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Reizimpuls Todesschläfer

Reizimpuls Todesschläfer

Titel: Reizimpuls Todesschläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Sag­hons Auf­tau­chen im An­den­stütz­punkt hat­te nie­mand ge­rech­net, die GWA am al­ler­we­nigs­ten.
    Ich ahn­te, daß Han­ni­bal ei­ni­ge Din­ge un­aus­ge­spro­chen ließ. Wir hat­ten den Reiz­sen­der zu ma­ni­pu­lie­ren! Ei­ne Ver­nich­tung konn­te nach wie vor nicht in Fra­ge kom­men. Wie aber soll­ten wir die Pro­gram­mie­rungs­sta­ti­on er­rei­chen? Oh­ne Sag­hon wä­re es viel ein­fa­cher ge­we­sen.
    Han­ni­bal klet­ter­te in den Elek­tro­wa­gen. Ich setz­te mich ne­ben ihn. Vor uns fuh­ren be­geis­tert dis­ku­tie­ren­de Men­schen ab. Der Sug­ge­stor hat­te sie voll über­nom­men.
    »Mann, du mußt strah­len und la­chen«, mur­mel­te Han­ni­bal. »Be­geis­tert sein, klar? Du kannst doch hier nicht mit ei­ner ver­knif­fe­nen Fassa­de her­um­lau­fen. Lä­cheln, Großer, lä­cheln! Wie wir jetzt noch an den Sen­der her­an­kom­men sol­len, weiß ich auch nicht. Ich weiß aber, daß ich hoch­wirk­sa­me Bom­ben im Ge­päck ha­be. Lä­cheln, Großer!«
    Es stör­te mich, daß er im­mer an un­se­re Mi­kro-Atom­waf­fen dach­te. Wir durf­ten sie nicht ein­set­zen, oder ir­gend­wo im Weltall wür­de ein zwei­ter Reiz­im­puls­sen­der in­stal­liert wer­den. Das hie­si­ge Ge­rät muß­te funk­tio­nie­ren; we­nigs­tens muß­te es für je­der­mann so aus­se­hen, als wür­de es in Ord­nung sein.
    Al­so durf­te er kei­nes­falls in die Luft ge­sprengt wer­den.
    Wir hat­ten auch zu über­le­gen, ob Sag­hons Tod für uns vor­teil­haft wä­re oder nicht. Was muß­te im höchs­ten Füh­rungs­stab der mar­sia­ni­schen Flot­te ge­sche­hen, wenn der Oberst­be­fehls­ha­ber plötz­lich fiel? Wer wür­de die Macht über­neh­men? Ein ein­zel­ner Mann oder ein Gre­mi­um? War das für die Be­lan­ge un­se­rer neu­en Mensch­heit gut oder schlecht?
    Ich neig­te zur letz­ten Auf­fas­sung. Sag­hon kann­ten wir. Er war neu­er­dings auch kal­ku­lier­bar ge­wor­den. Wir wuß­ten, daß er sich of­fen­bar häu­fig auf sei­ne sug­ge­s­ti­ven Ga­ben ver­ließ. Er konn­te sei­nen Wil­len in ei­ner Form durch­set­zen, die so­gar in­tel­li­gen­te Geg­ner glau­ben ließ, sie wä­ren aus ei­ge­nem An­trieb auf die­se oder je­ne Idee ge­kom­men.
    Nein, Sag­hon durf­te nicht be­sei­tigt wer­den, we­nigs­tens nicht von uns! Er hat­te sich per­sön­lich vom ta­del­lo­sen Zu­stand der An­den­ba­sis über­zeugt, oder er wä­re nicht er­schie­nen.
    Er glaub­te fer­ner, die mensch­li­chen Hilfs­kräf­te voll in sei­ner Ge­walt zu ha­ben. Von uns ahn­te er nichts, von ei­nem in­ner­lich re­vol­tie­ren­den He­dsche­nin eben­falls nichts.
    Wenn Sag­hon wie­der ab­flog, wür­de er es mit der Ge­wiß­heit tun, al­les zum Funk­tio­nie­ren sei­nes großen Ver­nich­tungs­plans Not­wen­di­ge ge­tan zu ha­ben. Das war für mich ent­schei­dend!
    Je­der Nach­fol­ger hät­te auf die Idee kom­men kön­nen, einen zwei­ten Reiz­sen­der zu bau­en. Sag­hon wür­de kaum dar­an den­ken; vor­aus­ge­setzt, wir ver­hiel­ten uns ge­schickt.
    Als ich Han­ni­bal lei­se an­sprach, wur­de er blaß. Sei­nen fas­sungs­lo­sen Blick wür­de ich lan­ge nicht ver­ges­sen.
    »Pla­nung wird ab so­fort ge­än­dert«, teil­te ich ihm mit. »Die Ma­ni­pu­lie­rung des Sen­ders wird erst dann vor­ge­nom­men, wenn At­lan­tis ex­plo­diert und un­ter­geht. Ich las­se es dar­auf an­kom­men.«
    »Wahn­sinn!« flüs­ter­te der Klei­ne.
    »Nein, ein ge­ziel­tes Ein­ge­hen auf die Sag­hon­sche Psy­che. Er wird nach dem großen Knall schleu­nigst ver­schwin­den. Bis da­hin aber muß er hun­dert­pro­zen­tig si­cher sein, daß sein Sen­der un­an­ge­tas­tet bleibt. Ahnst du, was mit dem Be­griff ›bleibt‹ ver­bun­den ist? Ver­bun­den sein muß?«
    Der Klei­ne konn­te nicht mehr fol­ge­rich­tig über­le­gen. Er schüt­tel­te den Kopf.
    »Sag­hons Ein­satz ist hoch. Es geht ums Über­le­ben des mar­sia­ni­schen Vol­kes. Er wird die zwei­hun­dert­fünf­zig mensch­li­chen Be­sat­zungs­mit­glie­der der An­den­ba­sis op­fern, um noch si­che­rer zu sein, daß der Reiz­sen­der nach der Flucht der Mar­sia­ner nicht ab­ge­schal­tet oder be­schä­digt wird. Klei­ner, ein vor­sich­ti­ger Mann dul­det in

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