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Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug

Titel: Remes, Ilkka - 2 - Hochzeitsflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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immer besserer und wirkungsvollerer Medikamente ins Zeug legt«, sagte der Vorstandsvorsitzende mit maliziösem Lächeln. Das verhieß nichts Gutes.
    »Sie haben sich als ausgesprochen begabter und fleißiger Forscher erwiesen. Männer wie Sie braucht IC-Pharma. Sie haben Ihre Aufgabe in einem Projekt, das zu den wichtigsten unseres Unternehmens gehört, beispielhaft erfüllt, Doktor Brück.« War das vielleicht doch eine Art Preisverleihung, blitzte es in Christians Kopf auf. Er nickte verdutzt und zwang sich zu einem Lächeln.
    »Leider muss ich Ihnen dennoch mitteilen, dass der Vorstand nach genauer Analyse beschlossen hat, das ANTIProjekt einzustellen.«
    Christian starrte den Vorstandsvorsitzenden ungläubig an. Dieser fuhr fort: »Der Markt für ein gehirnchemisches Medikament zur Drogenentwöhnung ist astronomisch. Leider sind das auch die Aufwendungen, die dafür benötigt werden. Wegen des Nervenwachstumsfaktors muss mit einem Teil der In-vitro-Forschungen noch einmal bei null angefangen werden.«
    Christian war nicht fähig, den Mund aufzumachen.
    »Doktor Brück, die Basis unseres Unternehmens ist der shareholder value«, sprach der Vorstandsvorsitzende weiter, als reagierte er auf Christians stummen Einwand. »Das Wort der Aktionäre ist für uns Gesetz. Und bei IC-Pharma laufen mehrere anspruchsvolle Vorhaben an, bei denen wir den Einsatz von Ihnen und den erfahrensten Forschern Ihres Teams benötigen.«
    Christian befeuchtete seine trockenen Lippen. »Wollen Sie damit sagen, dass ich den weniger erfahrenen Mitarbeitern die Tür weisen und die erfahrenen überreden soll, bei IC-Pharma zu bleiben?«
    Rasch ergriff der Leiter der Produktentwicklung das Wort. »Doktor Brück ist verständlicherweise erschüttert, vielleicht ist es besser, wenn wir ihm Zeit geben, das Gehörte erst einmal zu verdauen.«
    »Das Personal ist das wichtigste Kapital unseres Unternehmens«, sagte Gladbach so gefühllos, als redete er über das Wetter, aber Christian hörte ihm nicht weiter zu, sondern stand auf und verließ wortlos den Raum.
    Weit hinter dem Zypressenhain schimmerte im Licht der untergehenden Sonne purpurrot das Mittelmeer. Tina Carabella blickte schockiert auf den blassen jungen Mann, der schwer atmend auf dem Boden lag. Lange Haare, dichte Augenbrauen, magerer Körper. Festgezogene Nylonschnüre scheuerten an seinen knochigen Hand und Fußgelenken. Um Tina herum saßen vier Männer und Frauen.
    Sie sah, wie Jacob den Kassettenrecorder anschaltete.
    »Tina> ...« Die Worte, die von dem rauschenden Band kamen, ließen sie jedes Mal zusammenzucken. Die Stimme der Toten war klar, aber kraftlos, wie die einer Fieberpatientin, die im Schlaf redete: »Ich weiß, dass du alles versucht hast...« »Das habe ich nicht«, sagte Tina heiser. Die anderen im Kreis schwiegen. »Es hätte noch etwas geben können, das...«
    »Mach dir keine Vorwürfe.« Die Stimme wurde schwächer.
    »Julia ...«, murmelte Tina gequält.
    »Nur ich bin schuld. Vergiss das nicht...«
    Julias letztes Flüstern verhallte auf der Kassette, aber Tinas Puls hämmerte weiter. Jacob schaltete den Recorder aus und sagte mit erregter, dünner Stimme zu dem gefesselten jungen Mann: »Willst du Julia Gesellschaft leisten?«
    »Lasst mich in Ruhe«, fauchte der Junge. »Lasst mich gehen!«
    »In Freiheit wirst du sterben. Nur in Gefangenschaft kannst du leben.« Tina schluckte und warf einen Blick auf Jacob. In dessen entschlossenen Augen glänzte ein Tränenfilm.
    »Lass zu, dass wir dir helfen«, fuhr Jacob fort.
    »Ihr seid verrückt!«, schrie der Junge.
    Die Sitzung war zu Ende, und der junge Mann wurde zurück ins Haus gebracht. Tina beugte sich nach vorne, um die Kassette mit Julias letzten Worten aus dem Recorder zu nehmen.
    »Ist das ... unbedingt notwendig?«, fragte sie.
    »Willst du darüber entscheiden, was der Neue Morgen tut?«, fragte Jacob kühl zurück. »Verzeihung.«
    Tina folgte Jacob zu dem Renault, der im Schatten der Bäume geparkt war, und setzte sich auf den Beifahrersitz. Jacob nahm hinter dem Steuer Platz und schlang einen Arm um sie. Sie spürte seinen Atem an ihrem Ohr.
    »Komm mit zu mir«, flüsterte er.
    »Nein, ich muss meine Sachen für den Flug packen. Morgen ist ein wichtiger Tag.« »Wirst du es können?«
    »Na klar.« Tina versuchte ihre Stimme unter Kontrolle zu halten, aber das war aussichtslos. Sie drückte Jacob an sich. »Ich werde an dich denken«, sagte sie sicherheitshalber.
    »Sieht der Deutsche deiner

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