Renate Hoffmann
hatte.
Robert war gerade dabei gewesen ihr detailliert zu beschreiben, wie er sie an der Innenseite ihrer Schenkel küsste und sanft mit der Zungenspitze kleine Muster in ihre Leisten zeichnete, als Caitlin unaufgefordert ihr Büro betrat. Renate schlug ihre Beine übereinander, so als wollte sie ihre aufkeimende Lust zwischen ihren Schenkeln zerquetschen. Dann sagte sie in einem Frau Hoffmann typischen Tonfall, dass sie Herrn Hofer zurückrufen würde, woraufhin Robert erwiderte, dass er sie am liebsten heimlich auf den Angestelltentoiletten treffen und über sie herfallen würde.
Caitlin deutete auf einen der Stühle vor Frau Hoffmanns Schreibtisch, woraufhin sie ihr anbot sich zu setzen. Und in diesem Augenblick wurde Renate klar, dass es bei der Arbeit vielleicht doch nicht ganz verkehrt wäre Frau Hoffmann zu sein. Renate mochte um einiges liebenswerter sein, Frau Hoffmann jedoch hatte gewisse Vorzüge, wenn es darum ging sich darzustellen. Und das nicht etwa aufgrund ihres herausragenden Kleidungsstils, sondern vielmehr ihrer inneren Stärke wegen.
„Frau Connelli, was kann ich für Sie tun?“, fragte Frau Hoffmann und verschränkte ihre Finger.
„Ich habe gehört, dass Sie befördert wurden... Herzlichen Glückwunsch...“
„Danke“, antwortete Frau Hoffmann mit geschwellter Brust.
„Und einen Liebhaber scheinen Sie auch gefunden zu haben...“
„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht“, sagte Frau Hoffmann kalt. In ihrem Gesicht war nicht einmal ein Fünkchen Schamgefühl zu sehen.
„Im Normalfall gebe ich Ihnen unumwunden recht...“, sagte Caitlin mechanisch lächelnd. „Wenn die Gerüchte um ihre kleine Affäre allerdings zutreffen, dann würde ich sagen, dass es mich vielleicht doch etwas angeht...“
„Wir müssen ja auch nicht zwangsläufig einer Meinung sein...“, sagte Frau Hoffmann gelassen. „Sie können finden, dass es Sie etwas angeht, und ich kann finden, dass es das nicht tut...“ Caitlin schaute Frau Hoffmann giftig an. „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“ Caitlin schüttelte lächelnd den Kopf und stand auf. Als Caitlin gerade im Begriff war ihr Büro zu verlassen, sagte Frau Hoffmann, „Ach, ja, und Caitlin, oh, entschuldigen Sie, ich meinte natürlich Frau Connelli...“ Caitlin drehte sich langsam zu ihr um. „Das nächste Mal lassen Sie sich bitte einen Termin von meiner Sekretärin geben, und platzen nicht einfach wieder unangemeldet bei mir ins Büro...“
Kapitel 107
„Ruf mich bitte nicht während der Arbeit an...“, sagte Renate eindringlich. „Caitlin hat angedeutet, dass wohl bereits diverse Gerüchte zu meiner kleinen Affäre die Runde machen...“
„Das ist doch egal, weil es ja gar keine Affäre ist...“
„Ja, schon, aber sie wird es so darstellen, als hätte ich mit dir geschlafen, um die Stelle zu bekommen“, flüsterte Renate verzweifelt.
„Das soll sie nur versuchen...“, sagte Robert, „...dann mache ich sie fertig...“
Um kurz nach eins klopfte es an Frau Hoffmanns Tür. Frau Hoffmann schaute auf die Uhr, dann griff sie nach ihrer Handtasche und verließ ihr Büro. Frau Behrens schaute sie entgeistert an. „Was ist denn mit dir passiert? Wurdest du überfallen?“ Frau Hoffmann versicherte ihr, dass sie nicht überfallen worden wäre, sondern, dass sie sich lediglich ungeschickt angestellt hätte, als sie ihren morgendlichen Kaffee getrunken hatte. „Ja, aber deine Haare sind so zerwühlt und deine Bluse ist verknittert... Und ich habe dich noch nie mit einer Laufmasche in der Strumpfhose gesehen...“ Frau Hoffmann betrachtete ihr rechtes Bein. Und tatsächlich, da war eine etwa zwölf Zentimeter lange Laufmasche. „Und was hast du denn da am Hals?“
„Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir noch schnell in diesen Laden gehen?“ Frau Behrens schüttelte den Kopf. „Ist das etwa ein Knutschfleck an deinem Hals?“, fragte sie neugierig, was Frau Hoffmann nicht zu hören vorgab.
Zwanzig Minuten später betraten sie den Italiener. „Das steht dir viel besser, als dieses ewige Grau...“, sagte Frau Behrens und lächelte sie an. Frau Hoffmann fühlte sich noch nicht wirklich wohl in ihrem neuen Kostüm, doch es war in jedem Fall besser als eine zerknitterte Bluse mit Kaffeefleck und eine gigantische Laufmasche. „Erzähl schon“, sagte Frau Behrens, „wer ist es?“
Frau Hoffmann lächelte verlegen. „Wenn ich es dir sage, musst du mir versprechen, dass du es niemandem erzählst.“ Frau Behrens schaute sie
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