sie das Schicksal der Tiere noch ändern konnten. Es blieben ja nur ein paar Stunden. Er konnte sich kaum vorstellen, dass die Mütter und Väter Lust hatten, mitten in der Nacht als Pferderetter aktiv zu werden.
    »Erzählt bloß nicht, dass die Idee von mir ist«, rief er hinter den vieren her. »Sonst kriege ich noch Ärger mit euren Eltern.«

7. Kapitel
    Der Polizei-Trick

    Es war kurz vor Mitternacht, als im Haus des Bauingenieurs Spielfeld in Belm bei Osnabrück das Telefon klingelte. Eberhard Spielfeld lag schon seit einer Stunde im Bett. Am nächsten Morgen musste er in aller Herrgottsfrühe auf einer Baustelle sein. Im Halbschlaf drehte er sich herum und tastete in der Dunkelheit nach seinem Telefon.
    »Verflixt«, murmelte er, als er dreimal ins Leere griff. Zum Teufel, wo lag dieses Mobilteil bloß? Das einzige Ergebnis seines wilden Umherfuchtelns war, dass Herr Spielfeld einen Stapel mit Büchern herunterfegte. Der Apparat jaulte weiter nervtötend.
    »Unten«, sagte seine Frau Claudia schlaftrunken und zog sich die Bettdecke über die Ohren. »Du hast den Apparat gestern unten im Büro gelassen.«
    Richtig, das Klingeln kam aus einiger Entfernung. Knurrend rollte Herr Spielfeld sich aus dem Bett.
    »Wer um diese Zeit anruft, der muss eine verdammt gute Ausrede haben.« Er tappte die Treppen hinunter in sein Büro, in dem das Telefon verrückt spielte. »Ja, ja.«
    Bloß schnell zum Hörer greifen, bevor seine ganze Familie wach wurde! Aber direkt vor dem Drehstuhl stolperte Herr Spielfeld und schlug der Länge nach hin. Ein Fußball rollte unter den Schreibtisch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sortierte der Bauingenieur seine Körperteile. Wie oft hatte er Anders, seinem Sohn, gepredigt den Ball nicht im Weg liegen zu lassen? Erbarmungslos klingelte das Telefon weiter. Vom Fußboden aus angelte Herr Spielfeld den Apparat zu sich herunter und bellte in die Leitung: »Wer stört?«
    Gut, dass ich kein Bildtelefon habe, dachte er und rieb sich sein schmerzendes Bein. Wenn ihn jetzt jemand sehen könnte! Ihn, den angesehenen Baufachmann. Wie er hier unter dem Schreibtisch lag, neben einem Fußball, dessen Muster ihn im Halbdunkel wie ein spöttisches Gesicht angrinste.
    Dem Anrufer schien es die Sprache zu verschlagen. Herr Spielfeld hörte nur ein leises Atmen.
    »Wer ist denn da?«, fragte er jetzt in normalem Ton. Inzwischen war er richtig wach.
    »Nicht böse sein, Onkel Eberhard«, hörte er eine Mädchenstimme, die ihm sehr bekannt vorkam.
    »Conny, du?« Endlich hatte er sich aufgerappelt und auf seinen Bürostuhl gesetzt. »Ist was passiert?«
    Conny Clasen, die heimlich aus Hamburg anrief, legte einen Arm um ihr Handy. Ihre Eltern mussten ja nicht hören, dass sie um Mitternacht bei ihrem Onkel anrief. »Nein, das heißt ja . . .

Weitere Kostenlose Bücher