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Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz

Titel: Remes; Ilkka - 5 - Höllensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Der Schuss hallte in dem gewölbeartigen Raum nach.
    Der Mann blieb stehen und drehte sich um. »Mein Name ist David Rosenbaum … Im Auftrag der israelischen Regierung bringe ich einen Gegenstand, der dem Staat Israel gehört und Paragraph acht unseres Denkmalschutzgesetzes unterliegt, in Sicherheit. Ich werde jetzt hinausgehen, und jeder Versuch, mich aufzuhalten, ist ein Fall von diplomatischer …«
    »Ata israeli?«, rief Saara in einer Sprache, die Timo nicht kannte, unmittelbar neben ihm.
    Rosenbaum schaute Saara an.
    »Tedaber elai … Ata lo mevin ma ani omered?«, fuhr Saara voller Zorn fort.
    Rosenbaum reagierte auf Saaras Rufe in keiner Weise, sondern drehte sich zum Eingang um.
    »Antworte«, verlangte Saara auf Englisch. »Du kannst nicht antworten, weil du kein Hebräisch sprichst. Du bist kein Mossad-Agent und nicht mal ein Israeli …«
    Rosenbaum verließ mit eiskalter Ruhe den Kirchenraum. Den Zylinder hielt er in der Hand.
    »Du musst ihn aufhalten«, rief Saara Timo zu.
    »Wer ist das? In wessen Auftrag ist er hier?«
    »Ich weiß es nicht. Er kann ein Profi sein, der nur seinen Auftrag ausführt.«
    Timo und Saara folgten Rosenbaum hinaus. Es schneite immer mehr. Im Schutz der Bäume standen zwei weitere Männer. Rosenbaum gab einem von ihnen den Zylinder, und die beiden gingen auf ihr Auto zu.
    »Lass sie nicht entkommen«, sagte Saara zu Timo.
    Rosenbaum stellte sich Timo in den Weg.
    »Reden wir«, sagte er.
    Saara rannte den Männern mit dem Zylinder hinterher.
    »Geh nicht«, befahl Timo barsch, aber Saara hörte nicht auf ihn. »Bleib stehen!«
    »Sie haben die Rolle, ich bin ihnen jetzt egal!«
    Eine heftige Windböe verwehte ihre Worte. Timo versuchte mit gezogener Waffe an Rosenbaum vorbeizukommen, aber der verbaute ihm entschlossen den Weg.
    Mit der linken Faust schlug Timo dem Mann aufs Zwerchfell, der stöhnte auf. Mit einem Satz war Timo an ihm vorbei.
    »Hirte« ging ungeduldig auf und ab. Er wartete auf Nachricht von David Rosenbaum aus Finnland. Und die Mitglieder von K3 warteten auf Nachricht von ihm, von »Hirte«.
    Alles würde gut gehen, keine Frage. Rosenbaum war zuverlässig. Er war ein ehemaliger CIA-Beamter, der eine eigene Firma namens Security Consultants International gegründet hatte, als der Geheimdienstausschuss des Senats angefangen hatte, die Operationen der CIA unter die Lupe zu nehmen. Seitdem wurden sensible Projekte an Firmen vergeben, die nicht der Kontrolle des Senats unterlagen.
    »Hirte« blieb am Fenster stehen. In den frühen Morgenstunden war es still im Executive Office Building in Washington. Die Straße vor dem Fenster lag verlassen im Schein der Straßenlampen. Am anderen Ende der gesperrten West Executive Avenue war der beleuchtete Westflügel des Weißen Hauses zu erkennen.
    Und wenn es Rosenbaum nicht gelingen würde, die Schriftrolle zu vernichten? Aber das würde kaum passieren. Rosenbaum war ein Profi der ersten Kategorie. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft übernahm er immer wieder Aufträge, die mit Israel zu tun hatten, und er kam bestens mit den eigensinnigen Mossad-Leuten aus. Als man über das Labor, das die Datierung vorgenommen hatte, sowie über die Mossad-CIA-Verbindung vom Fund der Schriftrolle erfahren hatte, war sofort Rosenbaums Team in Alarmbereitschaft versetzt worden.
    Alles hatte auf Initiative Israels begonnen, als man dort merkte, dass van Dijk und Vuorio nahe daran waren, die alte Operation Qumran aufzudecken. Der einzige existierende Beweis war der Kaufvertrag gewesen. Den hatte der Mossad vernichtet. Die Amerikaner waren eingeschaltet worden, als sich herausgestellt hatte, dass van Dijk und Vuorio auch das Original des Thomasevangeliums gefunden hatten. Es war aber nicht im Interesse des Mossad, dieses an sich zu bringen und zu vernichten. Darum war dieser Auftrag in die Verantwortung von K3 gegeben worden.
    Der Mossad tat nur, was aus israelischer Sicht notwendig war. Zwar wäre es für Israel extrem unangenehm gewesen – gerade angesichts der brisanten Lage im Nahen Osten –, wenn Ariel Hasans 1947 durchgeführte Deponierung der Schriftrollen in den Ruinen von Qumran ans Tageslicht gekommen wäre. Aber den bloßen Behauptungen von zwei Wissenschaftlern über die Existenz eines Kaufvertrages würde niemand Glauben schenken.
    Das galt auch für den Text, der sich auf einer der Schriftrollen befand und als Thomasevangelium bezeichnet wurde. Solange lediglich Saara Vuorio dessen Existenz behauptete, würde es niemand

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