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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Freddie schon im Flitzer?« erkundigte sich Don an einem Ende bei Walt am anderen.
    »Ja, und er meint, er hätte bereits die richtige Entfernung.«
    Arden schaltete sich ein. »Guten Morgen, meine Herren. Wie stehen die Dinge?«
    »Hallo, Baby«, antwortete Channing. »Hast du geschlafen?«
    »Natürlich, wie jeder vernünftige Mensch auch. Wart ihr denn die ganze Zeit auf?«
    »Ja, unser Hauptproblem ist das gleiche wie schon 1877: Was nutzt einem ein Telefon, wenn der, den man erreichen will, keinen Anschluß hat? Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwer so ein Raumschiff zu finden ist. Wir wissen zwar, wo es sein sollte, aber trotzdem ist das, was wir machen, nicht viel mehr als ein Blindekuhspiel. He, Freddie«, brüllte er plötzlich. »Noch etwa dreihundert Meter!«
    »Richtig, jetzt?«
    »Genau auf dem Strahl. Ich setz’ jemand ein, der in ständiger Verbindung mit Ihnen bleibt. Okay?«
    »Und ich«, warf Arden ein, »bringe dir Kaffee und Sandwiches. Oder hast du was gegessen?«
    »Nein!« fiel Walt ein.
    »Du kannst dir was von deinem eigenen Mädchen bringen lassen«, schnaubte Channing. »Und außerdem solltest du jetzt wieder hierherkommen.«
    Erneut wurde das Signal in den Raum gejagt. Die unsichtbaren Wellen schossen durch die Leere. Die Zeit hing, während sie warten mußten, wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen. Endlich war die halbe Stunde vergangen. Freddie meldete sich: »Schweigsam wie ein Grab.«
    Die Minuten wurden zu Stunden. Die konzentrische Welle verließ den Reflektor und verschwand im All.
    »Schade, daß du den Richtstrahl nicht ausweiten kannst«, brummte Don.
    »Ich würde ihn lieber noch stärker bündeln«, entgegnete Walt. »Ich glaube, wir verlieren Energie.«
    »Wie schön, wenn ihr ihn wie aus einem Schlauch beliebig spritzen könntet«, warf Arden ein wenig spöttisch ein.
    »He, Walt!« brüllte Channing. »Wir können den Strahl doch schwenken!«
    »Bis wir sie finden? Das haben wir ja versucht …«
    Freddie rief aufgeregt: »Etwas ist gerade vorbei, und ich glaube nicht, daß es der Weihnachtsmann war.«
    »Wir können in den letzten zehn Minuten dutzendmal auf sie gestoßen sein, ohne daß wir es merkten«, brummte Don. »Aber wir erwischen sie schon noch. Schießen wir doch einfach wie nach Tontauben auf sie. Hör zu, Walt, wir können den Strahl elektronisch mit Höchstgeschwindigkeit tanzen lassen und die ganze Umgebung besprühen. Freddie kann den Strahl treffen hören, weil wir immer wieder treffen werden und das zurückgeworfene Zittern stets aufs neue durch seine Position gehen wird. Wir bauen Direktorelemente im Parabolspiegel ein, die seine elektrische Oberfläche verzerren. Wenn wir die Phasen richtig spielen lassen, können wir die Umgebung der Empress wie mit einem Fernsehraster abtasten.«
    Walt wandte sich an einen der Techniker und erklärte ihm, was er wollte. Der Mann nickte. »Jetzt können wir wieder ein paar Stunden warten«, sagte Franks zu Don. »Ich, jedenfalls, werde mich solange aufs Ohr hauen.«
    Und dann war es wieder soweit. Der Richtstrahl jagte hinaus, und während die Phasenverschiebung von einem Element zum anderen wanderte, überstrich er einen winzigen Winkel, der am Ende seiner Reise, in der Nähe der Empress of Kolain, Tausende von Kilometer überdeckte.
    Der Richtstrahl arbeitete wie ein Maler, der den Himmel mit einem mehrere hundert Kilometer breiten Pinsel anstrich und jeden neuen Pinselstrich um etwas weniger als die Pinselbreite parallel versetzte. Am Ende seines Weges angekommen, ging er wieder auf seinen Ausgangspunkt zurück und begann das Spiel von neuem. Das war nicht das langsame, mechanische Pendeln eines Reflektors, sondern das elektronisch kontrollierte Schielen einer feststehenden Antenne.
    Genau nach einer halben Stunde rief Freddie: »Wir haben sie!«
    Es war ein ungemein schwacher Richtstrahl, der wacklig und unterbrochen zurückkam – ein immer wieder schwindendes Signal, das im Knistern der kosmischen Störungen fast verlorenging. Es kämpfte gegen die Energien der Sonnenkorona an und wurde mehr als einmal von ihnen geschlagen. Es wäre unmöglich gewesen, einen Sinn herauszulesen, falls es einen gehabt hätte. Die einzige Botschaft, die ein so schwaches Signal übermitteln konnte, war die von der Existenz und dem Arbeiten eines Senders.
    Aber sein heiserer Ton war im Takt mit der Abtastfrequenz der Sendeantenne. Es gab keinen Zweifel.
     
    Don Channing legte einen Arm um Arden und grinste Walt Franks an.

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