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Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition)

Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition)

Titel: Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Cullen
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wollte. Ihr Boss war ein großer, respekteinflößender Mann mit akkuratem Haarschnitt und kantigem Gesicht. Die Autorität, die er ausstrahlte, hinterließ überall bleibenden Eindruck, doch Alicia ließ sich dadurch nicht beirren. Sie wusste, dass auch Brenson einen weichen Kern hatte.
    „ Auch einen schönen guten Morgen, Brenson“, gab Alicia leger zurück und steckte ihre Dienstmarke und ihre Pistole wieder ein. Sie war ja froh, wenn es etwas zu tun gab und so folgte sie ihrem Vorgesetzten unverzüglich zur Parkrampe.

    *

    Bradbury war ein ruhiger Vorort von Williamsburg, wo es im Gegensatz zur Hauptstadt viele Einfamilienhäuser gab. Zahlreiche Bäume säumten die Straßen und in den Vorgärten spielten Kinder.
    Die Spurensicherung war bereits mit der Beweissicherung beschäftigt. Große Planen schützten den Eingangsbereich des Hauses vor neugierigen Blicken. Simon Lewis kam ihnen schon entgegen, als sie das Grundstück betraten, hob für sie das Absperrband hoch und begann wie üblich mit seinem Monolog.
    „ Weiß, männlich, etwa Mitte 30, Kopfschuss, Todeszeitpunkt wahrscheinlich zwischen Mitternacht und 2 Uhr morgens. Scheint eine wilde Nacht gehabt zu haben, der Gute!“
    Brensons strafendem Blick zum Trotz fuhr der junge Pathologe fort.
    „ Er wurde hier auf den Eingangsstufen heute Morgen von einer Nachbarin entdeckt. Wie sie sehen können ist er völlig unbekleidet und stand vermutlich unter Alkoholeinfluss, wie an den Splittern hier zu erkennen ist. Den Stiel des Sektglases hält er immer noch in der Hand. Ach ja, und der Chip wurde ihm entfernt, wie sie sehen können.“
    Alicia betrachtete die Leiche, um deren Kopf sich eine große Blutlache gebildet hatte, die sich über die weißen Holzstufen ergossen hatte, und in dem bläulichen Licht fast schwarz aussah. Der Mann lag auf dem Bauch, das rechte Bein stark verdreht, vermutlich gebrochen, die Arme ausgestreckt, die Haut von der Kälte blau angelaufen, das, was von dem Gesicht noch übrig war, blutig. An der rechten Hand war die Haut tief aufgeschnitten, der Daumen hing seltsam herunter.
    'Früher wurden einem Geld und Kreditkarten geklaut', dachte sie. 'Heute säbeln sie einem eben die halbe Hand ab'.
    Sie sah nach oben. „Sieht so aus, als wäre er von dem Balkon dort gefallen, oder?“, sagte sie und deutete nach oben.
    „ Das ist anzunehmen, ja“, antwortete ihr Simon. „Mal sehen was mir der Knabe hier noch verrät, wenn ich ihn erst einmal zu Hause in der Pathologie habe und ein wenig an ihm herum schnippele.“
    Alicia wusste, dass man schon ein dickes Fell brauchte, wenn man ständig mit solch entstellten Leichen zu tun hatte, doch Simons flapsige Art fand sie doch immer wieder befremdlich. Er schien regelrecht Spaß daran zu haben, menschliche Schädel aufzusägen.
    „ Wo steckt denn Harrison?“ unterbrach Brenson ihre Gedanken.
    „ Hier bin ich schon, Boss!“ Mike Harrison kam gerade aus dem Haus. Er war wie Alicia Special Agent bei der RISA, genauso groß wie Brenson, doch um einiges gemütlicher und etwas leichter zu durchschauen. Er war ein sehr engagierter und zuverlässiger Kollege und Alicia konnte ihm auch in brenzligen Situationen bedingungslos vertrauen.
    „ Und? Was haben wir?“ Brenson blickte den Polizisten fragend an.
    „ Sein Name ist Robert Norton. Er war ein kleinerer Regierungsangestellter. Oben steht noch ein zweites Glas und eine Flasche; haben wir schon eingetütet“, begann Mike seinen Bericht. „Unser Toter hier wohnte wohl zusammen mit seiner Verlobten Olivia Johnson, von ihr ist allerdings keine Spur. Falls sie heute Nacht mit ihm hier war, hat sie wohl einen ziemlichen Schreck bekommen. Ich habe bereits jemanden losgeschickt, der sie ausfindig machen soll. Die Kugel steckte oben in der Wand, er wurde also scheinbar von der Straße aus erschossen. Hier!“
    Mike reichte Brenson ein Plastiktütchen, in dem sich die gestauchte Kugel befand.
    „ Offensichtlich ein Wolfram-Cobalt-Geschoss. Neun Millimeter. Dass so etwas überhaupt noch benutzt wird! Merkwürdig oder?“, wunderte sich Brenson.
    „ Ja allerdings“, bestätigte Mike. „So etwas habe ich schon lange nicht mehr gesehen“.
    Seit vor zwanzig Jahren ein neuartiges Metall namens Pantium auf einem Eisplaneten in der Nähe des Zentrums der Milchstraße gefunden wurde, wurden Projektile größtenteils aus diesem Material gefertigt.
    „ Da werden wir unseren Mörder wohl heute Abend schon haben, sobald der ballistische Bericht vorliegt“,

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