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Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not

Titel: Reiterhof Birkenhain 08 - Achtung Pferde in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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seinen Führerschein zeigen ließen.
    »Papiere ja, aber Auspuff nicht«, sagte der jüngere der Uniformierten. Er ging vor dem Gefährt in die Hocke, studierte die Reifen und zückte sein Notizbuch.
    »Und die Bremsen machen ebenfalls keinen verkehrssicheren Eindruck«, ergänzte der Ältere, der sich inzwischen am Wagen zu schaffen gemacht hatte.
    Er klopfte den Wagen von außen ab und sofort wurden aus kleinen Rostflecken größere Löcher. Kopfschüttelnd ging er um das Führerhaus herum. »Was haben Sie denn geladen, Herr ... «, der jüngere Polizist warf einen Blick auf den Führerschein, »Herr Jabionski?«
    Die Frage klang harmlos, wie beiläufig. Aber Joseph jagte sie einen großen Schrecken ein. Ihm schwante Böses. Wenn sich die Ordnungshüter das Innere seines Anhängers zeigen ließen...
    »Pferde«, sagte Joseph Jabionski wahrheitsgemäß. »Für Italien. Ist nicht verboten, Pferde nach Italien zu bringen! Ist nicht verboten!«
    Der Polizist, der den Führerschein hielt, sah den polnischen Lastwagenfahrer ohne eine Regung an. Man konnte nicht erkennen, was er dachte.
    »Natürlich ist das nicht verboten«, sagte er dann sachlich. »Vorausgesetzt, Sie halten sich an die neue Tierschutz-Transportverordnung, Herr Jabionski. Dann wollen wir uns die Pferde mal ansehen.« Widerstrebend folgte Joseph den beiden Beamten zum Heck des Anhängers.
    »Sind Schlachtpferde«, sagte Joseph hilflos, als ob er mit der Bemerkung etwas entschuldigen könnte.
    »Pferd ist Pferd«, antwortete der Polizist kühl.
    Als ob man Schlachtpferde schlechter behandeln dürfe als teure Turnierpferde! Seine kleine Tochter besaß ein Pony und er selbst war ein großer Tierfreund. Am liebsten hätte der Polizist sich mit Joseph angelegt. Aber er war im Dienst und musste sich beherrschen.
    Mit einer Handbewegung bedeutete er Joseph Jabionski die Flügeltüren zu öffnen.
    Ein beißender Gestank schlug den Autobahn-Polizisten entgegen. Unwillkürlich wichen sie einen Schritt zurück. Das spärliche Tageslicht, das ins Innere des dunklen Anhängers fiel, reichte aus, um die Polizisten zusammenzucken zu lassen.
    In dem völlig verdreckten Hänger dämmerten dicht zusammengepferchte Pferde ihrem Schicksal entgegen. 18 Tiere standen oder lagen mit Stricken festgezurrt eng beieinander. Bei einigen Pferden war das Maul unnatürlich geschwollen, weil sie sich die Zungen vor Durst wund geleckt hatten.
    Ein Schimmel hatte eine Blutblase am Kopf, fast alle Pferde husteten und keuchten erbärmlich. Sie kämpften um Luft in ihrem engen Gefängnis.
    Als die Tür geöffnet wurde, wieherten einige schwach und drängten an die frische Luft. Vergebens, denn ihre
    Stricke hielten sie fest. Verzweifelt trat ein großer Fuchswallach gegen die Lastwagenwand. Sie war so verrostet, dass sie unter den Schlägen einbrach und ein Huf durch die Wand kam.
    Herr Jabionski sah auf den Boden.
    »Mein Gott«, sagte der jüngere Polizist und schluckte. Ihm wurde bei dem Anblick der geschundenen Tiere fast schlecht. »So können wir Sie nicht weiterfahren lassen. Das ist ein Fall für den Amtstierarzt.«
    Er ging zu seinem Streifenwagen, schnell, um den Anblick der Pferde nicht länger ertragen zu müssen, und begann zu telefonieren.
    Kurz darauf kam das Fernsehteam.
    Wer den Fernsehsender über den Pferdetransport auf der Autobahn 1 informiert hatte, darüber stand später nichts im Polizeiprotokoll. War es der junge Polizist selbst? Oder seine Kollegin Viktoria Grotmeyer, die Innendienst hatte und die Skandale bei Pferdetransporten an die Öffentlichkeit bringen wollte? Egal. Fest stand, dass ein ARD-Team und Amtstierarzt Dr. Eckhoff nahezu gleichzeitig am Tatort eintrafen, auf dem Rastplatz »Dammer Berge«.
    Während Kameramann und Tontechniker ihre Geräte auspackten, um mit den Filmaufnahmen zu beginnen, betrat Dr. Eckhoff vorsichtig über die heruntergelassene Rampe das Innere des »Pferde-Gefängnisses«.
    Vor den weit geöffneten Türen baute sich Reporterin Gabi Müller auf, zupfte ihre Frisur zurecht und räusperte sich. Kamera und Scheinwerfer waren auf ihr Gesicht gerichtet.
    »Was Sie hier sehen, meine Damen und Herren«, begann sie ihren Bericht, »wird Sie heute Nacht schlecht schlafen lassen. Sie werden Zeuge einer Tragödie, die sich so oder ähnlich Tag für Tag auf unseren Straßen abspielt. Meist allerdings im Verborgenen.«
    Mit bewegter Stimme schilderte Gabi Müller ihren Zuschauern die Situation.
    »Millionen von Tieren werden jährlich über

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