Rendezvous mit einem Mörder
paar saubere Prellungen.«
»Das sind nicht die Ersten.« Allmählich entfaltete die Tablette ihre Wirkung und hüllte die beginnenden Schmerzen in einen sanften, weichen Nebel. Eve lächelte, als er sie bis zur Taille auszog und weitere Verletzungen zu untersuchen begann. »Du hast fantastische Hände. Ich liebe es, wenn du mich damit berührst. Niemand hat mich je zuvor derart berührt. Habe ich dir das schon mal gesagt?«
»Nein.« Er hegte berechtigten Zweifel daran, dass sie sich später von selbst an diese Aussage erinnern würde, aber er würde dafür sorgen, dass sie sie nicht einfach vergaß.
»Und du bist schön. Du bist so wunderschön.« Sie hob eine blutende Hand an sein Gesicht. »Ich frage mich die ganze Zeit, was du hier machst.«
Er nahm ihre Hand und begann sie zu verbinden. »Diese Frage habe ich mir ebenfalls bereits gestellt.«
Grinsend ließ sie sich auf dem Nebel der Betäubung treiben. Ich muss noch meinen Bericht eingeben, dachte sie verschwommen. Spätestens morgen früh. »Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass aus uns beiden etwas wird? Roarke und eine Polizistin.«
»Ich schätze, wir müssen es einfach abwarten.« Sie hatte jede Menge blauer Flecken, und die Schwellung in Höhe ihrer Rippen war geradezu beängstigend.
»In Ordnung. Vielleicht könnte ich mich jetzt erst mal etwas hinlegen? Könnten wir vielleicht zu dir fahren? Schließlich schickt Feeney erst die Spurensicherung und dann ein paar Leute zum Aufräumen. Es wäre wirklich schön, wenn ich nur ein kurzes Nickerchen machen könnte, bevor ich mich an meinen Bericht setze.«
»Wir fahren nicht zu mir, sondern ins nächstgelegene Krankenhaus.«
»Nein, uh-uh. Ich kann Krankenhäuser und Ärzte nicht ausstehen.« Ihre glasigen Augen lächelten ihn an, und sie hob bittend ihre Arme. »Lass mich in deinem Bett schlafen, Roarke. Okay? In dem fantastischen, riesengroßen Bett auf dem Podest, von dem aus man den Himmel sehen kann.«
In Ermangelung eines anderen Kleidungsstückes zog er seine Jacke aus und legte sie ihr um. Als er sie wieder auf den Arm nahm, sank ihr Kopf schlaff an seine Schulter.
»Vergiss nicht Galahad. Wer hätte gedacht, dass er mir mal das Leben retten würde?«
»Dafür bekommt er während seiner gesamten neun Leben dosenweise Kaviar.« Roarke schnippte mit den Fingern, und der Kater folgte ihm eifrig Richtung Tür.
»Die Tür ist kaputt«, kicherte Eve, als Roarke über die gesplitterten Reste hinaus in den Flur trat. »Mein Vermieter wird sicher sauer, wenn er davon erfährt. Aber ich weiß, wie ich mit ihm umgehen muss, damit er sich wieder abregt.« Sie drückte einen Kuss auf seinen Hals. »Ich bin froh, dass es vorbei ist«, sagte sie mit einem leisen Seufzer. »Ich bin froh, dass du hier bist. Wäre nett, wenn du länger bleiben würdest.«
»Worauf du dich verlassen kannst.« Er verlagerte ihr Gewicht in seinen Armen, bückte sich und hob das Päckchen auf, das er auf dem Weg zu ihrer Wohnungstür dort hatte fallen lassen. Sicher könnte er den Inhalt als Bestechungsmittel gut gebrauchen, wenn sie wach würde und merkte, dass sie sich im Krankenhaus befand.
»Ich will heute Nacht nichts träumen«, murmelte sie, während ihr die Augen zufielen.
Gefolgt von der Katze betrat er den Fahrstuhl. »Keine Sorge.« Er drückte seine Lippen auf ihre kurzen Haare. »Ich halte alle bösen Träume von dir fern.«
Buch
I n den zehn Jahren ihres aufreibenden Berufes als Lieutenant der New Yorker Polizei hat die gewitzte, mutige Eve Dallas viel Schreckliches gesehen und, für eine so junge, schöne Frau wie sie, viel zu viel erlebt. Doch sie weiß, dass sie sich auf eines garantiert verlassen kann: auf ihren Instinkt. Bei der Jagd nach einem brutalen Serienmörder, der New York in lähmende Angst versetzt, gerät sie an den undurchsichtigen irischen Milliardär Roarke. Alle Indizien weisen darauf hin, dass er nicht so unschuldig ist, wie er vorgibt zu sein. Doch wider jede Vernunft sprechen Eves Gefühle eine andere Sprache. Sie lässt sich von einem hinreißenden Mann verführen, von dem sie nichts weiß, außer dass er als Killer verdächtigt wird – und ihr Herz erobert hat…
Autorin
J .D. Robb ist das Pseudonym der internationalen Bestsellerautorin Nora Roberts. Ihre originellen, überaus spannenden Kriminalromane mit der Heldin Eve Dallas wurden von den amerikanischen Lesern bereits mit größter Begeisterung aufgenommen. Jeder neue J. D. Robb-Roman erreicht bei Erscheinen auf Anhieb
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