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Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Reizende Gäste: Roman (German Edition)

Titel: Reizende Gäste: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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zurückkatapultiert worden und kenne Zara eigentlich überhaupt nicht.
    Dann ging ihm auf, daß Zaras Verschlossenheit mit ihrem Vater und … und dieser ganzen Angelegenheit zusammenhängen könnte. Er schluckte, fühlte sich plötzlich reif und verständnisvoll.
    »Solltest du je reden wollen«, sagte er, »über deinen Vater. Ich bin da.« Er hielt inne und kam sich blöd vor. Natürlich war er da – wo sollte er sonst sein? »Ich bin für dich da«, korrigierte er sich.
    »Was gibt’s denn da zu reden?«
    »Na ja, weißt du …«
    »Ich weiß ja eben nichts. Das ist das Problem. Ich weiß überhaupt nichts über ihn.«
    Antony seufzte.
    »Zara, du mußt der Wahrheit ins Gesicht sehen!«
    »Welcher Wahrheit? Glaubst du, ich finde ihn nicht?«
    »Zara …«
    Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn nun endlich an.
    »Was? Warum schaust du mich so an?«
    »Deine Mutter hat’s uns erzählt.«
    »Ja, was denn?«
    »Daß dein Vater tot ist.«
    »Was?« Ihr Schrei hallte im Wald wider; eine Krähe flatterte geräuschvoll aus den Baumwipfeln. Antony sah sie bestürzt an. Ihr Gesicht war weiß, die Nasenflügel bebten, ihre Miene war angespannt und ungläubig. »Was hat Fleur euch erzählt?«
    »Zara, sie hat uns nur von deinem Vater erzählt, tut mir wirklich leid. Ich weiß, wie es ist, wenn …«
    »Er ist nicht tot!«
    »O Gott. Hör zu, ich hätte nichts sagen sollen.«
    »Er ist nicht tot, okay?« Antony bemerkte entsetzt, daß Zara Tränen in die Augen traten.
    »Zara, ich wollte dich nicht …«
    »Das weiß ich schon.« Sie starrte zu Boden. »Schau, es ist nicht deine Schuld. Das ist einfach etwas, womit ich … fertig werden muß.«
    »Aha«, meinte Antony unsicher. Er kam sich nicht länger reif und verständnisvoll vor. Im Gegenteil, er hatte den Eindruck, als hätte er alles total vermasselt.
    Bei ihrer Rückkehr aus Guildford hatte Fleur nicht nur Geschenke für Zara, sondern auch für Richard, Antony und Gillian dabei.
    »Zara muß bis Mittwoch warten«, erklärte sie Richard vergnügt und zog eine extravagante Seidenkrawatte hervor. »Du dagegen nicht. Binde sie dir um! Schau, wie sie dir steht. Ich habe ganz schön viel ausgegeben«, setzte sie hinzu, während Richard sich die Krawatte anlegte. »Ich hoffe, deine Karte verkraftet das. Manche Kreditinstitute werden schon nervös, wenn man mehr als fünfzig Pfund ausgibt.«
    »Da würde ich mir keine Sorgen machen«, sagte Richard und knotete die Krawatte. »Die ist schön, Fleur! Dank dir.« Er warf einen Blick auf die in der Diele verstreuten Plastiktüten. »Sieht ja ganz nach einem erfolgreichen Bummel aus, was?«
    »Ja, herrlich«, strahlte Fleur. »Ich habe auch ein Geschenk für die ganze Familie.« Sie deutete auf eine Schachtel, die vom Taxifahrer hereingetragen worden war. »Eine Videokamera!«
    »Fleur! Wie ungemein großzügig von dir!«
    »Deshalb habe ich dich ja um die Kreditkarte gebeten«, sagte Fleur und lächelte ihn verschmitzt an. »Die Kamera hat eine ganz schöne Stange gekostet.«
    »Das glaube ich gern«, erwiderte Richard. »Du lieber Himmel …«
    »Aber sei unbesorgt. Ich habe meine Bank auf den Cayman Islands bereits gebeten, eine gewisse Summe auf dein Konto zu überweisen. Offenbar können sie das über Nacht tun, obgleich es ihre Fähigkeiten zu übersteigen scheint, mir ein Scheckbuch zu schicken.« Fleur verdrehte die Augen, dann lächelte sie. »Damit werden wir eine Menge Spaß haben, meinst du nicht? Ich habe noch nie zuvor eine Videokamera in der Hand gehabt.« Sie begann die Verpackung aufzureißen.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Richard, der ihr zusah. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie man mit so etwas umgeht.«
    »Antony wird’s wissen. Oder Zara.«
    »Ich schätze, da hast du recht.« Richard runzelte leicht die Stirn. »Fleur, wir haben uns noch nie über Geld unterhalten, stimmt’s?«
    »Nein«, sagte Fleur, »da hast du recht. Ah, das bringt mich auf was.« Sie blickte zu ihm auf. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich auf das Konto deiner Gold Card etwas gutschreiben ließe? Ich bekomme gerade etwas Geld rein, und ob du’s glaubst oder nicht, für mich wäre es am praktischsten, wenn ich es dort einzahlen könnte.« Sie verdrehte die Augen und machte sich dann wieder ans Auspacken der Kamera.
    »Oh«, sagte Richard. »Nein. Natürlich macht’s mir nichts aus. Wieviel?«
    »Nicht so viel«, erwiderte Fleur sorglos. »Etwa zwanzigtausend Pfund. Ich weiß nicht, ob deine Karte an derlei

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