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Rendezvous in Kentucky

Titel: Rendezvous in Kentucky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Morgen ging Linnet zu Devons Laden. Dort teilte ihr Gaylon mit, daß Devon schon vor Morgengrauen mit vollgepackten Satteltaschen losgeritten wäre.
    »Er haut immer ab, wenn Cord hier auftaucht«, erklärte Doll. »Er besucht dann seinen Urgroßvater bei den Shawnees.«
    »Keine Angst, er wird bald zurückkommen«, meinte Gaylon.
    In den darauffolgenden Tagen kam Linnet sich sehr verloren vor. Gewiß, sie verbrachte viel Zeit mit ihren neuen Freunden, aber Devon fehlte ihr sehr.
    Als Cord sie fragte, ob sie mit ihm ausreiten wollte, sagte Linnet nach kurzem Zögern zu. Sie wollte endlich die Ursache für die Feindschaft der beiden Männer erfahren.
    Cord stemmte die Hände in die Hüften und sah auf sie herunter. Ein leichtes Lächeln lag auf seinem Gesicht. »Du hast keine Angst vor mir, nicht wahr?«
    Sie blickte ihn abschätzend an. »Nein.«
    »Gut. Dann gehe ich rasch rüber zu Floyd Tucker und leihe mir ein Pferd. Wir können sofort losreiten, wenn du willst.«
    Der Gedanke, die Siedlung für kurze Zeit zu verlassen, gefiel ihr. »Ich würde sehr gern ausreiten, Cord. Ich hole nur mein Umschlagtuch.«
    Cord beobachtete, wie sie zu ihrer Blockhütte lief. Dann wanderte sein Blick zu dem grauen, wolkenverhangenen Himmel. Jawohl, dachte er zufrieden, alles läuft nach Plan.
    Linnet registrierte sehr wohl, daß die Luft für die Jahreszeit zu lau war. Alle behaupteten, daß das Wetter bald Umschlagen würde. Heute schien es besonders ungewöhnlich zu sein — alles wirkte so klar, irgendwie hohl, und seltsame Laute klangen dumpf durch den Wald. Cord sprach nicht sehr viel. Sie legten Meile um Meile auf einem schmalen Pfad zurück.
    »Cord, sind wir nicht zu weit von der Siedlung fort? Devon hat mich vor den Indianern gewarnt.«
    Er lächelte ihr zu. »Nur, weil mein lieber Vetter ein halber Indianer ist, meinst du, er allein verstünde was von den Rothäuten. Du kannst mir vertrauen. Ich bringe uns schon nicht in Gefahr. Außerdem sind wir am Ziel.«
    Sie brachte ihr Pferd neben dem seinen zum Stehen. Ihr Blick folgte seiner ausgestreckten Hand. Der Cumberland River lag in all seiner Schönheit vor ihr.
    »Sieht hübsch aus, nicht?« unterbrach Cord die andächtige Stille.
    »Ja. Es ist atemberaubend.«
    Er stieg ab. »Gibt es so etwas Ähnliches auch in England?«
    »Alles in Amerika ist irgendwie größer, schöner, prächtiger. Selbst die Menschen sind kräftiger gebaut und haben mehr Energie.«
    Er stand neben ihrem Pferd und hielt die Arme empor, um sie herunterzuheben. Sie legte ihre Hände auf seine Schultern, als sie zu Boden glitt. Er gab sie nicht frei, sondern hielt ihre Taille fest umspannt. Einen Moment lang schaute er ihr tief in die Augen. Linnets Herz begann schneller zu schlagen. Die Art, wie er sie festhielt, machte sie atemlos. Langsam näherte er sich ihrem Gesicht, seine Lippen senkten sich auf ihren Mund. Zuerst liebkoste er sie sanft, doch dann öffnete er energisch ihre Lippen. Linnet ließ den ersten Kuß ihres Lebens voll Verblüffung über sich ergehen. Sie empfand die Erfahrung durchaus nicht als unangenehm, im Gegenteil, es gefiel ihr sogar. Er löste seine Lippen von den ihren und zog sie an seine Brust. Seltsamerweise schlug ihr Herz jetzt wieder im normalen Rhythmus.
    »Du bist ein süßes kleines Ding, Linnet«, flüsterte er und streichelte ihr gleißendes Haar. Seine Hände bogen ihre Schultern zurück, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. Aber ehe sie noch etwas erwidern konnte, zerriß ein greller Blitz den Himmel. Bald danach begann es in Strömen zu regnen, und ein eiskalter Wind fegte durch den Wald.
    Linnet stöhnte, als der Regen sie durchnäßte. Sie schauderte. »Los, fang dein Pferd ein«, rief ihr Cord über das Tosen des Wolkenbruchs zu. »Versuch, dicht hinter mir zu bleiben!«
    Linnet griff nach den Zügeln und folgte dem Mann. Minuten später erreichten sie eine große, trockene Höhle. Sie wischte sich das Wasser vom Gesicht, während Cord die Pferde absattelte.
    »Hier, das wird dich wärmen, bis das Feuer anständig brennt.« Er legte ihr eine Decke um die Schultern. Sie sah ihm zu, als er kleine Scheite von dem riesigen Stapel trockenem Feuerholz an der Wand nahm. »Komm ruhig hierher, damit du dich wärmen kannst. Du siehst ja halberfroren aus.« Er rubbelte ihre kalten, feuchten Schultern ab, und bald zirkulierte das Blut wieder.
    Sie hielt ihre Hände über das Feuer. »Solch einen eisigen Regen habe ich noch nie erlebt.«
    »Es wird bald schneien«,

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