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Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Rendezvous mit einem Vampir (German Edition)

Titel: Rendezvous mit einem Vampir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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als sie sah, welchen Schock sie mit dieser Enthüllung hervorgerufen hatte. »Sie hatte Kopfschmerzen, und manchmal sah sie alles verschwommen. Es fiel ihr auch schwer, sich zu konzentrieren, und ihr Gedächtnis setzte manchmal aus. Wie sich herausstellte, hatte sie einen Hirntumor. Sie hatten mit der Chemo begonnen, um ihn ein wenig zum Schrumpfen zu bringen, bevor sie ihn herausoperieren wollten. Doch dann begegnete Jenny dir und beschloss, dass sie keine Operation benötigte. Sie wollte sich von dir wandeln lassen und dann auf ewig leben.«
    »Harper«, warf Drina leise ein. »Ein Hirntumor könnte verhindert haben, dass du sie lesen konntest.«
    »Sie war meine Lebensgefährtin, Dree«, widersprach er. »Ich hatte wieder angefangen zu essen. Mein Appetit war wiedererwacht.«
    »Wir können immer essen«, hielt sie dagegen. »Wir sind es nur nach einiger Zeit leid, und wir hören damit auf, weil es uns lästig wird. Nicht etwa, weil wir nicht mehr essen können.« Nach einer kurzen Pause fragte sie ihn: »Hat dir das Essen da auch so gut geschmeckt wie jetzt?«
    Spontan wollte er das bejahen, doch dann besann er sich eines Besseren und dachte darüber nach. Nein, es hatte nicht so gut geschmeckt, musste er jetzt zugeben. Es war ganz okay gewesen, manches hatte sogar recht lecker geschmeckt, aber er hatte nur in Gesellschaft anderer gegessen. Und er hatte sich nicht vollgestopft, bis er Magenschmerzen bekam.
    »Und du hattest auch keine geteilten Träume«, hielt sie ihm als Nächstes vor Augen.
    Er nickte stumm, aber eigentlich waren es weniger die geteilten Träume, die ihm gefehlt hatten, als vielmehr die Leidenschaft. Er hatte sie mit Jenny erleben wollen, allerdings war dieser Wille nicht so stark gewesen, dass er alles versucht hätte, sie umzustimmen und nicht erst bis nach der Wandlung zu warten. Er hatte es einfach auf sich beruhen lassen in der Zuversicht, dass sich das alles nach ihrer Wandlung schon einrenken würde. Ganz eindeutig war er nicht so davon besessen gewesen wie seit dem Moment, da Drina in Port Henry eingetroffen war. Sie hatte er in Gedanken bei jeder Gelegenheit ausgezogen, und sie musste nicht mal mit ihm in einem Zimmer sein, um bei ihm eine Erektion auszulösen.
    Als Harper Drina schließlich vor dem Restaurant in Toronto zum ersten Mal geküsst hatte, da hatte er im Geiste schon hundertmal mit ihr geschlafen. Allein bei diesem Ausflug zum Wal-Mart hatte er sie sich in all der Unterwäsche vorgestellt, die sie dort gekauft hatte – von dem raffinierten schwarzen Kleid ganz zu schweigen.
    Dabei hatte er sich eingeredet, seine Reaktion sei nichts weiter als ein Überbleibsel all jener Begierden, die Jenny bei ihm geweckt hatte und die nun wieder zum Leben erweckt wurden, da seine depressive Stimmung etwas nachließ. Aber allein wegen dieser verdammten Stiefel hatte er fast eine Stunde eiskalt duschen müssen, und seine Regungen hatten bei ihrem Ausflug in die Stadt nicht nachgelassen. Als sie von Ägypten erzählte, sah er sie als Kleopatra vor sich, die er genüsslich entkleidete, und als sie von ihrer Zeit als Gladiatorin berichtet hatte, da malte er sich aus, wie er mitten in der Arena über sie herfiel und sie unter dem Beifall der Zuschauer liebte.
    So war es ihm bei allem ergangen, was sie ihm aus ihrem Leben geschildert hatte. Im Geiste hatte er Drina als Konkubine, als Herzogin, als Piratin und als Puffmutter geliebt, noch lange bevor er sie auch nur berührt hatte. Aber selbst das alles hatte ihn nicht darauf vorbereiten können, was sich dann zwischen ihnen abspielte, als er sie schließlich vor dem Restaurant küsste. Die Leidenschaft, die dabei zum Ausbruch kam, hatte ihn nahezu überwältigt, und er war sich sicher, wenn sie nicht von dem Kellner gestört worden wären, hätte er sie auf offener Straße genommen.
    Nichts von all dem jedoch hatte er mit Jenny erlebt. Er war nicht auf die Idee gekommen, sie sich nackt oder in verführerischen Dessous vorzustellen. Er hatte vor allem daran gedacht, wie glücklich sie beide sein würden, wenn sie erst einmal gewandelt worden war. Dann würden sie die geteilte Lust ebenso erfahren wie alles andere, was nur mit einem Lebensgefährten möglich war.
    »Harper?«, fragte Drina verhalten.
    »Sie war nicht meine Lebensgefährtin«, gestand er sich ein.
    Als sie daraufhin leise seufzte, sah er sie verwundert an und stellte fest, dass sie erleichtert, ja sogar glücklich wirkte. Er fragte sich, ob sie wohl auf Jenny eifersüchtig

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