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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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niemand versucht, etwas so Kleines wie einen Raumer in dieser Entfernung mit Radar zu orten, obwohl überhaupt nichts dabei ist, Radarsignale von einem Planeten zu empfangen.« Er nickte und fuhr zufrieden fort: »Wir haben ein paar Dinge hier, die sich für unsere Zwecke gut verwenden lassen, darunter der wahre Überfluß an Energie. Wir können einen unserer Richtstrahlsender frisieren und benutzen, um ein Radarecho von der Empress zu bekommen.«
    »Und dann?« wollte Franks wissen.
    »Bleibt nur noch eine Kleinigkeit, die ich dir überlasse, damit du guten Gewissens behaupten kannst, du hättest auch deinen Teil dazu beigetragen.«
    »Mit Kleinigkeit meinst du wohl die Art und Weise, wie wir Kontakt mit ihnen aufnehmen und sie dazu bringen können, auch auf uns zu hören?« fragte Walt mit düsterem Gesicht.
    »Du hast es erfaßt.« Don lächelte.
    »Großartig«, sagte Thomas. »Und was jetzt?«
    »Wir machen die Nocken. Die Skizze da genügt. Wir nehmen das Tischtuch mit.«
    Joe, der Kantinenwirt, räumte die Gläser auf einen Nebentisch. »Soll ich euch vielleicht auch noch Kohlepapier und eine zweite Tischdecke bringen?«
    »Nein«, wehrte Don gleichmütig ab. »Uns genügt das Original.«
    »Auf diese Weise verlieren wir die meisten Tischtücher«, brummte Joe. »Ich hab’s schon mal mit Papierdecken versucht und sie extra bedrucken lassen. Aber wenn das Sonnensystem drauf war, habt ihr Burschen Schaltbilder für neue Multiplexer gekritzelt. Ließ ich Schaltbilder drucken, habt ihr Entwürfe für Antennenanordnungen gezeichnet. Ich hab’s aufgegeben und auf jeden Tisch Notizblöcke und Schmierpapier gelegt. Aber die Jungs haben Flugzeuge daraus gefaltet und sie durch die ganze Kantine fliegen lassen. Werdet ihr denn nie erwachsen?«
    »Nimm’s nicht so tragisch, Joe. Aber wenn diese Tischdecke im Blaupausenkopierer steckenbleibt, beschweren wir uns!«
    Don, Walt und Chuck brachten ihre improvisierte Zeichnung in die Werkstatt, wo sie sie dem Techniker in die Hand drückten. »Es hat Vorrang vor allem anderen«, erklärte Don ihm. »Bauen Sie es, so schnell es geht.«
    Michael Warren betrachtete die Zeichnung und brummte: »Sie haben vergessen, da noch hinzuzuschreiben: ›Nach gezeichneten Abmessungen ausführen. Maßstab der Zeichnung nicht ändern!‹ Für diese komische Nocke wird ein Mechaniker etwa sechs Stunden brauchen. Sie muß ohne jede Toleranz genau stimmen. Wir werden sie exakt fräsen und dann mit Polierpaste glätten müssen. Und wie werden Sie sie dann prüfen?«
    »Mit dem Natriumlinien-Interferometer. Können Sie das Ding in vier Stunden schaffen?«
    »Wenn nichts schiefgeht. Ist Messing okay?«
    »Was immer Sie für geeignet halten. Es wird nur ein einziges Mal benutzt werden.«
    »Dann nehme ich Messing. Oder vielleicht ist Stahl doch besser; bei weichem Material kann beim Polieren zuviel weggeschliffen werden. Okay, wir erledigen das. Der Rest von dem Ding ist nicht weiter tragisch. Der Rahmen und so kann wahrscheinlich aus Standardträgern zusammengekleistert werden?«
    »Basteln Sie es zusammen, wie immer es geht. Wir brauchen auch keinen Anstrich. Wie es aussieht, ist uns ganz egal.«
    »Gut. Sie werden das Ganze in neun Stunden im Richtstrahlkontrollraum installiert und einsatzbereit vorfinden.«
    »Schneller geht es nicht?«
    »Nein. Wenn wir diese verrückte Nocke fertiggefräst und poliert haben, müssen wir sie prüfen, und dann Sie auch noch. Danach muß das komische Ding eingebaut und bis zur letzten Lichtwellenlänge genau justiert werden, bis es zentrisch sitzt. Ich wette, das kostet uns einige Stunden. Vermutlich wird alles andere längst fertig und überprüft sein und auf die verdammte Nocke warten.«
    »Gut.« Franks nickte. »Dann sind wir dran mit den elektrischen Anschlüssen. Ich würde sagen, Don, in zwölf Stunden können wir das Signal frühestens losschicken.«
     
    Zwölf Stunden im Leben eines Menschen sind nicht viel, für einen Planeten noch weniger. Die der Erdschwerkraft entsprechende Beschleunigung ist klein genug, um in Meter pro Sekundenquadrat ausgedrückt zu werden. Aber wenn Zeit und Beschleunigung zum Maß einer Reise vereinigt werden, baut sich die Geschwindigkeit auf fast fünfhundert Kilometer in der Sekunde auf, und am Ende dieser zwölf Stunden sind fast zehn Millionen Kilometer zurückgelegt worden.
    Der Mars ist ein kleiner roter Punkt am Himmel mit seinem Durchmesser von sechstausendachthundertsechzig Kilometer. Die Sonne hat einen

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