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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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abgeschirmten Monitors zeigte an, daß die volle Leistung vom Spiegel abgestrahlt wurde.
    Wie eine Speerspitze brach aus der Antenne eine Wellenfront zirkulär polarisierter Mikrowellen. In schnurgerader Linie durcheilten sie die Leere des Raumes bis zu einem unsichtbaren Punkt links über dem Mars. Die Sonne beugte sie gerade genug nach innen, um Jimmys Arbeit schwierig zu machen. Sie durcheilten den Himmel mit Lichtgeschwindigkeit und brauchten sechzehn Minuten für die Reise.
    Eine halbe Stunde verging. »Jetzt!« rief Channing. Weitere zehn Minuten … Vom stetigen Knistern kosmischer Störungen abgesehen, schwieg der Empfänger. Noch mal verstrichen fünfzehn Minuten.
    »Verdammt!« fluchte Channing. »Könnte es sein, daß wir sie verfehlt haben?«
    »Wäre möglich«, meinte Franks. »Jimmy, schwenken Sie den Richtstrahl ein winziges bißchen und ganz langsam. Wenn wir sie getroffen haben, werden wir es in einer halben Stunde hören. Lassen Sie sich Zeit. Von den fünfzig Stunden, die wir haben, sind erst dreizehn vergangen. Um ganz sicherzugehen, können wir uns noch dreißig leisten.«
    Nach zwei Stunden schwieg der Empfänger noch.
    Es war schrecklich nervenaufreibend, daß sie nach jeder Justierung immer wieder dreißig Minuten warten mußten. Nach einer weiteren Stunde vergeblichen Wartens kritzelte Walt Franks etwas auf einen Notizblock. »Ich habe nachgedacht«, erklärte er auf Dons fragenden Blick. »Hör zu, Don, wir bewegen uns in der Venusbahn mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Venus. Oder, um streng wissenschaftlich zu werden: Wir umkreisen die Sonne mit fünfunddreißig Komma Null fünf Kilometer pro Sekunde …«
    »Ergibt siebenundsechzigtausendzweihundertsechsundneunzig Kilometer«, sagte Franks und blickte von seinem Rechenschieber auf. »Wie machen wir es?«
    »Mit Radar geht’s nicht«, brummte Channing, »da hätten wir Schwierigkeiten mit dem Empfänger. Wie wär’s mit einer Art optischen Loran? Ich würde einen optischen Entfernungsmesser vorschlagen, aber die Basisbreite, die wir mit nur viertausendachthundert Meter Stationslänge bekommen könnten, reicht dafür nicht aus. Also bringen wir an jedem Ende einen Spiegel an und tasten einen Lichtstrahl, der von der Mitte aus in beiden Richtungen verläuft. Wenn die Lichtimpulse gleichzeitig beim Flitzer ankommen, ist er in der richtigen Position. Wir würden natürlich erst einmal die Position mit Radar festlegen, aber wenn der richtige Bereich etabliert ist, kann der Pilot die Position halten, indem er die Ankunft der beiden Lichtimpulse beobachtet. Genau wie bei Loran, nur daß wir Licht benutzen. Und wir können die beiden Lichtstrahlen abwechselnd tasten. Um im richtigen Winkel zu bleiben, braucht der Pilot nur die beiden Lichtimpulse auch genau abwechselnd zu halten. Jede Überlappung zeigt ihm an, daß er abgetrieben ist.«
    »Und wie lange, glaubst du, wird das dauern?«
    »Frag die Jungs«, schlug Don vor.
    »Zwei Stunden, wenn alles gutgeht«, sagte Walt, als er zurückkam.
    Die Installierung der Spiegel an beiden Stationsenden ging schnell. Was Zeit verschlang, waren all die kleinen Einzelheiten und das Abstimmen der Spiegel. Und dann stellte sich heraus, daß auch noch mehrere hundert Türen entlang der Mittelachse geöffnet und alles, was im Weg stand, entfernt werden mußte. Dreitausend Mann mußten für diesen Einsatz von ihrer Arbeit abgezogen oder aus dem Bett geholt werden.
    Es war nicht so schlimm, daß Maschinen dabei demontiert werden mußten, man konnte sie ja später wieder zusammenbauen, auch die vielen Türen ließen sich wieder schließen. Schlimm war, daß sich ausgerechnet die Lufterneuerungsanlage genau in der Mittelachse befand.
    Voll Bedauern blickte Don Channing auf die noch jungen Pflanzen, die erst vor wenigen Monaten in aller Hast herbeigeschafft worden waren und großartig wuchsen. »Schneidet eine Mittelbahn heraus«, befahl er. In der Mittelbahn befanden sich die Spitzen der höchsten Halme. Die Wurzeln waren in den Pflanzschalen auf dem zylindrischen Boden eingebettet. Trotzdem würden durch dieses drastische Stutzen einige der Pflanzen eingehen.
    Die durchlaufende Öffnung entlang der Achse zu schaffen, dauerte natürlich seine Zeit. Schließlich hatten die Planer nicht im Traum daran gedacht, daß die Station einmal als Zielfernrohr benutzt werden sollte. So wurden aus den geschätzten zwei Stunden vier, ehe die Sichtverbindung von einem zum anderen Ende des Zylinders hergestellt war.
    »Ist

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