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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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langer Tag.«
    »Du hast recht!« rief Richard plötzlich. »Gillian, du verstehst mich völlig!«
    »Ich kenne dich ja auch schon lange.«
    »Aber wir haben uns noch nie so miteinander unterhalten! Du hast mir noch nie einen Rat gegeben!«
    »Ich hielt es nicht für angebracht.« Gillian errötete. Richard starrte ihr hinterher, wie sie zur Tür ging.
    »Ich wünschte, du hättest es.«
    »Damals standen die Dinge anders. Alles war anders.«
    »Vor Fleur.« Gillian nickte und lächelte leicht.
    »Genau.«
    Am Freitag hatte Fleur noch immer nicht angerufen. Gillian und Richard liefen im Haus hin und her wie zwei nervöse Hunde. Am späten Vormittag begann es zu regnen; ein paar Minuten darauf fuhr der weiße Jeep die Einfahrt hinauf, und Antony und Zara entstiegen dem Wagen unter lautem Juhu.
    »Jetzt erzählt mal, was ihr so alles unternommen habt«, bat Richard, der sich danach sehnte, auf andere Gedanken zu kommen. »Hattet ihr eine schöne Zeit?«
    »Ausgezeichnet«, sagte Zara, »auch wenn Xanthe Forrester bestenfalls über eine Gehirnzelle verfügt.«
    »Wir haben eine Wanderung gemacht«, erzählte Antony, »und haben uns total verlaufen …« Seine und Zaras Blicke trafen sich, und beide brachen in Gekicher aus.
    »Und wir haben Cidre getrunken«, gluckste Zara, als sie sich wieder gefaßt hatte.
    »Du hast Cidre getrunken«, schränkte Antony ein. »Wir anderen haben Bier getrunken.« Er fing erneut zu lachen an. »Komm, Zara, mach den kornischen Dialekt nach!«
    »Ich kann nicht.«
    »Doch, kannst du schon!«
    »Ich habe keinen Zusammenhang«, sagte Zara. »Ich brauche einen Zusammenhang!«
    Richard und Gillian sahen einander an.
    »Nun, das klingt ja alles toll«, sagte Richard. »Ich denke, ich werde mich später mal mit Mrs. Forrester unterhalten.«
    »Wo ist Fleur?» erkundigte sich Zara und ließ ihre Tasche mit einem Plumps auf den Boden fallen.
    »Sie ist für ein paar Tage nach London gefahren«, erklärte Richard leichthin. »Aber morgen sollte sie eigentlich zurückkommen.«
    »London?« fragte Zara scharf: »Was will sie denn in London?«
    »Oh, nichts Besonderes. Ehrlich gesagt weiß ich das auch nicht so genau.«
    »Sie hat’s dir nicht gesagt?«
    »Nicht so direkt.« Richard lächelte sie an. »So, wie wär’s mit einer heißen Schokolade?«
    »Okay«, meinte Zara in böser Vorahnung. »Ich muß bloß schnell was nachschauen.«
    Ohne ein weiteres Wort eilte sie die Treppe hinauf und den Flur entlang in Fleurs Zimmer. Dort hielt sie inne, holte tief Luft und öffnete mit klopfendem Herzen die Türen des Kleiderschranks.
    Sämtliche schwarzen Kostüme von Fleur fehlten.
    »O nein«, jammerte Zara laut. »Oh, bitte nicht!« Wie ein Hammerschlag traf sie ein Schmerz in der Brust. »Bitte nicht!« Ihre Beine begannen zu zittern, und sie sank auf den Boden.
    »Nein, bitte«, murmelte sie und vergrub das Gesicht in den Händen. »Tu’s bitte nicht. Tu’s bitte nicht. Dieses Mal nicht. Fleur, tu’s bitte nicht. Bitte.«
    Zur Abendessenszeit war die Spannung im Haus zum Zerreißen gespannt. Zara saß da und starrte, ohne etwas zu essen, auf ihren Teller. Richard versuchte, seine Nervosität mit einer Reihe von Witzen zu überspielen, über die keiner lachte. Gillian klapperte forsch mit dem Geschirr und raunzte Antony an, als er einen Löffel zu Boden warf. Philippa aß ein paar Bissen und verkündete dann, sie würde den Rest auf ihrem Zimmer zu sich nehmen.
    Danach saßen die anderen im Salon und sahen sich einen Fernsehfilm an, den sie schon kannten. Als er zu Ende war, schwiegen alle. Keiner machte Anstalten, ins Bett zu gehen. Der nächste Film begann, und alle Augen blieben stumpf auf den Bildschirm gerichtet. Wir wollen einander nicht verlassen, dachte Zara. Wir wollen nicht ins Bett gehen; wir wollen nicht allein sein. Als Antony gähnte und auf seinem Sessel vorrutschte, verspürte sie leichte Panik.
    »Ich geh’ jetzt ins Bett«, sagte er schließlich. »Gute Nacht alle miteinander.«
    »Ich auch«, sagte Zara und folgte ihm aus dem Zimmer.
    Auf der Treppe zog sie ihn an sich.
    »Laß mich heute nacht in deinem Bett schlafen«, flüsterte sie.
    »Was, du willst tauschen?« fragte Antony verdutzt.
    »Nein.« Zara schüttelte heftig den Kopf. »Ich will bei dir schlafen. Ich möchte …« Sie schluckte. »Ich möchte einfach nicht allein schlafen, verstanden?«
    »Na, okay«, stimmte Antony atemlos zu. »Okay!« Seine Augen begannen zu leuchten. »Und was, wenn uns jemand

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