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Rendezvous in Kentucky

Titel: Rendezvous in Kentucky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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meinte. Eine Woge des Glücks überflutete sie.
    »Du bleibst jetzt hier. Ich besorge uns etwas zu essen, werde aber in Hörweite bleiben! Daher bemerke ich sofort, wenn du wagen solltest, dich zu bewegen. Genausogut höre ich auch, wenn ein Fremder kommt. Hast du mich verstanden?«
    »Ja.«
    Seine elastische Gestalt verschwand im dichten Grün der Bäume. Linnet fielen die Augen zu. Sie öffnete sie erst wieder, als sie Devons Küsse auf ihren Lippen spürte.
    »Hier.« Er ließ eine Menge Beeren in ihren Schoß gleiten. »Ich habe auch noch zwei Kaninchen, aber es ist zu gefährlich jetzt ein Feuer anzuzünden.«
    Sie verschlang gierig die Beeren. Selbst durch das Dunkel der Nacht hindurch konnte sie Devons Erschöpfung spüren. Er streckte sich aus. Seine lange Gestalt paßte gerade unter das kleine Dach. Fürsorglich nahm er Linnet in die Arme. Sie starrte in die Dunkelheit, lauschte seinen ruhigen Atemzügen und fühlte sich warm und geborgen. Vor ihrem inneren Auge tauchte die Erinnerung an einen Ball auf, den sie mit vierzehn Jahren besucht hatte. Sie hatte ein weißes Satinkleid mit einem Überrock aus gelber Seide getragen. Eine gelbe Rose steckte in ihrem Haar. Sie sah wieder all die jungen gutaussehenden Männer vor sich, die sich höflich vor ihr verneigt und gefragt hatten: »Dürfte ich Sie um diesen Tanz bitten, Miss Linnet?« Die Worte hallten in ihrem Kopf wider. Glücklich kuschelte sie sich enger an Devon.
    »Lynna.«
    »Ja?« flüsterte sie, ganz nah an seinen Lippen.
    »Ich möchte dich jetzt lieben... Wirst du nein sagen?«
    Sie antwortete nicht, sondern zog nur sein Gesicht an sich. Sie hungerte nach ihm. Ihre Angst, die langen Tage mit Gelbe Hand, der Anblick des verwundeten Devon — all dies hatte eine Leidenschaft in ihr wachsen lassen, die grenzenlos schien.
    »Pst, Liebes«, beruhigte er sie und küßte ihre Schläfen. Sie spürte, wie ihr die Tränen die Wangen hinunterrannen.
    Devon begriff, warum sie weinte, und er wünschte sich verzweifelt, daß er ihr versprechen könnte, sie hätte keinen Grund, traurig zu sein. Aber das konnte er nicht. Er herzte und liebkoste sie, doch er ließ sie nicht wissen, in welch großer Gefahr sie sich befanden. Crazy Bear war zwar ein träger Mann, und Devon bezweifelte sehr, daß er ihnen so weit gefolgt war — aber er war sich nicht sicher. Es war leichtsinnig gewesen, schon jetzt ein Lager aufzuschlagen, zumindest ein Lager zu ebener Erde. Ein Baum wäre sicherer. Er konnte ihr nicht sagen, wie nahe sie möglicherweise ihrem Tod waren. Gleich, ob sie es wußte oder nicht — Linnet stand am Rand des körperlichen Zusammenbruchs, und er war immer noch viel zu schwach, um sie zu tragen.
    »Ich liebe dich, Lynna. Denke immer daran, wie sehr ich dich liebe.«
    »Ja, Devon. Ja.« Doch sie wollte keine Liebesworte hören — sie wollte ihn fühlen, spüren. Ihre Hände fuhren an seinen Hüften entlang. Als er sie berührte, wurde sie in einen Strudel der Leidenschaft gerissen. Sie wölbte ihm ihren Körper entgegen. Zog ihn näher, immer näher. Einmal schrie sie auf vor Entzücken. Er hörte es und wußte, daß er sie eigentlich zum Schweigen bringen müßte. Doch ihn selbst erfüllte solche Leidenschaft, daß er nicht aufhören konnte.
    Er lag auf ihr, betrachtete ihr Gesicht und ihr Haar, das im Mondlicht silbrig schimmerte. Linnet lächelte zufrieden wie ein Kätzchen. Ein verträumter Zug lag um ihren
    Mund. Er bewegte sich etwas. Sofort riß sie die Augen auf und legte ihre Beine um seine Hüften.
    »Nein! Geh nicht weg!« Sie konnte nicht genug von ihm bekommen. Er hatte sie schon einmal danach allein gelassen.
    »Nie, Liebes. Niemals. Wenn du willst, bleibe ich die ganze Nacht so liegen. Ich bin dir doch nicht zu schwer?«
    Sie schloß wieder ihre Augen und lächelte noch einmal. »Ich werde den Schmerz ertragen können«, flüsterte sie müde und schlief zufrieden ein.

23
    Es war noch sehr früh am Morgen, als Devon sie zärtlich weckte. Er rollte zur Seite, und seine Blicke durchforschten den Morgennebel, während er seine Hose anzog. Ein warnender Blick genügte, um Linnet davon abzuhalten, sich zu bewegen oder zu sprechen. Devon verschwand bald im Halbdunkel. Sie legte sich auf den Bauch und lauschte angestrengt. Aber sie hörte und sah nichts. Es wurde langsam hell, die Vögel begannen zu singen, aber Linnet konnte immer noch nichts Auffälliges bemerken. Also entspannte sie sich wieder und schlief ein.
    »So treffen wir uns also

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