Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition)
zurück an seinen Job bei der New York Times, seine alten Kollegen, seine geliebte Stadt. Er frage sich, ob er hier wohl auch so viel Spaß haben würde. Er erinnerte sich daran, wie sich sein alter Kollege und guter Kumpel Bill von ihm verabschiedete.
„ Pass bloß auf, dass du nicht von Aliens gefressen wirst!“, hatte er ihm noch scherzhaft mit auf den Weg gegeben.
Aliens hatte er bisher noch keine gesehen. Aber dass sie hier schon ein paar komische Tiere hatten, hatte er gelesen.
„ Hier ist es“, rief der Taxifahrer nach hinten und dockte den Wagen zischend an dem kleinen Landungssteg seines neuen Appartements an.
Jake hielt seine rechte Hand mit dem implantierten Chip zum Bezahlen an den Scanner an der Tür und tippte seine Geheimzahl ein. Daraufhin öffnete sich die Wagentür und Jake stieg aus. Am Ende des kleinen Stegs hatte ihn der Hauscomputer mit der Gesichtserkennung bereits registriert.
„ Herzlich Willkommen, Mr. Bennett!“, hörte Jake eine angenehme Frauenstimme und die Appartementtür fuhr zur Seite.
„ Dankeschön“, gab Jake dem Computer zur Antwort, obwohl er wusste, dass es diesen reichlich wenig scherte.
Sein Appartement gefiel ihm auf Anhieb, es war genau sein Stil. Schlicht, geradlinig, großzügig geschnitten, viel Freiraum und vor allem ein gigantisches Panoramafenster mit Blick über die ganze Stadt. Am Horizont konnte man sogar die Berge sehen.
Jake warf seinen Koffer auf das Kingsize Bett und ging erst einmal ins Bad, um sich frisch zu machen. Er duschte ausgiebig, wickelte sich dann ein Handtuch um die Hüften und wollte gerade in die Küche gehen um zu sehen was ihm sein Kühlschrank an Essbarem anbieten könnte, da wurde er von einer jungen Frau überrascht die mitten in seiner Wohnung stand.
„ Oh, bitte entschuldigen Sie“, gab sie peinlich berührt von sich und blickte zu Boden. Sie war elegant gekleidet, ein knielanger Rock und ein Blazer betonten ihre gute Figur. Ihre dunkelbraunen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden.
„ Ihre Tür war offen und da dachte ich... ähm, Mr. Merryweather schickt mich, um Sie abzuholen, er sagte, es sei so mit Ihnen vereinbart worden...“
„ Ja, ja, ist schon gut!“, unterbrach Jake die Frau freundlich. Er musste über ihre Verlegenheit schmunzeln.
„ Mein Name ist Kelly Price“, erklärte sie. „Ich bin die Redaktionsassistentin.
„ Jake Bennett“, anwortete Jake knapp. „Ich zieh' mir nur schnell etwas an, wenn es Ihnen recht ist, dann komme ich gerne mit“.
Immer noch grinsend bemerkte Jake, wie Miss Price nickte während sie weiterhin bemüht war, ihn nicht anzusehen. Er befreite sie aus dieser peinlichen Situation und ging in den Ankleideraum, wo eine Reihe maßgefertigter Anzüge auf ihn warteten. Wie angenehm, es wurden scheinbar alle seine Daten schon korrekt an seinen Hauscomputer übermittelt und der hatte schon selbstständig online Einkäufe getätigt. Er entschied sich für einen hellgrauen Dreiteiler. Der würde gut zu seinen blonden Haaren und den blauen Augen aussehen.
Mit Miss Prices Erlaubnis warf er dann doch noch schnell einen Blick in den Kühlschrank.
„ Mmh! Schinkensandwiches!“, freute er sich. „Ich liebe Schinkensandwiches!“, wiederholte er noch einmal strahlend in Richtung der jungen Frau und begann gleich eines auszupacken. Ein weiteres schob er sich in seine Jackettasche.
„ Kann losgehen!“, sagte er nach einem beherzten Biss mit vollem Mund und bedeutete Miss Price zum Ausgang.
*
Die Redaktion war in einem Großraumbüro untergebracht und so futuristisch durchgestylt, dass Jake unweigerlich an die Kommandobrücke der Enterprise denken musste. Wo er hinsah, nur modernste Technik, Spracheingabeterminals an jedem Schreibtisch, Holoprojektoren der aktuellen Generation und ein ziemlich geniales Kommunikationssystem mit der Erde: ein Eldorado für alle Technikfreaks. Viele Oberflächen waren metallisch grau lackiert. Etwas eigenartig mutete hingegen die holzgetäfelte Verkleidung an den Wänden an. Wer diesen Designmix geplant hatte, musste blind gewesen sein.
In dem Raum herrschte geschäftiges Treiben. Jake fühlte sich zwischen dem ganzen Gewusel auf Anhieb wohl.
Er war froh, dass sich durch all die Jahrhunderte hindurch die Zeitung als wichtiges Informationsmedium halten konnte. Natürlich hatte sich im Laufe der Zeit einiges verändert, aber viele Leute wollten einfach nach wie vor ein gedrucktes Blatt in Händen halten, wenn sie beim Frühstück ihren Kaffee
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