Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
Vom Netzwerk:
und ließ die Hand sinken, um ihr den Zettel mit der Gebrauchsanweisung zu geben.
    »Danke«, hauchte sie und nahm das Papier mit einem Gefühl der Erleichterung entgegen, das den Umständen entsprechend eigentlich überzogen war. In dem Moment wurde ihr bewusst, dass ihre Erschöpfung sie übermäßig emotional reagieren ließ. Die ganze Nacht hatte sie auf dem Hocker gesessen, ein paar Mal war sie eingenickt, aber immer nur für ein paar Sekunden, sodass sie zum Glück nicht von ihrem Platz gerutscht und auf dem Fußboden gelandet war.
    »Kannst du Hilfe gebrauchen?«, fragte Harper hastig, da sie die Tür schon wieder schließen wollte.
    Sie hielt überrascht inne, dann lächelte sie über seine gequälte Miene und schüttelte amüsiert den Kopf. »Danke für dein Angebot. Das ist wirklich lieb von dir, aber ich weiß, ich stinke wie eine seit Jahren verstopfte Kanalisation. Ich würde so was nicht mal Anders antun wollen.«
    »Ich habe Vorkehrungen getroffen«, legte er nach und ließ sie abermals stutzen. Inzwischen hatte sie die Tür fast ganz geschlossen, sodass sie sie aufziehen musste, um sehen zu können, was er meinte. Harper öffnete die Faust, mit der er hatte anklopfen wollen, und zum Vorschein kam eine Wäscheklammer.
    Drina musste unwillkürlich lachen, als sie das sah. »Du …«
    Weiter kam sie nicht, da er sie unvermittelt auf den Mund küsste. Dann sagte er: »Ich glaube, es heißt immer ›in guten wie in schlechten Zeiten‹. Außerdem ist das Schlimmste in ein paar Minuten sowieso vorbei.« Dabei zog er vielsagend die Augenbrauen hoch.
    Sie ließ ihn eintreten. »Also gut, dann kannst du mir auch die Anleitung vorlesen«, erwiderte sie und drückte ihm den Zettel in die Hand. Dann drehte sie sich zur Badewanne um und drückte den Stöpsel in den Abfluss.
    »Ziehen Sie sämtliche Kleidungsstücke aus«, las Harper vor, griff nach dem Bettlaken, das sie um sich geschlungen hatte, und zog es mit einem Ruck weg.
    Drina schnappte erschrocken nach Luft, dann stemmte sie die Fäuste in die nunmehr nackten Hüften und warf ihm einen gespielt entrüsteten Blick zu. »Den ersten Punkt habe ich gelesen. Da steht, man soll die Kleidung ablegen, sofern sie auch besprüht wurde.«
    »Stimmt, aber in ein Bettlaken gewickelt kannst du sowieso nicht baden. Also habe ich gedacht, ich mach mich mal nützlich.« Erfreut nahm er von ihrer Pose und ihrer Nacktheit Notiz.
    Drina hatte dafür nur ein Schnauben übrig. Dann jedoch grinste sie amüsiert, als sie ihm dabei zusah, wie er den Toilettendeckel runterklappte, sich hinsetzte und die weiteren Anweisungen vorlas, nachdem er die Wäscheklammer auf seine Nase gesetzt hatte. »Wanne mit Wasser füllen und hineinsetzen«, redete er mit nasalem Tonfall weiter.
    Sie drehte den Wasserhahn ganz auf und schaute über die Schulter zu Harper, der wie von ihr erwartet ihren Po anstarrte – und das auf eine Weise, die man ganz sicher nicht als »nützlich« bezeichnen konnte. »Was kommt als Erstes ins Wasser? Tomatensaft oder …?«
    »Weder noch«, unterbrach er sie und riss den Blick von ihrem Hintern los, um wieder auf den Zettel zu sehen. »Hier steht, du sollst dich erst mal mit Wasser und Seife waschen. Wenn man nur wenig abbekommen hat, kann das manchmal genügen.«
    »Ich habe aber nicht nur wenig abbekommen«, konterte sie. Das Gegenteil war der Fall gewesen, sie war regelrecht geduscht worden. Wahrscheinlich hatte das Vieh seit Wochen eingehalten, um dann dem Glücklichen die volle Ladung zu verpassen. Großartig, dass ausgerechnet sie diese Glückliche gewesen war! »Außerdem hat Teddy gesagt, dass ein einfaches Bad nicht genügt, sonst hätte ich das ja längst getan.«
    »Ich lese nur vor, was hier steht«, erwiderte er achselzuckend.
    »Ja, ich weiß«, murmelte sie. Die Wanne war erst zur Hälfte gefüllt, aber sie kletterte trotzdem hinein und setzte sich hin. Während das Wasser weiterlief, griff sie nach dem Stück Seife, das neben der Wanne lag, und begann sich einzuseifen. Als Harper etwas sagte, das sie wegen des Wasserrauschens nicht verstehen konnte, drehte sie den Hahn kurz entschlossen mit den Zehen zu, und fragte: »Was war das gerade?«
    Er stand da und starrte ungläubig auf den Wasserhahn.
    »Harper?«, hakte sie nach.
    »Du hast das Wasser mit den Zehen abgestellt«, sagte er mehr zu sich selbst.
    »Ja.« Sie legte den Kopf ein wenig schräg. Sie hatte reflexartig ihre Zehen benutzt, das war ihr nicht als etwas Ungewöhnliches oder

Weitere Kostenlose Bücher