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Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition)

Titel: Rendezvous mit Biss: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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auf der CD«, warf ich ein. »Du solltest keine wertvolle Zeit vergeuden.«
    »Du hast deutlich mehr Vertrauen in die Nützlichkeit dieser CD als ich. Meiner Meinung nach ist es geradezu aberwitzig, dass sich unsere Organisation als Geheimdienst bezeichnet. Du darfst mir gern widersprechen, wenn du willst.«
    Ich schwieg, aber in mir keimte der Verdacht auf, dass Tallmadges negative Einstellung noch zu einem Problem werden könnte.
    »Daphne und Benny sollten versuchen herauszufinden, ob irgendeiner von Daniels Leuten hinter dem Anschlag steckt«, meldete sich Cormac zu Wort. »Ich bin leider von keinem großen Nutzen. Ich befinde mich immer noch im Fegefeuer – ups, ich meine natürlich bei Opus Dei, aber das ist wohl so ziemlich dasselbe. Daphne, ich bitte dich wirklich dringend, mit Mar-Mar zu reden – oder zumindest ein Treffen zwischen uns zu arrangieren.«
    »Ich tue mein Bestes, Cormac, auch wenn ich nicht weiß, ob es etwas nutzt«, erwiderte ich.
    »Sag ihr, dass ich drauf und dran bin auszusteigen. Als wären die riesigen Kruzifixe und die deprimierenden, dunkel getäfelten Wände nicht schon schlimm genug, oder der Gesang und, schlimmer noch, die Selbstgeißelung mit der Peitsche, die sie ›die Disziplinierung‹ nennen, und der Bußgürtel, der sich mit seinen Dornen in die Oberschenkel bohrt und seinem Träger einen blasierten, selbstgerechten Gesichtsausdruck verleiht – als wenn ich nicht wüsste, dass sie sich an ihrem versteckten Schmerz einen runterholen. Aber ich bin vollkommen isoliert. Mir sind die Hände gebunden. Bubba hat mir gezeigt, dass ich ein Kämpfer bin, kein Feigling. Ich kann nicht länger den Idioten spielen. Das macht mich fertig, Daphne, ehrlich.«
    »Ich rede mit ihr, versprochen, Cormac. Sie will sich noch vor Sonnenaufgang mit mir treffen. Ich rufe dich dann an«, versicherte ich ihm und berührte ihn sacht am Arm. Cormac, der schmollende, verzogene Dilettant, hatte sich verändert. Etwas Großes und Gutes geschah mit ihm, und ich wollte nicht, dass er irgendetwas Dummes tat und dadurch alles ruinierte.
    »Sollen wir uns morgen treffen und gemeinsam zu Daniels Parteizentrale gehen, Daphne? Ich hole dich so gegen sechs Uhr ab, okay?«, durchbrach Benny meine Grübeleien.
    »Klar. Klingt gut«, erwiderte ich und nahm damit den symbolischen Olivenzweig entgegen, der mir angeboten wurde.
    »Was können wir sonst noch tun?«, fragte Tallmadge.
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung«, entgegnete ich und log schon wieder, eine Angewohnheit, die ich einfach nicht abzulegen vermochte. Andererseits gab es gewisse Dinge, die Tallmadge über mich und meine Familie nicht zu wissen brauchte. Vielleicht konnte man ihm vertrauen, vielleicht aber auch nicht. Für mich stand das Urteil immer noch aus. Ich würde mit Mar-Mar über ein paar Leute sprechen, die sie kannte, Leute, die mich mit einem ortsansässigen Killer in Kontakt bringen konnten. Wenn irgendjemand wusste, wer Gage war, dann höchstwahrscheinlich jemand anderes aus der Branche. Soweit ich wusste, glaubte Mar-Mar genau dasselbe.
    »Wir kontaktieren uns per Telefon, falls es nötig werden sollte. Falls nicht, treffen wir uns morgen wieder – später, nach Mitternacht. Ist das für alle in Ordnung?«, fragte Tallmadge, während er seine Brieftasche hervorholte. »Hier ist meine Karte mit meinen Telefonnummern, Handy und privat.« Er verteilte die Visitenkarten an Benny, Cormac und mich.
    »Und wo treffen wir uns?«, fragte ich.
    »Hier«, erwiderte er lächelnd und schloss mit einer Handbewegung den gesamten Raum ein. »Du hast es doch selbst gesehen, Daphne – keine Opiumhöhlen, keine Orgien. Lediglich eine gemütliche, sichere und sehr private Atmosphäre. Ich lasse uns Abendessen richten. Cormac, kannst du bei Opus Dei eine Pause machen und zu uns stoßen?«
    »Sicher. Was soll schon passieren? Dass sie mich rauswerfen? Das wäre mein Glückstag«, erwiderte er säuerlich.
    »Also schön, Daphne. Leistest du uns ebenfalls Gesellschaft?«
    Benny fixierte mich mit ihrem Blick. Ich wusste genau, was sie wollte. »Meinetwegen. Hier. Um Mitternacht«, stimmte ich zu und stand auf. »Benny, Cormac, kommt ihr mit?«
    Cormac entknotete seine Beine, erhob sich ebenfalls und schlüpfte in seine Schuhe. »Jep, ich habe auch noch eine Verabredung.«
    »Benjamina, falls du keine anderen Pläne hast, bleib doch einfach hier und iss mit mir zu Abend«, sagte Tallmadge vor Charme sprühend.
    »Vielen Dank, Tallmadge. Das ist wirklich

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