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Rendezvous in Kentucky

Titel: Rendezvous in Kentucky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Sweetbriar?«
    Linnet drehte sich auf den Bauch und sah die alte Frau direkt an. »Wir reiten nach Sweetbriar. Devon meinte, daß Sie mit uns kommen sollen.«
    Phetna setzte sich auf die Bank. »Er kann doch nicht ’ne alte Frau wie mich bei sich haben wollen.«
    Linnet stand auf und faltete die Steppdecke zusammen. »Devon weiß sehr genau, was er will. Und wir haben keine Zeit, um mit ihm darüber zu diskutieren! Wir müssen nämlich noch einiges zusammenpacken!«
    Phetna schien erst jetzt in vollem Umfang zu begreifen, was Linnet ihr da eben mitgeteilt hatte. »Hab’ nie gedacht, daß ich in meinem Leben noch einmal nach Sweetbriar komme... Ich habe noch eine Menge Zeug in meiner Hütte. Das muß ich mitnehmen!«
    »Natürlich«, nickte Linnet. »Hier gibt es nicht sehr viel zu tun. Devon und Miranda können mir helfen. Warum gehen Sie nicht und packen alles zusammen? Wir können uns ja dann in Ihrer Hütte treffen!«
    Der Ausdruck in Phetnas Gesicht zeigte ihre ganze Seligkeit. »Ja, das werde ich tun. Brauchen Sie mich wirklich nicht?«
    »Aber nein. Je eher wir unsere Sachen zusammengepackt haben, desto früher kommen wir hier weg.«
    »Das kann mir nur recht sein.« Phetna eilte geschäftig aus dem Haus. Linnet konnte ihr die frohe Stimmung gut nachfühlen, denn sie empfand ähnlich.
    Linnet wußte, daß Devon, der eine ganze Woche im Haus eingesperrt gewesen war, ein wenig Zeit für sich brauchte. Doch als er zum Mittagessen immer noch nicht aufgetaucht war, begann sie sich Sorgen zu machen. Sie ging in den Wald und schaute sich suchend um. Vielleicht war er unter einem Baum eingeschlafen. Sie überlegte sich schon, daß sie ihn gehörig ausschimpfen mußte. Und dann würde er sie in die Arme nehmen und zum Schweigen bringen.
    Als sie in die Hütte zurückkehrte und er auch da noch nicht eingetroffen war, wandelte sich ihre Sorge in nackte Angst. Geistesabwesend gab sie Miranda ihr Essen, sie selbst konnte vor Nervosität keinen Bissen herunterbringen. Ihre kümmerliche Habe lag gepackt auf dem Fußboden.
    Ein Klopfen ertönte, und sie öffnete die Tür. Der Richter stand vor ihr. Er sah die kleinen Bündel auf dem Fußboden, stieß sie beiseite und stürmte in die Hütte.
    »Ach, Sie verlassen uns?«
    »Ja«, erwiderte sie.
    »Sie scheinen es nicht für nötig zu halten, mich mit Ihren Plänen vertraut zu machen.«
    »Ich...« Sie hob ihr Kinn und sah ihm gerade in die Augen. »Mein Benehmen war wirklich unverzeihlich. Ich entschuldige mich dafür. Aber alles ist so schnell gegangen! Ich hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken.«
    »Ach ja?« schnaubte er. »Ich glaube, Sie reden von Ihrer alten Liebe, die wieder in Ihr Leben spaziert ist und Sie vollkommen um den Verstand gebracht hat. Also irgendwie bedaure ich euch junge Mädchen. Egal, was ein Mann euch antut — wenn ihr meint, ihn zu lieben, dann glaubt ihr ihm jede Lügengeschichte.«
    »Ich weiß nicht, worüber Sie sprechen.«
    »Sie wissen es nicht? Nun, sehen Sie sich doch einmal um! Alles ist gepackt, Sie sind reisefertig, aber wo ist Ihr junger Tölpel?« Er lachte hämisch, als sie nicht antwortete. »Er hat Sie schon einmal verlassen, jetzt läßt er sie wieder sitzen. Er hatte keine Veranlassung, Sie zu heiraten. Warum sollte er auch? Warum sollte er sich mit einer Frau und einem Kind belasten, wenn ihm die ganze Welt offensteht? Er ist jung, sieht gut aus, und die Frauen mögen ihn. Warum sollte er das alles aufgeben?«
    »Ich will nichts mehr davon hören! Würden Sie bitte mein Haus verlassen?«
    Er setzte sich auf die Bank und lehnte sich bequem zurück. »Sie haben die Frechheit, mich aus meiner eigenen Blockhütte werfen zu wollen? Darf ich Sie daran erinnern, daß all dies hier mir gehört?« Sein Blick wurde eisig. »Jetzt, da er Sie wieder im Stich gelassen hat — müssen Sie neue Pläne schmieden. Werden Sie ihm nach Sweetbriar folgen? Ihm nachlaufen wie eine gewöhnliche Dirne? Aber etwas Besseres sind Sie sowieso nicht.«
    »Ich werde keine weiteren Beleidigungen von Ihnen dulden! Es stimmt — ich weiß nicht, wo Devon ist. Aber ich werde den gemeinen Bemerkungen, die Sie über ihn gemacht haben, keinen Glauben schenken!«
    »Ob Sie es nun wahrhaben wollen oder nicht — sie entsprechen der Wahrheit. Heute morgen kam er zu mir und hat das hier gegen ein paar Vorräte eingetauscht.«
    Linnet starrte auf Devons Messer, das der Richter hochhielt. »Ich glaube Ihnen kein Wort.«
    »Sie sollten Nettie fragen, ob Macalisters

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