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Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Anweisung, in der Gruppe zu bleiben. Wenn versucht wird, gegen uns vorzugehen, wird Tuija schießen oder den Sprengsatz zünden. Sie meint es ernst. Es darf kein Risiko eingegangen werden!«
    Die Gruppe ging dicht gedrängt im Pulk auf die Felsenkirche zu. Tuija ging in der Mitte, die anderen hielten ringsum zwei Meter Abstand von ihr.
    Im Schutz der Bäume lief Johanna ebenfalls in Richtung der Felsenkirche, die sich im Schneegestöber abzeichnete. Das kegelförmige Felsgewölbe wurde nach oben hin schmäler. Auf den Seiten wuchsen graue Flechten und Moos. In dem mit Preiselbeersträuchern bewachsenen Hang befanden sich mindestens zwei Fensteröffnungen, die mit Sperrholzplatten abgedeckt waren. Laut den Informationen, die Lopponen besorgt hatte, wurden die Fensteröffnungen im Winter geschlossen, damit kein Schnee in die Kirche drang.
    Langsam bewegte sich Tuija auf dem vereisten Pfad auf den bogenartigen Eingang zu. Johanna sah ihr einen Moment zu, dann kletterte sie den verschneiten Hang hinauf. Eine Böe erfasste sie, sie taumelte kurz. Ihre Beine brannten vor Anstrengung. Unter dem Preiselbeergestrüpp war stellenweise blanker, nasser Fels, auf dem die Füße immer wieder abrutschten.
    An einer der mit Sperrholz und Brettern abgedeckten Fensteröffnungen blieb Johanna stehen und atmete kräftig durch, während sie ein morsches Brett am Rand löste. Darunter kam grauer Fels zum Vorschein. Sie entfernte ein zweites Brett, und darunter fiel der Felsrand steil nach unten ab. Zwischen dem Rand einer dicken Sperrholzplatte, die sich an die Bretter anschloss, und dem Fels konnte Johanna nach unten blicken in einen Raum, der von Kerzen erleuchtet war und wo die laute Stimme eines Predigers erscholl. Schräg unter ihr saßen die Gemeindemitglieder auf Bänken.
    Johanna tastete nach ihrem Handy.
    Mit forschen Schritten ging David vom Renault aus auf den Reisebus zu. Er mochte keinen Schnee und auch keinen Frost.
    Seine beiden Kollegen folgten ihm in wenigen Metern Abstand. Die Lage war wesentlich komplizierter geworden, als K3 es eingeschätzt hatte. Es hätten unbedingt mehr Männer vor Ort sein müssen.
    David knipste die Taschenlampe an, aber deren Lichtkegel drang nicht durch das dichte Schneegestöber.
67
    Saaras Blick sprang zwischen Tuija, Timo und Karri hin und her. Tuija war blass, wirkte aber entschlossen, wie sie mit dem Rucksack auf dem Rücken dem Eingang zur Felsenkirche entgegenschritt.
    Trotz allem war Saara erleichtert, die Wahrheit über ihren Fund gesagt zu haben, denn das bisherige Schweigen war eine schwere Prüfung für sie gewesen. Sie merkte, dass sie Erja gegenüber in der Kaminstube zu viele Andeutungen gemacht hatte. Auch die Experten im Rockefeller-Museum in Jerusalem, die die Datierung vorgenommen hatten, mussten zumindest ahnen, dass es um das Thomasevangelium ging. Und wahrscheinlich war aus dem Labor etwas an andere israelische Ohren gedrungen.
    Fast wäre Saara in dem Pulk rund um Tuija ins Straucheln geraten, aber Karri packte sie an der Schulter und hielt sie fest. Saara spürte Karris Verwirrung und wunderte sich nicht darüber. Ihr Mann tat ihr Leid. Sie hatte ihn enttäuschen müssen, aber jetzt, da er von dem Fund wusste, hatte er sicherlich Verständnis. Neben diesem außergewöhnlichen Fund verlor alles andere an Bedeutung.
    Ich bin das Licht, das alles beherrscht. Ich bin alles. Von mir ist alles ausgegangen, und zu mir ist alles zurückgekehrt. Spaltet einen Holzscheit, und ich bin da. Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich finden …
    Nur durch die Kraft der Sätze Jesu, wie sie Thomas aufgeschrieben hatte, war es Saara überhaupt möglich gewesen, im Irak die Fassung zu bewahren. Und auch jetzt waren es diese Sätze, die sie aufrecht hielten. Tuija durfte nicht alles kaputt machen. Eine verhärtete Atheistin hatte kein Recht, die unausweichliche Rückkehr des Christentums zur reinen, einfachen, kristallklaren Lehre Jesu, die von Pfarrern, Bischöfen und Kardinälen noch nicht angetastet worden war, zunichte zu machen. Zwar waren auch die Worte Jesu, die Thomas notiert hatte, übersetzt und in den verschiedenen Übersetzungsversionen variiert worden, da die Gnostiker sie auf ihre Weise interpretiert hatten. Aber der Text, den Saara und Luuk in die Hände bekommen hatten, war in der ursprünglichen Form geschrieben: auf Aramäisch. Aramäisch war die Sprache Jesu gewesen, weshalb niemand auf Übersetzungsfehler verweisen konnte.
    Der Text glich einer Zeitkapsel, die direkt

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