Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
einen Schreibtisch mit Computer gestellt hatte. Damit war sie immer noch so weit wie irgend möglich von Drina entfernt, ohne gleich das Zimmer zu verlassen. Vermutlich waren es diese Tatsache und die von Übelkeit gezeichnete Miene des Mädchens, die Drina an die intensive Duftwolke erinnert hatte, die sie verbreitete.
    Seufzend schaute er wieder zu Drina und zwang sich, das Zimmer zu durchqueren, um sich zu ihr zu gesellen. Mit jedem Schritt sagte er sich, dass sein Geruchssinn sich schnell an den Gestank gewöhnen würde und er selbst schon so lange durchhalten konnte. Dennoch hielt er unwillkürlich die Luft an, als er sich ihr näherte.
    »Was …?«, setzte sie zu einer Frage an, als sie wahrnahm, dass er plötzlich vor ihr stand. Als er sie wortlos an den Armen fasste und sie an sich drückte, da ließ sie sich leise schniefend gegen ihn sinken. Ihm war klar, dass seine Geste ihr sehr viel bedeuten musste, da er nicht davon ausging, dass Drina allzu oft ihren Tränen freien Lauf ließ. Eine weinerliche Frau hätte niemals Piratin sein können, und als Gladiatorin hätte sie auch keine gute Figur gemacht.
    Harper hörte, wie sie durch die Nase einatmete, und als er nach unten sah, stellte er fest, dass sie ihr Gesicht fest an seine Brust gedrückt hatte und versuchte, seinen Geruch zu inhalieren. Er fragte sich, ob sie dabei wohl irgendetwas anderes wahrnahm als die Hinterlassenschaften des Stinktiers. Es erstaunte ihn daher nicht, als Drina schließlich frustriert seufzte und jammerte: »Ich kann dich nicht riechen. Ich liebe deinen Geruch so sehr, aber ich kann dich einfach nicht riechen.«
    Ihm fiel nichts ein, was er darauf hätte erwidern können, außerdem hätte es für ihn bedeutet, den Mund aufmachen und atmen zu müssen. Genau das wollte er aber unter allen Umständen vermeiden, deshalb war er dankbar für die Ablenkung in Form von Anders, der mit ein paar Tragetaschen beladen zur Tür hereinkam.
    Drina löste sich sofort aus Harpers Umarmung und lief zu Anders. »Hast du alles bekommen?«
    »Mein Gott, Frau! Geh weg, du stinkst zum Himmel!«, fuhr er sie an.
    Harper warf ihm einen finsteren Blick zu, Drina reagierte ganz genauso. Es wunderte ihn nicht, dass ihre vorübergehende Niedergeschlagenheit ein jähes Ende genommen und ihre natürliche, hitzige Art wieder die Oberhand gewonnen hatte. Das war schon eher die Alexandrina Argenis, wie er sie kannte.
    Sie kniff wütend die Augen zusammen, und anstatt vor Anders zurückzuweichen, fauchte sie den Russen aufgebracht an: »Und du bist der elendste Hurensohn, der mir in meinem ganzen Leben untergekommen ist! Jeder hat also sein Kreuz zu tragen.« Sie riss ihm die Tragetaschen aus der Hand, und als sie sich abwandte, ergänzte sie noch: »Der Unterschied zwischen uns ist allerdings der, dass ich jetzt baden werde und nicht mehr stinke, wenn ich dann wieder nach unten komme. Du bist dann aber immer noch ein Hurensohn!«
    Unwillkürlich musste Harper grinsen, als er Drina hinterherschaute, wie sie wutentbrannt und mit hoch erhobenem Kopf majestätisch aus dem Zimmer rauschte.
    »Mann, sie ist einfach großartig«, hauchte er und war davon überzeugt, dass er sich als der glücklichste Mann auf Erden schätzen konnte, eine solche Frau abbekommen zu haben.
    »Schön dass du das so siehst«, meinte Anders zynisch. »Dann kannst du ja diese Anleitung hier zu ihr raufbringen, damit sie den ganzen Kram auch in der richtigen Reihenfolge anwendet.«
    Er sah auf den Zettel, den der Jäger ihm hinhielt, und las die Überschrift: Anleitung, wie man einen Menschen vom Geruch eines Stinktiers befreit. Er grinste Anders breit an. »Ich werde ihr sogar helfen, diese Anweisungen zu befolgen.«
    »Hab ich mir schon gedacht«, gab Anders beiläufig zurück.

13
    Mit einem Fersentritt schloss Drina die Badezimmertür hinter sich, stellte die Beutel mit Seife, Tomatensaft und Essig ab und drehte den Wasserhahn an der Wanne auf. Dann jedoch stutzte sie. Sollte sie das ganze Zeug einfach so in die Wanne kippen? Sollte sie Wasser dazugeben oder es unverdünnt anwenden? Sie hatte keine Ahnung, sie benötigte eine Gebrauchsanleitung.
    Mit einem gereizten Schnalzen machte sie kehrt und ging zur Tür. Es ärgerte sie, ihren perfekten Abgang verwässern zu müssen, indem sie zu Anders zurückkehrte und ihn wegen der Anleitungen anbettelte. Grummelnd fasste sie nach dem Türgriff und zog die Tür auf. Draußen stand Harper mit erhobener Hand, als wollte er anklopfen.
    Er lächelte

Weitere Kostenlose Bücher