Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08

Titel: Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad Shepherd
Vom Netzwerk:
Satz zu beenden »… ein Fremder ist, für den unsere Probleme nicht die eigenen sind.«
    Gerade noch die Kurve gekriegt, dachte Amy und lachte innerlich. Ich bin mir sicher, du wolltest sagen: Obwohl er ein Mann ist.
     
    *
     
    Die Zahl der Anwesenden im Konferenzraum hatte sich verkleinert. Die Stadtoberhäupter der einzelnen Kommunen hatten sich auf den Heimweg gemacht. Was jetzt noch zusammensaß, war das Privatkabinett der Präsidentin, ihr engerer Stab von loyalen Bulls – obwohl sich Dhark und Amy, die gebeten worden waren, zu bleiben, vorstellen konnten, daß sich in absehbarer Zukunft auch in dessen Zusammensetzung einige Veränderungen ergeben würden.
    Es ging dem Stand der Sonne nach, die durch die wandhohen, goldbedampften Trapezfenster schien, auf die mittägliche Stunde zu.
    Junge männliche Bulls, Diener, servierten Getränke und kleine Mahlzeiten.
    Amy und Dhark saßen der Präsidentin gegenüber. Die Bull beherrschte die Kunst der belanglosen Konversation auf eine perfekte Weise, die sie auch in den Parlamenten der Erde zu einer interessanten Gesprächspartnerin gemacht hätte.
    Dennoch hatten Dhark und Amy das Gefühl, daß Ay auf ein ganz bestimmtes Ziel hinarbeitete.
    Mal sehen, wann sie wieder davon anfängt, schoß es ihm durch den Kopf, und er sah an Amys Miene, daß sie das gleiche dachte.
    Sie mußten nicht lange warten.
    »Seit gestern sind einige Stunden vergangen, Kommandant Dhark«, begann Ay und ließ sich von ihrem Diener die Finger mit duftenden Essenzen säubern. Dann stand sie auf und gab ihren Gästen mit einer Handbewegung zu verstehen, ihr zu folgen. Was sie zu sagen hatte, wollte sie vermutlich unter sechs Augen tun. »Haben Sie es sich nicht doch noch mal überlegt, uns Ihre Tarntechnik zur Verfügung zu stellen?«
    Sie gingen ein wenig an der Fensterwand auf und ab.
    »Ich kann Ihnen immer wieder nur das sagen«, antwortete Ren und hoffte inständig, sie würde seine Haltung verstehen, »was ich gestern schon gesagt habe: Ich kann Ihnen Ihren Wunsch nicht erfüllen.«
    »Können Sie nicht, oder wollen Sie nicht?«
    Ihre Skepsis hing wie Rauch in der Luft.
    »Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht«, gab er zu verstehen. »Ich darf hochgeheime Technologien nicht aus der Hand geben, wenn es nicht ausdrücklich von unserer Regierung genehmigt worden ist.«
    Die Präsidentin wandte sich an Amy, die sie mit ihren 175 Zentimetern Körpergröße nur unwesentlich überragte. »Können Sie ihm nicht befehlen, seine starre Haltung aufzugeben?«
    »Das liegt nicht in meiner Macht«, entgegnete der weibliche Cyborg mit einem bedauernden Lächeln.
    »Haben Frauen auf Terra keine Befehlsgewalt über die männlichen Exemplare ihrer Spezies?«
    Schön wär’s, dachte Amy amüsiert und schüttelte den Kopf in einer Verneinung. Laut sagte sie: »Auf Terra herrscht das Prinzip der absoluten Gleichberechtigung von Mann und Frau.«
    »Wie langweilig und wie unvernünftig. Gibt es keine Ausnahmen?«
    »Doch, immer dann, wenn eine Frau im Rang, beispielsweise beim Militär oder in der Wirtschaft, über ihren männlichen Kollegen steht, dann hat sie das Sagen.«
    »Und das ist hier nicht der Fall?«
    »Er ist mein Kommandant. Ich kann ihm nichts befehlen.«
    »Wie bedauerlich«, meinte Ay und zeigte einen Anflug von Mißfallen. »Schade«, wiederholte sie noch einmal und wandte sich ostentativ an Dhark, damit seinen Anspruch als Autorität an Bord seines Schiffes anerkennend. »Ich hatte gehofft, wir würden doch noch zu einem Konsens gelangen.«
    »Ich erneuere jedoch mein Angebot, eine ausgewählte Gruppe Ihrer Leute an Bord meines Schiffes zu nehmen und sie, sobald ich einen Ausweg aus dieser Falle gefunden habe, zu Ihrem Heimatplaneten zu bringen. Sie können dann von dort aus die Rettung aller hier in die Wege leiten.«
    Dhark blickte sie an. Erkannte erstaunt ihren ablehnenden, verschlossenen Gesichtsausdruck – und wußte plötzlich, was die Präsidentin davon abhielt, seinen Vorschlag zu akzeptieren.
    Es war ein tiefsitzendes Mißtrauen.
    Er hielt ihre Augen mit seinem Blick fest und senkte die Stimme, als er sagte: »Sie wollen das aus dem Grund nicht, weil Sie uns dann die Koordinaten Ihrer Heimatwelt verraten müßten. Und das wollen Sie nicht, da Sie sich vor unserer überlegenen Technik fürchten. Ist es so?«
    Ihr Schweigen war beredt genug.
    Er hatte recht, hatte den Finger in die Wunde gelegt und sie durchschaut. Laut sagte er: »Wir sollten aufhören, uns gegenseitig zu

Weitere Kostenlose Bücher