Reizimpuls Todesschläfer
erscheinen – zu erscheinen …«
Ich fühlte den plötzlich eintretenden Suggestivzwang, brauch te ihn aber auch diesmal nicht zu befolgen.
»Stehenbleiben, Hedschenin«, schrie Hannibal außer sich. »Sie sollen stehenbleiben!«
Ich drehte mich um. Hedschenin rannte auf die Tür zu. Seine Para-Immunität war den Kräften eines Saghon doch nicht gewachsen, obwohl wir uns alle Mühe zu einer Stabilisierung gegeben hatten.
Ehe er den Öffnungsschalter betätigen konnte, hatte ich seinen schweren Narkosestrahler ergriffen, ihn auf schwächste Leistung geschaltet und abgedrückt.
Der Atlanter brach zusammen, war aber von dem Befehl derart besessen, daß er nicht einmal voll betäubt war. Seine Glieder bewegten sich noch. Ich feuerte erneut. Nun lag er still.
Wir verloren kein Wort mehr. Hedschenin lebte, war vorerst in Sicherheit, aber noch nicht vor Saghons Zugriff gerettet.
Auf den Bildschirmen der Basisbeobachtung konnte ich sehen, wie die anderen Menschen in die große Vorhalle eilten. Dort stellten sie sich auf. Spezialroboter begannen mit der Identitätskontrolle.
In wenigen Augenblicken würden sie »wissen«, daß drei Männer fehlten. Das konnte Saghon nicht dulden, es sei denn, diese drei Personen waren tot. Und genau das wollten wir vortäuschen.
Wir zogen Hedschenin an den vorbereiteten Ort. Als er hinter dem Schalttisch in Deckung lag, zündete ich mit einem Telepathieimpuls die schon vor zwei Tagen vorbereiteten und an vier Stellen eingebauten Sprengladungen. Wenn unsere Berechnungen stimmten, mußten die herabregnenden Gesteinsmassen einen Teil des stählernen Schalttisches verschütten.
Über uns krachte es. Dann polterten verschieden große Felstrümmer von oben, dröhnten auf den Stahl und auf den Fußboden. Wir warteten, bis die losen Reste nachgebröckelt waren. Dann war es soweit.
Der dichte Staub hatte unsere Uniformen und Gesichter bedeckt. Wir räumten einige Trümmer zur Seite, suchten und fanden die Hohlräume des Schalttisches und zwängten uns dazwischen.
Hedschenin deckten wir mit Geröll und Felsstücken so weit ab, daß nur noch sein verzerrtes Gesicht und eine Hand daraus hervorragten.
Hannibals Farbsprüher zischte. Sekunden später war Hedschenins Gesicht »blutüberströmt«.
Wir tarnten uns zwischen den Trümmern, so gut es ging, und sprühten uns ebenfalls mit der dunkelroten Substanz ein. Auch sie gehörte zur GWA-Ausrüstung.
Dazu benötigten wir einige Zeit, aber genau diese Zeit vergeudete Saghon mit fruchtlosen Suggestivrufen und Zwangsbefehlen.
Meine Hoffnung, er würde nicht nach uns suchen lassen, erfüllte sich nicht. Nur Augenblicke später leuchtete über der Strahlschleuse die rote Warnlampe auf. Wir erkannten, daß draußen drei Mann von Hedschenins Spionageabwehr angekommen waren.
Sie stürmten in den stauberfüllten Raum und schalteten zuerst die Klimaanlage ein. Die Gebläse beseitigten den Staub in wenigen Augenblicken.
Dann sahen sie uns.
Ich starrte aus weit aufgerissenen Augen in das entsetzte Gesicht jenes jungen Offiziers, der uns das Schutzgitter geöffnet hatte.
Er berührte vorsichtig meine Wange, wandte sich anscheinend erschüttert ab und kümmerte sich um Hedschenin, der wegen der beiden Betäubungsschüsse tatsächlich steif wie ein Brett und überdies unterkühlt war.
»Tot, Lurca, alle tot«, sagte ein Mann des Kommandos zu dem Wachoffizier. »Sie sind verschüttet worden.«
»Wie konnte das passieren?« fragte der Offizier. »Wir sind doch für solche Fälle mit Automat-Fangfeldern abgesichert.«
Ich war froh, daß er diesen heiklen Punkt wieder vergaß. Saghon rief
Weitere Kostenlose Bücher