Reizimpuls Todesschläfer
Abwehrfelder. Wir konnten eintreten.
Hedschenin hielt sich nicht lange auf. Er stand eine Weile sin nend vor den Justierungsanlagen des Senders, dann begann er zielsicher zu schalten. Er war Physiker, ausgebildet von den Marsianern und mit ihren Techniken vertraut.
Kontrollschirme leuchteten verschiedenfarbig auf. Schließlich war der Atlanter fertig.
»Die Wartezeit ist geringer als angenommen. Saghon will nur elf Jahre Okolar-Zeit vergehen lassen, ehe er die Todesschläfer erweckt. Der Reizsender wird anlaufen. Man wird ihn auch mit entsprechenden Peilern anmessen und seinen Arbeitstakt feststellen können. Die hypergravitatorische Reizstrahlung liegt jedoch um 18,28658 NASTRON-Einheiten niedriger als zur Aktivierung der Todesschläfer erforderlich. Eine Differenz von etwas mehr als achtzehn NASTRON ist meßtechnisch nur aus nächster Nähe feststellbar. Vom benachbarten Berggipfel aus wäre es schon nicht mehr möglich, vom Trabanten oder anderen Welten aus ist es völlig ausgeschlossen. Sonst ist das Programm in keiner Weise verändert worden. Mehr kann ich für Sie und Ihre neue Menschheit nicht mehr tun, Thor Konnat. Kommen Sie nun. Ich strahle Sie mit dem Transmitter ab.«
Wir verließen die Schaltzentrale. Hinter uns schlossen sich die Tore, die roten Warnlampen blinkten wieder auf.
Hedschenin sah es und lächelte ironisch.
»Fein gemacht, HC-9! Außer Ihnen kommt dort niemand mehr hinein. Ich werde Sie also auf keinen Fall betrügen und den Sender nach Ihrer Abreise wieder richtig einjustieren können. Wissen Sie das?«
»Ja und nein. Ich bin nämlich noch nicht sicher, ob wir Sie nicht mitnehmen werden.«
Er fuhr los und steuerte den Elektrowagen in einen mechanisch bewegten Lift hinein. Das Wasserkraftwerk lief zuverlässig. Die schweren Bodenerschütterungen konnten dem hundertfach abgesicherten Stützpunkt kaum etwas anhaben. Hier und da zeigten die Wände feine Risse. Das war alles.
Wir kamen in der tiefliegenden Transmitterstation an. Ich mußte erneut meinen Kodator einsetzen, um das zentrale Steuergehirn zu bewegen, die Hochenergiereaktoren anlaufen zu lassen. Der Transmitter brauchte mehr Strom, als das Wasserkraftwerk in Jahrzehnten erzeugen konnte.
Hedschenin ließ sich nicht bewegen, unsere Reise mitzumachen. Seine Hand hing gefährlich nahe über dem Griff der Dienstwaffe. Seine großen Augen schienen zu brennen.
»Steigen Sie ein. Sie haben fast zwei Stunden verloren. Die Flut steigt rasend schnell. Wenn Sie nicht mehr in Ihre Zeit zurückkommen, sind Sie mir willkommen. Ich werde Sie einlassen. Vielleicht wäre das nicht der schlechteste Weg, den Überlebenden meiner Menschheit zu helfen. Sie besitzen über fünfzig Neu-Orbton und einen Kommandokodator, General. Eigentlich sollte ich Sie festhalten! Das würde kein großes Zeitparadoxon hervorrufen.«
»Doch, Hedschenin«, belehrte ich ihn mit aller Ruhe, die ich noch aufbringen konnte. »Doch! Ohne mein Gerät wäre die neue Menschheit bereits von Fremden aus dem Weltraum vernichtet worden. Lassen Sie Ihre Waffe stecken, Freund. Leben Sie wohl. Vielleicht sehen wir uns wirklich wieder.«
Er gab den Abstrahlimpuls, ohne noch ein Wort zu sprechen.
Wir fühlten lediglich einen kurzen, heftigen Schmerz. Als ich wieder klar sehen konnte, stand Dr. Framus G. Allison vor mir.
Er wurde von dem bebenden Boden fast von den Beinen geris sen. Eiskaltes Wasser bedeckte seine Füße. Es schoß aus den Tie fen des Höhlensystems im Dschebel Musa hervor und stieg unglaublich schnell.
In der Luft lag ein ungeheures Dröhnen, so daß wir uns nicht verständigen konnten. Das war auch nicht notwendig. Wir waren anscheinend im
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