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Rendezvous mit einem Mörder

Rendezvous mit einem Mörder

Titel: Rendezvous mit einem Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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hätte das vergangene Jahrhundert nicht gezeigt, dass solche Dinge aus Gründen der Gesundheit und der Vorbeugung von Verbrechen wegen gesetzlich geregelt werden müssen. Außerdem ist er gegen Geburtenregelung, Geschlechtsumwandlung, chemische Stimmungsaufheller und das Waffenverbot.«
    Eve spitzte ihre Ohren. »Der Senator ist gegen das Waffenverbot?«
    »Das ist eines seiner Lieblingsthemen. Sharon hat mir erzählt, er hätte eine ganze Reihe dieser widerlichen alten Dinger und würde sich regelmäßig über das antiquierte Recht, Waffen zu tragen, ereifern. Wenn es nach ihm ginge, würden wir alle auf der Stelle ins zwanzigste Jahrhundert zurückkehren und einander wahllos umbringen.«
    »Auch heute gibt es noch Morde«, murmelte Eve. »Hat sie jemals Freunde oder Klienten erwähnt, die vielleicht unzufrieden oder übermäßig aggressiv waren?«
    »Sharon hatte Dutzende von Freunden. Sie hat die Menschen angezogen wie… « Er suchte nach einer passenden Metapher, und wieder betupfte er sich die Augen mit einem Zipfel seines Schals. »Wie eine exotische, duftende Blume. Und ihre Klienten waren, soweit ich weiß, allesamt mehr als zufrieden. Sie hat sie sorgsam ausgewählt. All ihre Sexualpartner mussten gewissen Ansprüchen genügen, und zwar in Bezug auf ihre äußere Erscheinung, ihren Intellekt, ihre Bildung und ihr Können. Wie gesagt, sie hatte einfach Spaß am Sex, in allen seinen Formen. Sie war eine… Abenteuerin.«
    Was zu den Spielzeugen passte, die Eve in dem Apartment entdeckt hatte, zu den samtenen Handschellen und Peitschen, den Duftölen und Halluzinogenen. Die Angebote auf den beiden miteinander verbundenen Virtual-Reality-Kopfhö-rern hatten selbst eine abgebrühte Polizistin wie sie kurzfristig aus dem Gleichgewicht gebracht.
    »Hatte sie zu irgendjemandem eine persönliche Beziehung?«
    »Hin und wieder gab es irgendwelche Männer, aber sie verlor immer schnell das Interesse an den Typen. In letzter Zeit jedoch sprach sie öfter von Roarke. Sie hatte ihn auf einer Party kennen gelernt und fühlte sich zu ihm hingezogen. In der Tat hatte sie an dem Abend, nachdem sie zum letzten Mal hier bei mir war, eine Verabredung zum Abendessen mit ihm. Sie bat mich um etwas Exotisches, denn sie wollten zum Dinner nach Mexiko.«
    »Nach Mexiko. Das war dann anscheinend vorgestern Abend.«
    »Ja. Sie war richtiggehend aufgeregt. Wir haben ihre Haare im Zigeunerstil frisiert, ihre Haut ein bisschen vergoldet – den ganzen Körper, vom Kopf bis zu den Zehen. Knallrote Fingernägel und eine reizende kleine, ablösbare Tätowierung von einem rot geflügelten Schmetterling auf der linken Pobacke. Außerdem Vierundzwanzig-Stunden-Make-up, damit nichts verschmiert. Sie sah einfach fantastisch aus«, sagte er mit erstickter Stimme. »Und dann hat sie mich geküsst und gesagt, vielleicht wäre sie dieses Mal wirklich verliebt. ›Wünsch mir Glück, Sebastian‹ hat sie mich gebeten, als sie sich von mir verabschiedete. Es war das Letzte, was ich von ihr gehört habe.«

2
    K ein Sperma. Fluchend überflog Eve den Autopsiebericht. Falls Sharon mit ihrem Mörder geschlafen hatte, hatte das von ihr gewählte Verhütungsmittel die kleinen Soldaten sofort bei der Berührung abgetötet und sämtliche Spuren innerhalb von dreißig Minuten nach Samenerguss vollkommen ausgewischt.
    Auch das Ausmaß ihrer Verletzungen verhinderte zuverlässige Untersuchungen bezüglich möglicher sexueller Aktivitäten während der letzten Stunden ihres Lebens. Der Mörder hatte ihre Genitalien entweder aus Gründen der Symbolik oder aber, um sich selbst zu schützen, regelrecht zerfetzt.
    Kein Sperma, kein Blut, außer dem des Opfers. Keine DNA.
    Die Arbeit der Spurensicherung am Tatort brachte keine Fingerabdrücke zum Vorschein – keine: weder die des Opfers noch die ihrer wöchentlich erschienenen Putzfrau, und ganz gewiss nicht die des Mörders.
    Jede Oberfläche einschließlich der der Tatwaffe war sorgfältig gereinigt worden.
    Am aufschlussreichsten waren Eves Meinung nach demnach die Sicherheitsdisketten.
    Noch einmal schob sie die Überwachungsdiskette des Fahrstuhls in ihren Computer.
    Die Disketten waren initialisiert.
    Gorham Komplex. Fahrstuhl A. 12. 2. 2058, 06.00 Uhr.
    Eve stellte auf Schnelldurchlauf und beobachtete, wie die Stunden dahinflogen. Zum ersten Mal öffneten sich die Fahrstuhltüren mittags um zwölf. Sie verlangsamte das Tempo, schlug, als das Bild verwackelte, mit der flachen Hand gegen den Bildschirm, und

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