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Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Titel: Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Grenze zu Kroatien hin. Auf der Karte stand dort das Wort Bukovica. Der Admiral begann eine Bestätigung der Nachricht nach Washington zu tippen. Christian war nahe daran, vor Schmerz aufzustöhnen, als er und Sara von dem Amerikaner mit der Maschinenpistole vor sich her gestoßen wurden. Kurz bevor der Gang eine Biegung machte, hörte man eine gedämpfte Explosion, und die Lichter gingen erneut aus.
    »Auf den Boden«, brüllte Christian und warf sich auf den Beton.
    Im selben Moment fing der Amerikaner an, ins Dunkle zu feuern. Christian packte Sara am Ärmel, und sie robbten zusammen von dem Amerikaner weg. Von der nächsten Ecke des Ganges aus wurde das Feuer erwidert. Franjo oder einer seiner Leute hatte offenbar einen Bogen geschlagen. Die Lage des Amerikaners war hoffnungslos, denn der Schütze konnte ihn sehen, aber er sah den Schützen nicht.
    Es dauerte nicht lange, und man hörte inmitten der Schüsse einen Aufschrei. Unmittelbar danach brach das Feuer des Amerikaners ab. Christian und Sara erstarrten. In der Dunkelheit herrschte absolute Stille. Nach einer Weile näherten sich von der Ecke her Schritte.
    »Seid ihr in Ordnung?«, fragte Franjo.
    Christian atmete auf. »Ja.«
    Franjo schaltete die Taschenlampe an und suchte mit dem Lichtkegel Christian und Sara, die beide aufstanden.
    »Verschwinden wir«, sagte Franjo und drehte sich um. »Irgendwo im Gebäude sind weitere Männer. Der Boss der Amerikaner will nicht reden.«
    Christian folgte Franjo mit großen Schritten. »Habt ihr Coblentz?«
    »Plav passt auf ihn auf.«
    Nach einer Biegung des Ganges sah Christian jenseits einer offenen Tür den Schein einer Taschenlampe. Er rannte einige Schritte und blieb an der Türschwelle stehen. Coblentz lag unter Plavs Schuh mit dem Rücken auf dem Betonboden. Der Montenegriner hielt eine Maschinenpistole in der Hand.
    »Ihr wisst nicht, was ihr tut«, sagte Coblentz zu Christian. »Ihr habt die Armee, die Regierung der Vereinigten Staaten angegriffen ...«
    »Das wollten wir auch«, brüllte Franjo.
    Christian streckte die Hand aus, und Plav gab ihm die Kassette. Christian steckte sie ein und wandte sich ab, um zu gehen.
    »Warte«, schrie Coblentz im Befehlston. Christian nahm Plav die Maschinenpistole aus der Hand und trat unmittelbar neben den Amerikaner.
    »Was willst du noch?« Er drückte Coblentz den Lauf der Waffe gegen die Stirn. Von dessen Hinterkopf rann bereits Blut auf den Beton. Durch die Taschenlampe, die auf dem Boden lag, warf Christian einen unnatürlich hohen Schatten an die Wand. »Willst du nicht die Wahrheit hören?«, fragte Coblentz herausfordernd. »Ausgerechnet von dir soll ich die Wahrheit erfahren?« Christian kamen Rebeccas Leiche und der Mord an Klein in den Sinn. Vor Wut krümmte sich sein Finger am Abzug. Er starrte Coblentz in die Augen, und dieser hielt dem Blick stand. Christian versetzte Coblentz einen energischen Stoß mit dem Lauf gegen die Stirn und wandte sich der Tür zu.
    »Warte ... Hör mir zu, ich habe keinen Grund zu lügen.«
    »Bringt Sara durch die Nebentür hinaus«, sagte Christian zu Franjo und drehte sich um.
    Er kehrte zu Coblentz zurück und schob ihm den Lauf der Maschinenpistole in den Mund. »Was hast du mir schon zu sagen? Ich weiß über Jacob Weinstaub und euer Impfstoffprogramm Bescheid«, sagte Christian rasend. »Vor der Weltöffentlichkeit ächtet ihr Biowaffen, aber selbst entwickelt ihr heimlich einen tödlichen Pockenstamm, gegen den kein Medikament und kein Serum helfen.«
    »Das ist nur für die Herstellung von Impfstoffen. Wir müssen schließlich damit rechnen, dass sich andere nicht an die Abmachungen halten.« Der Lauf der Maschinenpistole im Mund behinderte Coblentz beim Sprechen.
    »Welche Abmachungen? Die Vereinigten Staaten haben den jüngsten Biowaffenvertrag gar nicht unterzeichnet.« Christian schob den Lauf tiefer in Coblentz' Mund und brachte den Amerikaner zu einem erstickten Stöhnen. »Nichts legitimiert das Töten von Menschen. Schon gar nicht die Wahrung des Ansehens einer Großmacht...« »Du weißt überhaupt nichts.« Coblentz artikulierte übertrieben und langsam, als spräche er zu einem Geistesgestörten. »Es wurde alles getan, um das Problem ohne Opfer zu lösen ... Sobald bemerkt worden war, dass Weinstaub nach seiner Entlassung manipuliertes Serum mitgenommen hatte, wurde eine groß angelegte Operation in die Wege geleitet, um die Kapsel sicher zurückzubekommen. Das FBI hat Weinstaub verfolgt und beim Neuen Morgen

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