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Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not

Titel: Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Notizen mit, die sie sich auf Grund der perfekten Beschreibung machte.

8. Kapitel
    Mutiger Einsatz

    Wie verabredet blieb Bastian Bachmann an diesem Samstag nach seiner Rückkehr aus der Hamburger City zu Hause, um auf Nachrichten von Conny zu warten. Dass sie inzwischen schon mehrmals wegen des Autokennzeichens angerufen hatte, konnte er natürlich nicht ahnen.
    Die Zeit zog sich endlos hin. Wie gut hätte er sich inzwischen im Stall um King Louis kümmern können! Statt-dessen musste er sich ständig in Hörweite des Telefons im Wohnzimmer aufhalten. Wenn es klingelte (und es klingelte an diesem Tag ungewöhnlich oft), war Bastian der Erste, der zum Hörer griff. Aber nie war es der erwartete Anruf von Conny. Mal wollte sich ein Nachbar den Laubsauger ausleihen, mal waren Freundinnen seiner Schwestern dran, mal meldete sich ein Weinhändler, der seiner Mutter einen besonders guten Tropfen aufschwatzen wollte.
    Leicht genervt warf Bastian sich in einen Sessel und zappte durchs Fernsehprogramm. Beim schnellen Durchlauf stutzte er plötzlich. War da nicht ein Pferd gewesen? Per Fernbedienung sprang er zurück auf Kanal 1. Pferde waren immer interessant. Interessanter jedenfalls als das Börsenlaufband von NTV. Da war sie wieder, die ARD-Mittagsschau.
    Ein Mann in Jeans führte ein Pferd über die Rampe eines Lkw-Anhängers. Bastian beugte sich vor. Ein Pferdetransport? Ging es auf dem Bildschirm etwa um Pferdetransporte? Das Tier, ein Schimmel, ließ den Kopf tief hängen und war offensichtlich zu schwach, um ein Bein vor das andere zu setzen. Dann wurde eine blonde Reporterin eingeblendet, die dem Mann in Jeans und Rollkragenpullover ein Mikro unter die Nase hielt.
    »Herr Dr. Eckhoff, Sie sind als Amtstierarzt hierher bestellt worden. Können Sie uns sagen, was jetzt mit den Tieren passiert?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Natürlich untersuche ich die Pferde zunächst. Eine Unterbringungsmöglichkeit haben wir für sie aber noch nicht. Ich gehe davon aus, dass sie in diesem Zustand die Fahrt nicht fortsetzen können.«
    Die Kamera schwenkte auf einen dunkelroten Lastwagen, und in diesem Moment sprang Bastian aus seinem Sessel hoch. Das war doch... ihr polnischer Schlachtpfer-de-Transporter aus Bargteheide. Josephs Transporter! Bastian stellte den Ton lauter. Wieder erschien die Reporterin im Bild.
    »Ich gebe zurück ins Studio. Gegen Ende der Sendung melde ich mich noch einmal von der Raststätte >Dämmer Berge<. Gabi Müller für die ARD-Mittagsschau.« Raststätte »Dammer Berge« - lag die nicht an der Autobahn Bremen-Osnabrück?
    Bastian zog den Autoatlas aus dem Bücherregal und blätterte hastig durch die Seiten. Sein Zeigefinger glitt von Hamburg über die lila Linie der Autobahn Al und verharrte kurz vor Bramsche: »Dammer Berge«. Richtig. Dort waren sie doch kürzlich erst vorbeigefahren, als sie die Dülmener Wildpferde im Münsterland besucht hatten. Hier also war die Polizei-Falle zugeschnappt.
    Bastian griff zum Telefonhörer und wählte Connys Nummer. Sie war sofort dran.
    »Schnell, stell den Fernseher an!«, befahl Bastian. »ARD. Da läuft gerade was über unseren Pferde-Transport, aber erst gegen Ende der Sendung. Vielleicht kommt ja was über Deichgraf. Ruf du Imke an, ich übernehme Jule.«
    Auf dem Parkplatz »Dammer Berge« spielten sich an diesem Tag turbulente und bewegende Szenen ab.
    Gegen elf Uhr hatte die Besatzung eines Streifenwagens den Schlachtpferde-Transporter auf der Autobahn 1 kurz hinter der Abfahrt Holdorf entdeckt. Dunkle, stinkende Abgaswolken drangen aus dem Auspuff des Lasters. Die Polizei setzte sich mit blinkendem Blaulicht vor den LKW. Auf dem Streifenwagen-Dach wurde die breite Signalbrücke eingeschaltet. BITTE FOLGEN leuchtete auf.
    Joseph Jabionski, der Fahrer, dachte gleich daran, dass er mit seinem Chef großen Arger bekommen würde. Wahrscheinlich würde der ihn sofort hinauswerfen und nicht einmal den Lohn für die Fahrt bezahlen. Denn sein Boss hatte ihm eingebläut, sich mit dem verrosteten Lastwagen bloß nicht von der Polizei erwischen zu lassen.
    Zu spät. Jetzt saß Joseph in der Falle. Er drosselte sein Tempo und folgte dem Polizeiauto, bis eine Kelle aus dem Seitenfenster gehalten wurde, die auf den nächsten Rastplatz wies.
    Joseph Jabionski bog hinter der Polizei ein. Er parkte sein Laster-Ungetüm zwischen zwei belgischen Lastwagen und sprang aus dem Führerhaus.
    »Papiere alle in Ordnung«, beteuerte Joseph, als sich die zwei Beamten zunächst

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