Reizimpuls Todesschläfer
war.
Einen ihrer riesigen Bildschirme konnte Hedschenin mit seinen Kameras erfassen. Wir sahen eine gigantische Feuerwüste.
Lohende Glut schoß weit in den Himmel empor. Dazwischen waren Gesteinsmassen zu erblicken, die von der Titanenexplosi on emporgewirbelt wurden. Dabei handelte es sich um Teile des atlantischen Zentralgebirges.
Die Erschütterungen wurden immer stärker; schließlich steigerten sie sich zu einem Erdbeben.
Die Decke des Saales zeigte feine Risse. Hier und da krachten Bildschirme auseinander. Trotzdem dauerte es nochmals fast zehn Minuten, bis über den vereisten Gipfeln die ersten Ausläufer der Druckwellen ankamen. Als sie aber erst einmal die Anden erreicht hatten, vergingen nur noch Sekunden, bis sie zum vernichtenden, immer heißer werdenden Orkan anschwollen.
Das waren die Nebenwirkungen des Untergangs. Auf Atlantis selbst konnte jetzt niemand mehr leben. Alle anderen Völker spürten zuerst die den gesamten Erdball umlaufenden Orkanfronten.
Unsere Außenaufnahmen zeigten einen düsterrot aufglühenden Himmel. Nach der hier gültigen Zeit war es etwa zwei Uhr nachts. Das Lohen wurde immer gewaltiger, bis schließlich das gesamte Firmament blutrot leuchtete. Grelle Blitze zuckten weit in den Weltenraum empor. Das war die auf Atlantis eingelagerte Atommunition, die hier und da ebenfalls in den Fusionsprozeß eintrat.
Hedschenin konnte nochmals die marsianischen Hauptkontrollen einfangen. Darunter war ein großer Deckenbildschirm, auf dem die Erde in ihrer Gesamtheit zu sehen war. Es handelte sich um die Aufnahme eines Orbitsatelliten.
Das Gebiet zwischen Afrika und beiden Amerika war eine einzige Glutwüste, aus der gewaltige Mengen Wasserdampf und zerrissener Materie hervorzuckten.
Glutfronten aus erhitzter Luft rasten über die großen Kontinente hinweg und entflammten alles, was überhaupt entflammbar war. Milliarden Tonnen Festlandeis schmolzen innerhalb weniger Minuten ab. Diesen Sonnentemperaturen hielt nichts mehr stand.
Vom eigentlichen Untergang des Kontinents war nur wenig zu sehen. Das verhinderte das allgegenwärtige Glühen. Man konnte aber feststellen, daß kalte Wassermassen über Atlantis hinwegströmten. Strudel von unbeschreiblicher Größenordnung bildeten sich.
Als wir das gesehen hatten, brach die Bildverbindung plötzlich ab. Das Beben wurde immer stärker. Mehr und mehr Felsmassen lösten sich aus den Wandungen und polterten zu Boden.
»Sie fliehen«, schrie uns Hannibal zu. Er hatte die Zentrale der Marsianer mit anderen Geräten beobachtet. »Sie sind auf dem Weg zum Raumschiffshangar. Vorsicht jetzt! Nun muß etwas passieren. Saghon ist dabei. Sie tragen alle ihre Individualschutzschirme.«
Meine Befürchtungen nahmen feste Gestalt an. Sie flohen al so! Die Frage war, ob Saghon die Erde für völlig verloren hielt, oder ob er nur einen Teiluntergang befürchtete. Im ersteren Falle hätte er es nicht nötig gehabt, die menschliche Besatzung des Stützpunkts zu eliminieren. Was hatte er vor?
Draußen wurde es immer lauter. Das ungeheure, in der Luft liegende Tosen durchdrang allmählich die Felswände und erschwerte eine Verständigung noch mehr.
Trotzdem vernahmen wir die Lautsprecherdurchsage.
»Saghon an alle Lurcas des Planeten Okolar III. Ihr habt Euch sofort in der Vorhalle des Hangars einzufinden, Euch geordnet aufzustellen und Eure Identifizierungsmarken zur Robotkontrolle bereitzuhalten. Ihr werdet vorübergehend aus der Basis abtransportiert. Ihr habt schnellstens zu erscheinen – zu
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