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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sich nicht von der Stelle rühren und musste auf dem Hocker aus Hartplastik ausharren. Sie durfte sich nicht nach oben schleichen, um nach Harper und Stephanie zu sehen, sie durfte auch nicht nachschauen, wie es um Tinys Wandlung bestellt war. Vermutlich würde sie sogar hier auf dem Küchenboden schlafen müssen, so wie ein Hund – vorausgesetzt sie konnte überhaupt Schlaf finden.
    Das Schlimmste für sie war, nicht zu Harper gehen zu dürfen, wo sie doch nichts lieber wollte, als sich um ihn zu kümmern und ihn gesund zu pflegen, so wie er es bei ihr gemacht hatte, als sie nach dem Unfall wieder erwacht war.
    »Tja …« Ihr Blick kehrte zu Teddy zurück, als sie ihn dieses eine Wort murmeln hörte. Er ging soeben in Richtung Tür, und während er ihrem Blick auswich, murmelte er etwas davon, einmal kurz nach den anderen sehen zu wollen. Und dann hatte er sich auch schon klammheimlich aus dem Zimmer geschlichen.
    »Dann werde ich mal Lucian anrufen«, verkündete Anders und folgte Teddy nach draußen.
    Drina schaute ihnen hinterher und vermutete, dass sie bis zum nächsten Morgen, wenn der Drugstore öffnete, keinen von beiden wiedersehen würde. Das war in … na, vermutlich zehn bis zwölf Stunden, was ihr in diesem Moment wie eine Ewigkeit vorkam.
    »Ich weiß nicht, was sich Drina dabei gedacht hat, mit diesem verdammten Vieh zu spielen!«
    Diese schroff dahingesagten Worte bahnten sich ihren Weg durch Harpers Bewusstsein, wobei die Erwähnung von Drinas Namen ihn aus dem Schlaf holte.
    »Wahrscheinlich wusste sie gar nicht, was sie da vor sich hatte, Teddy.« Leonora Ciprianos ruhige Stimme hatte etwas Besänftigendes. »In Europa gibt es so was nicht.«
    »Und zwar, weil wir solche stinkenden Katzen bei uns niemals dulden würden«, erklärte Alessandro voller Überzeugung.
    »Nein, ihr würdet sie gleich woanders hinschicken«, widersprach Teddy gereizt. »Vermutlich sind diese Mistviecher so überhaupt erst hierhergekommen. Ihr habt vor Jahrhunderten alle eure Stinktiere eingefangen und sie per Schiff nach Nordamerika geschickt.«
    »So was würden vielleicht die Engländer machen. Die haben alle ihre Verbrecher nach Australien verschifft, denen ist auch zuzutrauen, dass sie euch all ihre Stinktiere geschickt haben. Aber nicht wir Italiener, wir sind nicht so grausam.«
    »Ich weiß nicht, wieso das Tier da draußen unterwegs war«, überlegte Teddy. »Ich dachte, die halten Winterschlaf.«
    »Sie fallen in eine Starre, aber sie halten keinen richtigen Winterschlaf«, erklärte Leonora. »Vermutlich hatte das Tier Hunger. Manchmal wachen sie dann auf und machen sich auf die Suche nach etwas Essbarem. Außerdem war es letzte Nacht etwas wärmer als bisher.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Mir tut jetzt die Ärmste nur leid, wie sie ganz allein da unten in der Küche sitzen muss, als wäre sie eine Aussätzige. Als ich vorhin runtergegangen bin, um Anders zu fragen, ob er Lucian schon erreicht hat, machte sie einen richtig jämmerlichen Eindruck.«
    »Und? Hat er?«, wollte Teddy sofort wissen.
    »Nein, leider noch nicht. Er sagt, er hat ihm ein paar Nachrichten hinterlassen. Er wird bestimmt bald zurückrufen.«
    Ein schweres Seufzen war zu hören, dann sagte Teddy: »Das sollte er besser auch. Ihr seid alle bei mir willkommen, das wisst ihr. Aber ich habe ein kleines Haus mit gerade mal zwei Schlafzimmern. Solange er nicht anruft und neue Anweisungen gibt, müsst ihr schon in unterschiedlichen Schichten schlafen.«
    Harper hatte Mühe, der Unterhaltung zu folgen. Was zum Teufel war eine stinkende Katze, und wer hatte mit einem solchen Tier gespielt? Und was war bitte verkehrt daran, mit einer Katze zu spielen? Und wieso sollte Lucian anrufen und Anweisungen geben?
    Er zwang sich dazu, die Augen zu öffnen, dann drehte er den Kopf in Richtung der Stimmen. Dabei stellte er fest, dass er in einem Bett lag – in einem ihm fremden Zimmer. Stephanie lag neben ihm, sie hatte ebenfalls die Augen aufgemacht, aber sie wirkte nicht annähernd so ratlos wie er.
    »Drina ist von einem Stinktier eingenebelt worden«, erklärte sie ihm leise, da sie in seinen Gedanken gelesen haben musste, dass er nicht wusste, was los war. »Alessandro bezeichnet es als stinkende Katze.«
    »Aha.« Harper hatte das Gefühl, dass er sich das Ganze auch selbst hätte zusammenreimen können. Er erinnerte sich vage, dass der Mann schon einmal von »stinkenden Katzen« gesprochen hatte, doch das musste bereits eine Weile her

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