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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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sein Zimmer, schlüpfte hinein und schloss die Tür leise hinter mir. Ein Nachtlicht beleuchtete das Kopfende des Bettes, und das grüne Leuchten des Überwachungsmonitors verlieh Fitz’ hübschem Gesicht eine seidige Blässe. Ich zog einen Stuhl neben das Bett, setzte mich und betrachtete ihn eine Weile lang. Dann legte ich sanft meine Hand auf die seine.
    »Deine Hände sind immer noch kalt«, sagte Fitz, öffnete die Augen und sah mich an.
    »Dünnes Blut, du weißt schon«, erwiderte ich und lächelte. »Ich wollte dich nicht aufwecken.«
    »Macht nichts. Ich freue mich, dass du hier bist. Ich habe gar nicht richtig geschlafen. Ich döse Tag und Nacht vor mich hin, viel anderes gibt es hier ja auch nicht zu tun«, sagte er mit schwacher Stimme. Locken fielen ihm über die Stirn, und das tiefe Grübchen in seinem Kinn wirkte zwischen den Stoppeln seines Bartes wie eine dunkle Mulde. Die Beine seines geschundenen Körpers lagen unter einer weißen Decke. Schläuche verbanden ihn mit Maschinen, die im Rhythmus seines Herzschlags piepten. Meine Augen schweiften ab zu seinen klar definierten Muskeln, seinem Sixpack, dem Tattoo auf der Schulter. Fitz war irischer Abstammung und brachte die dazugehörige Liebe für Gefahr und Whiskey mit, aber aufgrund seiner Größe und Stärke vermutete ich, dass auch der eine oder andere Tropfen Wikingerblut durch seine Adern floss.
    »Wie geht es dir?«, fragte ich.
    »Ich lebe noch, und das ist die Hauptsache«, erwiderte er. Er drehte seine Hand um und umschloss die meine.
    »Es tut mir sehr leid, dass du angeschossen wurdest«, sagte ich.
    »Es war doch nicht deine Schuld, Daphne. Rodriguez hatte mich ohnehin bereits im Verdacht. Wenn du nicht da gewesen wärst und Hilfe geholt hättest, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Also entschuldige dich nicht bei mir«, entgegnete er, und seine Stimme klang plötzlich kräftiger als noch einen Augenblick zuvor.
    »O doch, das tue ich, und zwar für eine ganze Menge Dinge. Vor allem, weil ich dich falsch eingeschätzt habe«, widersprach ich. Traurigkeit ließ meine Worte in kleine Stücke zerbrechen, die sich in meiner Kehle verfingen und sich mit den Tränen vermischten, die ich nie vergossen hatte.
    »Woher solltest du etwas wissen, das ich vor dir geheim gehalten habe? Aber ich hätte dir früher oder später gesagt, dass ich verdeckt ermittle. Ich wollte dich nicht länger belügen, und ich wusste, dass ich dir vertrauen kann.«
    »Das kannst du nicht, Fitz«, erwiderte ich verbittert.
    »Ich kann dir nicht vertrauen? Warum nicht?«
    »Weil du keine Ahnung hast, wer ich bin. Und ich weiß nicht, ob ich jemals den Mut aufbringen werde, es dir zu erzählen«, sagte ich und war damit ehrlicher gegenüber einem Menschen als jemals zuvor.
    »Vielleicht kenne ich deine Geheimnisse ja schon längst. Ich weiß, dass du einen Geliebten hast – oder hattest. Ich weiß auch, dass er verschwunden ist. Und ich weiß noch eine Menge anderer Dinge über dich«, entgegnete er mit fester Stimme. Er verstärkte den Druck seiner Hand, und mit einer Kraft, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte, zog er mich aus dem Stuhl nahe zu sich heran, bis unsere Gesichter nur noch Zentimeter voneinander entfernt waren. »Verstehst du denn nicht, Daphne? Diese Dinge interessieren mich nicht. Ich kenne deine Loyalität, deine Leidenschaft, und ich weiß, wie du bist, wenn wir beide allein sind. Es steckt sehr viel Gutes in dir.«
    »Nein …«, protestierte ich.
    »Doch. Keine Ahnung, wer dich so sehr verletzt hat, dass du nicht mehr an dich selbst glaubst, aber ich werde dich nicht verletzen, Daphne. Ich glaube an dich.«
    »Bitte tu das nicht. Ich werde dich nur enttäuschen. Du weißt nicht …« Ich wollte mich zurückziehen, doch sein Griff um meine Hand war unvermindert stark. Für einen verletzten Mann besaß er erstaunliche Kraft.
    »Daphne«, sagte er eindringlich, »bitte hör mir zu! Ich verlange nichts von dir, noch nicht. Ich bitte dich nur, uns eine Chance zu geben, sobald ich hier wieder raus bin. Gib mir die Chance, dich so zu behandeln, wie du es verdienst. Dich so zu lieben, wie du es verdienst.« Seine stahlgrauen Augen blickten mich unentwegt an. Seine Lippen berührten beinahe die meinen. Was hätte ich machen sollen? Ich beugte mein Gesicht tiefer hinunter und küsste ihn. Seine freie Hand, in der die Infusion steckte, legte sich um meinen Hinterkopf, und seine Lippen verzehrten mich hart und hungrig. Seine Zunge bahnte sich

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